10 Google Ads Basics, die dir eine Menge Lehrgeld ersparen können

Unabhängig davon, wie sicher und gut bezahlt eine Vollzeitbeschäftigung sein mag, für viele Menschen ist es ein Traum, eine Geschäftsidee zu finden und sich anschließend selbstständig zu machen.

Wir leben in einer Zeit von nahezu unbegrenztem Potential. Noch nie zuvor ist die Zahl der Jungunternehmer, die sich selbstständig gemacht haben, so schnell gewachsen. Von App-Entwicklern über freiberufliche Autoren bis hin zu Unternehmensberatern. So viele Menschen wagen heutzutage den Schritt in die Selbstständigkeit und somit in ihre Traumkarriere.

Das Online Marketing ist dabei eine Disziplin, die für viele auf diesem Weg unumgänglich ist, denn die zahlreichen Möglichkeiten bieten unheimlich großes Wachstumspotential für nahezu jede Branche. Auch wir nutzen diverse Kanäle, wobei Google Ads eine der wichtigsten Maßnahmen sind, um neue Nutzer für unseren Service zu gewinnen.

Kurz zu meinem eigenen Background: Auch mein Traum war es, mich selbstständig zu machen.

Ich habe lange nach einem Weg gesucht, meine Hobbys mit meinen Fachkenntnissen zu verbinden, um daraus eine Selbstständigkeit aufzubauen, die langfristig Spaß macht und gleichzeitig meine Rechnungen bezahlt. Das Ergebnis ist der Sneaker Release Kalender “Grailify”. Im Mai 2016 zusammen mit einem Partner als Nebenprojekt gestartet, konnten wir dank eines schnellen Wachstums nur ein Jahr später das Projekt Vollzeit betreiben.

Nach mehr als drei Jahren geprägt von vielen Höhen und mindestens genauso vielen Tiefen habe ich einen großen Berg an Erfahrungen gesammelt – vor allem im Online Marketing Segment. Die wichtigsten Erkenntnisse in Bezug auf Google Ads möchte ich gerne mit der Sidepreneur-Community teilen.

Die Tipps zu Google Ads können dem einen oder anderen eine Menge Lehrgeld ersparen, denn ich kann aus erster Hand berichten, dass sich Fehler bei solchen komplexen Tools, wie Google Ads, schnell einschleichen und diese dann unter Umständen sehr schnell sehr teuer werden können.

Hier sind 10 der wichtigsten Tipps
für Google Ads

Nur eine Anzeige pro Anzeigengruppe

Viele Werbetreibende machen den Fehler nur eine Anzeige pro Anzeigengruppe zu erstellen. Auch wir haben lange Zeit so gearbeitet. Das Problem ist aber, dass man nie weiß, ob man besser performen kann, wenn man nicht kontinuierlich testet. Deshalb sollte man immer mehrere Anzeigen pro Anzeigengruppe aktiviert haben. Nach einer definierten Zeit die Anzeigen auswerten, die schlechter performenden Anzeigen deaktivieren und neue Anzeigen mit neuen Texten und Werbemitteln versehen. So erhält man langsam aber sicher immer bessere KPIs, die Kosten pro Klick fallen und die Performance der Kampagne generell steigt.

Search- & Display trennen

Eine lange Zeit hatten wir einfach eine Kampagne aktiviert, schließlich ist es das, was Google auch empfiehlt. Nach dem Motto “wir zeigen eure Anzeigen überall wo nur möglich, um euch die Arbeit zu ersparen und eure Impressionen zu maximieren”. Schön und gut, doch das Ziel sollten nicht Impressionen sein, sondern Conversions. Und den Preis für diese Conversions sollte man möglichst weit runterschrauben.

Irgendwann sind wir dazu übergegangen, die Search Kampagne von der Display Kampagne zu trennen und die Performance der Display Kampagne ist in die Höhe geschossen. Klingt auch logisch, wenn man mal genauer darüber nachdenkt. Hat man “alles in einen Topf” geschmissen, so werden Webseiten im Display Netzwerk natürlich auch die langweiligen Textanzeigen angezeigt, die eigentlich für die Search Kampagne gedacht sind. Das zieht die Performance insgesamt runter, da die Impressionen zwar steigen, aber die Klickraten wahrscheinlich eher gering ausfallen. Das führt langfristig zu einer Kettenreaktion, denn schlechte Klickraten führen unter Umständen zu höheren Klickpreisen und das wiederum kann dazu führen, dass sich ganze Werbekampagnen nicht mehr lohnen, da die Akquisitionskosten für einen Kunden zu hoch werden. Wenn man hingegen Display sauber von Search trennt, so hat man die Möglichkeit die am besten passenden Anzeigen für die jeweilige Kampagne auszuspielen.

