Carolin von Rohdiamant: Von der Sidepreneurin zur Entrepreneurin

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Auch heute haben wir wieder einen sehr interessanten Interview-Gast. Carolin war Sidepreneurin und hat sich Anfang des Jahres für den Schritt in die Vollzeit-Selbstständigkeit entschieden. Im Podcast erzählt sie uns ihre Geschichte auf den Weg vom Sidebusiness ins Vollzeitbusiness. Höre hier das Interview mit Carolin: 

Wer lieber lesen statt hören möchte, hier entlang:

Herzlich Willkommen zu einer neuen Episode von Sidepreneur und Hallo Carolin!

Carolin: Hallo! Ich freue mich sehr, heute beim Sidepreneur-Podcast dabei sein zu dürfen! Ich bin 26 Jahre jung und habe mich schon während meiner Zeit auf dem Gymnasium mit Grafik Design und Fotografie beschäftigt. 2011 begann ich für Entepreneure Flyer und Plakate zu gestalten sowie teilweise meine eigenen Produkte zu entwickeln. Schließlich habe ich im gleichen Jahr mein Kleingewerbe angemeldet.

Mein Hauptschwerpunkt liegt auf Grafikdesign für Privat- und Businesskunden sowie der Fotografie, wie beispielsweise Hochzeitsfotografie.

Mein Business heißt Rohdiamant Grafikdesign und Fotografie. Nach meinem dreijährigen Studium des Medien- und Informationswesens habe ich mit der „richtigen“ Arbeit begonnen.

Also war dein Studium dein Hauptjob?

Carolin: Ich habe von 2011-2014 studiert und anschließend begonnen in einem Verlag zu arbeiten, wo ich im Online Marketing und Grafikdesign tätig war. So konnte ich meine Leidenschaft in meinem Hauptjob ausleben. Mein eigenes Business ist neben meinem Hauptjob immer mehr gewachsen und obwohl ich unglaublich viel Spaß daran hatte, merkte ich, dass es irgendwann doch zu viel wurde. Ich zog entsprechend Konsequenzen und reduzierte meine Arbeitszeiten im Verlag. Anfang 2016 ging ich auf eine 80 Prozent Stelle und hatte den kompletten Freitag, um mich um „mein kleines Baby“, mein eigenes Business, zu kümmern. Durch die zusätzliche Zeit nahm die Entwicklung ihren Lauf und ich bekam durch Mund-zu-Mund-Propaganda immer mehr neue Auftraggeber. Wie schon das Jahr davor stand ich an dem Punkt, mich zu fragen wie es weiter gehen soll, da die viele Arbeit erneut nicht zu schaffen war.

Wie hat dein Arbeitgeber reagiert, also du um eine Reduzierung deiner Arbeitszeit gebeten hast?

Carolin: Ich hatte von Anfang ehrlich angekündigt, dass ich nebenberuflich ein eigenes Business betreibe. Diesen Weg würde ich auch immer empfehlen. Meine Chefin war diesbezüglich sehr offen und interessiert und hat mich darin unterstützt. Sicher war ihr Wunsch, dass sie langfristig mit mir rechnen könne, sie wusste aber auch, dass ich meine Ideen sehr zielstrebig verfolge.

Wieso gab es für dich nicht die Option auf beispielsweise 50 Prozent runter zu gehen, um immer noch die finanzielle Sicherheit zu haben?

Carolin: Nachdem ich meine Stelle schon einmal reduziert hatte, war für mich der Moment gekommen, in dem ich für mich mit „jetzt ganz oder gar nicht“ entscheiden musste. Mein Traum war es schon immer, meine Leidenschaft zum Beruf machen zu können und ich hatte von Anfang an den Wunsch im Hinterkopf, mich mit meinem Business selbstständig machen zu können. Sicher auch aufgrund meines jungen Alters war ich etwas mehr dazu bereit, auf Risiko zu gehen. Hätte ich meine Stelle wieder reduziert, dann hätte ich meinem Business wohl wieder nicht genug Zeit geben können, um es wachsen zu lassen.

