Hier kannst du dir die Interviewfolge mit Robert Weller anhören:
Wer lieber lesen statt hören möchte, hier entlang:
Wer ist Robert Weller?
Peter: Ich habe heute Robert Weller als Gast in Sidepreneur Interview. Robert ist einer der bekanntesten Content Marketing Strategen Deutschlands und hat mit toushenne.de einen spannenden Blog zum Thema. Aber stell dich am besten selbst kurz vor!
Robert: Hallo Peter und vielen Dank für die Einladung in den Podcast. In meinem Angestelltenverhältnis bin ich Content Strategy Coach bei der Münchner Agentur d.Tales. In meinem Side-Business bin ich Speaker, Dozent und (Buch)-Autor zum Thema Content Strategie und Marketing.
Peter: Du bist also auch “klassischer” Sidepreneur. Magst du unseren Lesern noch ein wenig genauer von deinen nebenberuflichen Projekten erzählen?
Robert: Ein wichtiger Teil meiner Nebenprojekte ist meine Dozententätigkeit. Ich war 1,5 Jahre Dozent an der Münchener Akademie für Werbung und habe zudem einen Lehrauftrag an der Leipzig School of Media. Zudem bin ich auch noch Referent an der deutschen Akademie der Medien. Auch wenn ich hier sicherlich nicht das Gros meiner Einkünfte erziele, ist es eine interessante Möglichkeit gute Kontakte zu knüpfen. Mein Side-Business im engeren Sinne ist aber die Marke toushenne und Robert Weller. Über die Jahre habe ich mir als B2B Influencer einen Namen machen können. Hier monitarisiere ich durch spannende Kooperationen zum Beispiel mit Adobe.
Peter: Wie kann ich mir die Tätigkeit als B2B Influencer genauer vorstellen?
Robert: Das ist ganz unterschiedlich. Es kann zum Beispiel so sein, dass ich als Markenbotschafter für Unternehmen fungiere oder aber auch “nur” als Autor in Erscheinung trete. Im Endeffekt bringe ich für Firmen aber in meiner Zielgruppe eine sehr interessante Reichweite mit.
Vom Blog zur Marke
Peter: Ich kann mir vorstellen, dass es gar nicht so einfach ist eine Marke wie toushenne aufzubauen und es sicherlich auch eine ganze Zeit gedauert hat, bis du die heutige Bekanntheit erreicht hast.
Robert: Es gibt ja den bekannten Spruch “Man braucht 10 Jahre Zeit, um über Nacht bekannt zu werden”. Das trifft es bei mir eigentlich ganz gut. Meinen Blog gibt es jetzt sein 2007 und mein Label toushenne seit 2011. Begonnen habe ich eigentlich zu Selbstmarketing Zwecken. Damals war ich noch als Design Freelancer unterwegs. Zunächst wollte ich nur mein Portfolio online präsentieren, merkte aber schnell, dass das jeder so macht und ich so keinen USP hatte. Also habe ich angefangen über Design und Vermarktungsthemen zu schreiben. Bin dann aber thematisch immer mehr zu den Themen Social Media und Content Marketing gekommen. Durch die intensive Beschäftigung mit dieser Thematik und dem Austausch mit Gleichgesinnten kam ich dann schließlich zu meinem heutigen Themenfeld, der ganzheitlichen Betrachtung der Content Strategie mit dem Ziel Unternehmenswachstum.
Was ist eigentlich Content Marketing/Strategie?
Peter: Nicht allen unseren Lesern wird der Begriff Content Strategie auf Anhieb im Detail etwas sagen? Kannst du versuchen die Begrifflichkeit kurz und möglichst plakativ zu erklären?