Keine negativen Keywords

Negative Keywords sind Suchwörter, die man festlegen kann damit eine Anzeige NICHT für das bestimmte Suchwort erscheint. Und diese können unheimlich viel Geld einsparen, der Grund dafür ist eigentlich ziemlich einfach erklärt:

Mal angenommen du hast eine Werbeagentur in Dortmund und bietest auf zahlreiche Keywords in diesem Zusammenhang, wahrscheinlich wären dann Keywords, wie +Werbeagentur und +Dortmund in deiner Liste zu finden. Du schaust dir die Performance der Keywords an und bist glücklich, dass die Suchwörter viele Klicks einbringen. Mit einem Klick auf die Reports für die Suchwörter stellst du dann fest, dass deine Anzeigen für Suchbegriffe wie “Werbeagentur Job in Dortmund” oder “Werbeagentur Gehälter Dortmund” aufgetaucht sind. Zwei unterschiedliche Suchintentionen, die gar nicht zu deinem Vorhaben passen! Daher solltest du dringend die Wörter “Job” und “Gehälter” in die negative Keyword Liste packen, damit du für solche Suchanfragen gar nicht gelistet wirst.

Du trackst deine Conversions nicht

Ein Anfängerfehler, der ungemein viel Geld kostet. Viele Neulinge gehen mit folgender Einstellung in ihre erste Google Ads Kampagne rein: “Ich habe täglich ein 100 € Budget. Wenn ich einen CPC von 0,10 € erreiche, dann erhalte ich 1.000 Klicks und damit 1.000 potentielle Kunden auf meine Website. Woohoo!”

Doch diese Einstellung ist in den allermeisten Fällen sehr kostspielig. Man fährt quasi blind und hat absolut keine Möglichkeit den Erfolg seiner Kampagne zu messen. Welche Anzeige performt am besten? Welche Keywords bringen mir die meisten Kunden? Solch wichtige Fragen können nur beantwortet werden, wenn man die Conversions anständig misst. Eine Conversion kann alles sein, was messbar ist. Eine Anmeldung zum Newsletter, ein Kauf, ein App-Download, etc.

Wir haben vor einiger Zeit z. B. eine Werbekampagne für die Anmeldung zu unserem WhatsApp Newsletter erstellt. Aus technischen Gründen konnten wir über die ersten zwei Wochen die Conversions nicht tracken, aber die Kampagne lief eigentlich ganz gut. Die Klickpreise waren zufriedenstellend und wir konnten unsere Neuanmeldungen deutlich erhöhen.

Doch als wir das Conversion Tracking eingebunden haben, haben wir festgestellt, dass einige Keywords uns zwar Klicks eingebracht haben, aber keinerlei Anmeldungen!

Mit diesen neuen Informationen bewaffnet konnten wir schlecht performende Keywords und Anzeigen deaktivieren und für dasselbe Budget die Anzahl der Anmeldungen mehr als verdreifachen!

Zu viele (unspezifische) Keywords

Es ist sehr verlockend möglichst viele Keywords in seine Anzeigengruppen zu packen, schließlich erhöht man dadurch die Frequenz der Anzeigenschaltung und somit wahrscheinlich auch die Anzahl der Klicks. Das mag sein, doch das Ziel sollte nicht die Maximierung der Klicks sein, sondern die Maximierung von “qualifizierten” Klicks, die auch zu einer Conversion führen.

Ein Beispiel:

Du besitzt einen Onlineshop für Streetwear und möchtest Kunden auf deinen Shop bringen. Du schaltest Anzeigen für Keywords wie “adidas” oder “Nike”.

Diese Keywords werden zweifellos unheimlich oft genutzt, aber was ist die Suchintention eines Nutzers, wenn er nur nach so einem “simplen” Keyword sucht? Solche Suchwörter sind einfach viel zu ungenau, weshalb man sich von solchen Wörtern distanzieren sollte.

Es ist immer besser möglichst klein und spitz anzufangen und dann langsam aber sicher mehr Keywords zu den Kampagnen hinzufügen.

Gebotsstrategien testen

Das Cost-Per-Click Modell ist das “Standardmodell”, das sich über Jahrzehnte lang behauptet hat. Auch wir haben unsere Kampagnen über anfangs über dieses Modell ausgesteuert. Klar, es hat auch seine Vorteile, denn so hat man die gesamte Kontrolle über die maximalen Klickkosten.