Schließlich kam das entscheidende Gespräch mit meiner Chefin, die den Grund unseres Gesprächs schon geahnt hatte und dementsprechend verständnisvoll auf mich zukam, indem ich als Freelancer einige Aufgaben übernahm.

Wie fühlst du dich ein halbes Jahr nach deiner Entscheidung?

Carolin: Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung. Zu Anfang habe ich mich noch selbst sehr unter Druck gesetzt, was auch gesundheitliche Auswirkungen für mich hatte. Die bisherigen Monate liefen aber besser als ich es erwartet hatte und ich bereue die Entscheidung nicht. Auch meine anfänglichen Bedenken nicht mehr mit Kollegen zu arbeiten, haben sich gelöst und ich konnte eine gute Balance finden. So treffe ich mich nun regelmäßig sowohl mit alten Arbeitskollegen als auch anderen Grafikdesignern und Fotografen, um sich auszutauschen. Das hilft ungemein und man fühlt sich nicht so „alleine“.

Das Konkurrenzdenken dabei abzulegen und sich offen mit Personen aus der eigenen Branche auszutauschen, ist für viele schwer, aber es befreit meiner Meinung nach.

Natürlich ist es nach so kurzer Zeit schwer schon ein Fazit zu ziehen, aber zum aktuellen Stand habe ich die richtige Entscheidung getroffen.

Wie lautet dein Tipp für Sidepreneure, die sich Vollzeit selbstständig machen? Wie sollte man das erste viertel Jahr angehen?

Carolin: Für mich war es sehr wichtig, bereits auf einen weites gehend zuverlässigen Kundenstamm zurückgreifen zu können. Meiner Meinung nach ist das sehr wichtig. Einen pauschalen Tipp für das erste viertel Jahr gibt es wahrscheinlich nicht. Am Anfang muss man sich richtig reinhängen und wertvoll ist da jemand von außen, der einen erinnert, Erholungsphasen einzulegen.

Arbeitest du heute mehr als zu der Zeit als du deinen festen Job und dein Sidebusiness hattest?

Carolin: Ja, denn ich habe die Sicherheit eines Hauptjobs nicht. Trotzdem nehme ich mir Pausen und achte darauf, mir Freizeit zu gönnen.

Du bist sehr strukturiert in die Selbstständigkeit gegangen. Wie organisierst du dich?

Carolin: Aktuell mache ich alles selbst. Ich arbeite viel mit To Do Listen. Dafür plane ich feste Zeiten ein, wie für die Buchhaltung oder Facebookbeiträge. Montags setze ich mich hin und schreibe mir Aufgaben für die Woche auf.

Wo findet man dich im Internet?

Carolin: Über Facebook findet man mich unter Rohdiamant – Grafikdesign und Fotografie. Auch über meine Website www.rohdiamant-design.de kann man mich über das Kontaktformular erreichen.

Es freut mich zu hören, dass du sagst, du hast Kunden über Social Media gewonnen. Ich bewege mich ja im Bereich Social Media Beratung und werde oft gefragt, ob Social Media wirklich etwas bringt.

Carolin: Meine Zielgruppe ist viel auf Facebook und ich generiere in letzter Zeit immer mehr Aufträge über meine Facebook-Seite. Die Kunden finden mich oft über Posts oder Werbeanzeigen und viele unterschätzen meiner Meinung nach noch immer die Reichweite, die diese Kanäle erreichen können.

Vielen Dank für das Interview, liebe Carolin!

Liebe Sidepreneure, ihr habt heute gehört, wie man aus seinem Sidebusiness ein Vollzeitbusiness macht und zeit- und ortsunabhängig arbeiten kann. Carolin steht für eure Fragen gerne zur Verfügung und wir freuen uns über jegliches Feedback!

Redaktion

Juliane Benad

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