Robert: Puh gar nicht so einfach! Ich versuche den Begriff immer möglichst nicht dogmatisch zu erläutern. Ich glaube hier gibt es zum Beispiel kein einfaches Richtig oder Falsch. Was man aber definitiv machen kann ist Content Strategie von Content Marketing abzugrenzen. Während Letzteres ausschließlich die Vermarktung durch digitale Inhalte (Text, Video, Audio) ist, kann Content Strategie deutlich weiter gehen und in die Unternehmenskultur einwirken. Quasi Content als Mindset! Während die Strategie also viel tiefergehender und abteilungsübergreifender umgesetzt wird, kann Content Marketing durchaus auch von einer Abteilung mit Silo-Denkweise angewendet werden.
Peter: Was hat dich eigentlich genau an diesem Thema gereizt?
Robert: Ich habe mich damals gar nicht so sehr bewusst für das Thema entschieden. Wenn man sich heute die verschiedenen Marketingdisziplinen anschaut, stellt man schnell eine sehr starke Spezialisierung fest. Von Performance Marketing über Social Media Marketing bis hin zum Brand Management gibt es sehr viele Einzeldisziplinen. Was ich aber sehr spannend finde, ist der ganzheitlich Blick auf das Zusammenspiel der verschiedenen Disziplinen, die auf ein bestimmtes Ergebnis abzielen. Mir wäre eine starke fachliche Spezialisierung auch einfach zu begrenzt.
Buchvorstellung “Content Design – Durch Gestaltung die Conversion beeinflussen”
Peter: Letztes Jahr im Dezember ist dein neues Buch “Content Design“* erschienen. Wenn du den Inhalt und Mehrwert des Buches kurz und knapp pitchen müsstest, wie würdest du es machen?
Robert: Es geht im Kern um den Wirkungskreis von Content auch abseits vom reinen Marketing. Der Titel Content Design wurde deshalb so gewählt, weil wir Design nicht nur als gestalterisches sondern auch konzeptionelles Mittel sehen. Das Buch teilt sich auf drei wichtige Bereiche auf. Im ersten Teil geht es darum, wie Content und Design zusammenpassen, um die Zielgruppe vom eigenen Angebot zu überzeugen. Im zweiten Teil geht es dann darum, wie man mit psychologischen Triggern z.B. auf der eigenen Webseite mehr E-Mail Adressen sammeln oder Verkäufe erzielen kann. Der dritte Teil behandelt dann die Optimierung von Content und Design um bestimmte Unternehmensziele zu erreichen.
Peter: Als ich mir dein Buch angeschaut habe, fand ich besonders spannend, dass Content in viele Unternehmensbereiche und Marketingdisziplinen hineinwirkt. Warum ist das in der Unternehmensrealität aber immer noch sehr selten der Fall?
Robert: Es liegt wohl an der Abteilungsstruktur in vielen Unternehmen. Die verschiedenen Unternehmensbereiche sind kaum im Austausch miteinander. Das führt dann dazu, dass kaum Synergien entstehen können! Es geht einfach auch um die Sensibilisierung dafür, wo überall Content entstehen kann. Als Beispiel könnte man z.B. den Kundendienst nennen. In dieser Abteilung kennt man die Fragen, Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe an das eigene Produkt wohl am besten. Mit dem Wissen darüber könnte die Marketingabteilung jedoch noch viel besser neue potenzielle Kunden erreichen.
Peter: Nochmal zurück zu deinem Buch “Content Design“. Gib unseren Lesern doch bitte drei wichtige Take Aways aus deinem Buch mit auf den Weg!
Robert:
- Mach dir bewusst wieviel unterschiedliche Content Formate es gibt, wie verschieden sie wirken und wie sie zu gestalten sind.
- Lerne die Anwendung klassischer Gestaltungsmittel im Marketingkontext. Ganz einfach, weil die wenigsten Marketer einen Gestaltungshintergrund haben.
- Verstehe Content als Prozess und nicht nur als einzelnes Projekt.
Was sind die Lieblingstools von Robert Weller?
Peter: Was sind die Tools, die du bei deiner täglichen Arbeit am meisten nutzt?