Wir sind dann irgendwann dazu übergegangen die Gebote von Google steuern zu lassen. Das ist z.B. möglich, indem man ein auf die “Ziel-CPA” Gebotsstrategie wechselt. Wenn man weiß wieviel Wert eine Conversion für sein Unternehmen hat, dann kann man nämlich dahin gehen und den maximal erlaubten Ziel-CPA definieren. Der ausgeklügelte Google Algorithmus wird dann nämlich die maximal erlaubten Klickkosten für jedes Keyword individuell bestimmen. Das erfordert natürlich etwas Zeit und historische Daten, aber langfristig war das für uns auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

Manuell den maximalen CPC für jedes Keyword zu setzen ist irgendwann, bei mehreren hundert oder gar tausend Keywords, nämlich nicht mehr wirklich einfach umzusetzen.

Das heißt nicht, dass die CPC Gebotsstrategie schlecht ist, wir haben einfach für uns gemerkt, dass die Ziel-CPA Strategie zu deutlich mehr Conversions geführt hat.

Zu starke Konzentration auf populäre Suchwörter

Es ist sehr verlockend sich auf Suchwörter zu konzentrieren, die extrem oft gesucht werden. Klingt ja auch logisch. Je öfter eine Werbeanzeige gesehen wird, desto öfter hat man die Chance einen Klick von einem dieser Menschen zu bekommen. Doch eine zu starke Konzentration auf solche Keywords hat meistens zwei Nachteile:

  1. Je größer das Suchvolumen, desto größer ist in der Regel auch die Konkurrenz. Dann kämpft man meist gegen große Konzerne mit riesigen Werbebudgets um sehr limitierte Anzeigenplätze.
  2. Keywords mit großen Suchvolumen sind meist ziemlich ungenau und zu “breit”. Somit besteht die Gefahr, dass die Konversionsrate bei solchen Keywords meist extrem gering ist.

Wenn du also nicht gerade ein riesiges Werbebudget hast, lohnt es sich in den meisten Fällen, sich auf Keywords mit niedrigeren Suchvolumen zu konzentrieren.

Keine oder zu geringe Nutzung der Anzeigenerweiterungen

Durch die Verwendung eines vollständigen Satzes von Anzeigenerweiterungen wird die Leistung von Ihren Werbeanzeigen erheblich verbessert. Denn durch die Nutzung der Erweiterungen werden Ihre Anzeigen in den Suchergebnislisten deutlich größer und damit auch auffälliger.

Zum jetzigen Zeitpunkt bietet Google den Werbetreibenden neun Typen von Anzeigenerweiterungen. Ich empfehle dringend möglichst alle dieser Erweiterungen zu nutzen.

Falsche Geotargeting Einstellungen

Google bietet umfangreiche Geotargeting Einstellungen. Man kann seine Werbeanzeigen nicht nur auf ausgewählte Länder aussteuern, sondern sogar auf bestimmte Regionen oder Städte.

Diese Einstellung ist besonders hilfreich für lokale oder regionale Firmen. Wenn ich einen Handwerksbetrieb in Dortmund betreibe, dann macht es keinen Sinn, dass meine Werbeanzeigen an Menschen in Bayern ausgespielt werden.

Nutzt man diese Geotargeting Einstellungen smart, dann kann man die Werbekosten drastisch reduzieren. Andersherum können Werbeanzeigen extrem teuer und unprofitabel werden, wenn die Werbeanzeigen an die falschen Personen am falschen Standort ausgespielt werden.

Nicht auf die eigene Marke bieten

Jedes Unternehmen kann auf jedes Suchwort bieten auf der Google Ads Plattform. Mach es deinen Mitbewerbern nicht unnötig leicht, deine Kunden abzuwerben. Wenn du nicht auf deine Marken-Keywords bietest, ist dies ein sehr einfacher Weg für deine Mitbewerber potentielle Kunden von dir abzunehmen.

Fazit

Abschließend kann man sagen, dass Google Ads eine enorm wichtige Plattform für Unternehmen ist. Nahezu jedes Unternehmen sollte dieses Netzwerk nutzen um Neukunden zu gewinnen.

Es gibt kein “Geheimnis”, um mit den Google Ads erfolgreich zu sein, es gibt jedoch viele Stolperfallen, die schnell das gesamte Budget auffressen können. Ich hoffe, dass ich mit diesen 10 Tipps & Tricks dir ein wenig Lehrgeld ersparen kann!

Wir freuen uns, wenn du dich mit uns vernetzt!

Komm‘ doch gerne in unsere Sidepreneur-Facebook-Community für noch mehr Austausch und Inspiration.

Du möchtest immer auf dem Laufenden bleiben? Dann abonniere unseren Newsletter.

[mc4wp_form id=“4993″]

 

Redaktion

Edgar Suppes

SIDEPRENEUR MASTERCLASS

Wir unterstützen dich von der Geschäftsideenfindung über die Produktentwicklung bis hin zum Markteintritt. Neugierig?