Robert: Ich finde den Austausch mit anderen Menschen enorm wertvoll. Nur so erhält man verschieden Blickwinkel auf sein Tun und kann sich als Person weiterentwickeln. Ansonsten nutze ich sehr gerne Adobe und Contentbird.io. Adobe eben für meine gestalterischen Aufgaben und Contentbird, um Keywords zu recherchieren, Backlinks zu monitoren und meine Texte zu schreiben.
Außerdem nutze ich noch Mailchimp für mein E-Mail Marketing und Trello zur Prozessorganisation.
Wo kann man dich im Netz finden?
Am einfachsten ist es vermutlich nach Robert Weller zu googeln. Ansonsten schaut einfach auf meiner Webseite toushenne.de , Twitter oder LinkedIn vorbei.
Buchverlosung: So kannst du das Buch “Content Design – Durch Gestaltung die Conversion beeinflussen” von Robert Weller und Ben Harmanus gewinnen!
Kommentiere ganz einfach diesen Artikel und sag uns warum du die Themen Content Strategie und Content Marketing spannend findest.
Zu gewinnen gibt es ein signiertes Exemplar des Buches. Unter allen Kommentaren, die bis zum 11. März 2018 um 23.59 Uhr hier unter dem Artikel eingehen wird der Gewinner via Los ermittelt.
8 comments
Ich finde die Themen Content-Strategie und Content-Marketing insbesondere dann spannend, wenn sie miteinander verzahnt sind und im strategischen Content-Marketing münden – über das Buch würde ich mich sehr freuen!
Von den letzten Folgen ist das eure stärkste bis jetzt. Sympathischer Gast der Gelassenheit und Kompetenz ausstrahlt – macht Freude da zuzuhören.
Mit dem Verweis auf griechische Philosophie war ich dann endgültig überzeugt, dass sich auch die Lektüre lohnen wird. Dementsprechend würde ich mich auch über das signierte Exemplar freuen.
Hallo Martin, wer sich interessiert, wird in der Vergangenheit vieles finden, was sich auf moderne Formen des Marketing und der Kommunikation anwenden lässt. Ich finde das unglaublich spannend, weil es so viel zu entdecken gibt, das man sonst nicht “lernt” und es die eigene Arbeit enorm bereichern kann. Ich freue mich sehr, dass ich genau damit dein Interesse wecken konnte! Viel Glück bei der Auslosung. 🙂
Ich lese den Blog von Robert schon ein paar Jahre. Seine Themen sind immer sehr gut recherchiert und ausgearbeitet. Das es jetzt das Buch gibt, finde ich sehr spannend. Wenn es ein Seminar an der Leipzig School of Media gibt, wäre ich gern dabei. Das Buch steht schon auf meiner Liste.
Da im Content-Marketing die Kunst liegt, den User zu führen und seine Kaufentscheidung zu beeinflussen. Klingt spannend Dein Buch.
Nicht nur seine KAUFentscheidung! Es sind unzählige Entscheidungen, die wir im Laufe der “Customer Journey” (und darüber hinaus) immer wieder aufs Neue treffen müssen. Genau das macht Content ja so wertvoll. 🙂
Der Artikel hat sehr wertvolle Aspekte und zeigt auf wie komplex das Thema Content Marketing ist, vor allem in Verbindung mit Design. Ich möchte mir ein Online Business aufbauen. Content Marketing wird dabei ein sehr wichtiger Aspekt sein. Daher möchte ich möglichst viel darüber lernen, vor allem um auch strategisch vorzugehen und Content und Design erfolgreich einsetzen zu können.
Hi Sabrina, ich find’s klasse, dass du dir schon im Vorfeld strategische Gedanken machst. Im Buch wirst du aber auch immer wieder den Hinweis finden, nicht zu viel Zeit mit der Konzeption zu verbringen, sondern manchmal einfach zu machen und aus den Ergebnissen zu lernen. Gerade Ben ist ein Meister des Test-and-Learns, von ihm hab ich selbst viel gelernt. Auch ein “Fehlversuch” ist erfolgreich, wenn du daraus deine Lehren ziehen und es beim nächsten Mal besser machen kannst. 😉