SP146 Hilfe für wissenschaftliche Arbeiten als Side-Business – Interview mit Kai Rochlus

Hier kannst du das Interview mit Kai anhören:

Inspiriert durch Sidepreneur

Juliane: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode des Sidepreneur-Podcasts. Für die heutige Episode haben wir uns wieder einen spannenden Interviewgast eingeladen. Wir möchten eine neue Side-Business-Idee vorstellen, die dich vielleicht auch inspiriert, selbst aktiv zu werden.  Eventuell beantwortet sich auch die Frage, wie du unternehmerisch tätig werden könntest.

Heute habe ich Kai im Interview. Er stellt sich gleich vor und wird uns von seinem Side-Business erzählen.

Wer ist Kai Rochlus?

Hallo Kai, schön, dass du da bist und dir die Zeit genommen hast, heute bei uns im Sidepreneur-Podcast zu sein. Stell dich gern einmal vor und erzähle uns von deiner Side-Business-Idee.

Kai: Vielen Dank liebe Juliane für die Einladung. Es freut mich sehr, dass ich hier sein darf. Mein Name ist Kai und wohne im Saarland in der Nähe von Saarbrücken. Ich befinde mich am Ende meines Studiums und schreibe gerade meine Masterarbeit im Fach Materialwissenschaft. Darin geht es darum, sich die mechanischen Eigenschaften einer bestimmten Hochtemperaturlegierung näher anzuschauen. Ich bin bald auch auf Jobsuche. Also falls der ein oder andere Hörer jemanden kennt, der jemanden kennt, bitte gern melden.

Hilfe für wissenschaftliche Arbeiten als Side-Business

In meinem Side-Business helfe ich Studenten dabei, ihre wissenschaftlichen Arbeiten zu formatieren. Ich habe einen kleinen Word-Online- und Präsenzkurs. In diesem zeige ich Schritt für Schritt, wie man ein perfektes Layout für seine wissenschaftliche Arbeit erstellt. So kann man sich nachher nur noch auf das Schreiben konzentrieren ohne Angst zu haben, dass die Formatierung kaputt geht. Über das Layout muss man sich dann keine Gedanken mehr machen.

Juliane: Mein Studium liegt schon eine Weile zurück. Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich während der Diplomarbeit viel formatiert und Überschriften angepasst habe. Das Inhaltsverzeichnis habe ich auch immer wieder aktualisiert, weil ich etwas hinzugefügt oder weggenommen habe. Du hast einen Bedarf bei deinen Mitstudenten erkannt?

Aus Bedarf und Motivation entstehen Ideen

Kai: Das habe ich. Die Idee ist aus einem Bedarf oder einer Motivation heraus entstanden. Ich leite seit ein paar Jahren ein naturwissenschaftliches Praktikum im 5. Semester. Das ist ein Semester vor der Bachelorarbeit, wo die Layoutanforderungen an den Bericht höher sind, als in den anderen Praktika. Wenn man in einem oder in einem halben Jahr die Bachelorarbeit schreibt, dann sollte sie ordentlich aussehen. Mir ist letztendlich aufgefallen, dass viele Gruppen immer dieselben vermeidbaren Fehler machen. Wenn man diese umgeht bzw. weiß wie man sie umgeht, dann spart man sich eine Menge Zeit und Aufwand.

Den eigenen Kurs allen Interessierten zur Verfügung gestellt

Aus dieser Motivation kam meine Idee. Ich habe alle Fehler aufgeschrieben und sie mir angesehen. Daraus habe ich einen Kurs gebastelt. Anschließend habe ich angefangen, den Präsenzkurs durchzuführen und später den Onlinekurs. Jeder der Lust hat, kann sich die Kurse anschauen.

Der Start des Side-Businesses

Juliane: Bietest du das auch als Dienstleistung an? Angenommen ich habe keine Lust, meine eigene Arbeit selbst zu formatieren. Bietest du auch an, alles was ich heruntergeschrieben habe zu formatieren, wenn ich dir das schicke?

Kai: Genau, du kannst mir gern eine E-Mail schicken und mir den Auftrag geben „Das ist meine Arbeit und sind meine Formatierungsvorgaben“. Dann fange ich damit an. Das habe ich auch schon 1-2 Mal gemacht und bisher hat es auch sehr gut geklappt. Letztendlich waren alle sehr zufrieden damit und haben sich gefreut.

Juliane: Wann bist du mit dieser Idee andere zu beraten, Dienstleister zu sein und den Kurs anzubieten, gestartet? Wie bist du gestartet? Wie war dein Setting?

Kai: Wie zuvor kurz angesprochen, die Idee ist durch die Leitung des Praktikums entstanden. Darauf basierend habe ich den Kurs entworfen. Ich hatte ihn schon bei Freunden angeboten, die haben mir beim ersten Mal ein bisschen Feedback gegeben. Z. B. wie sie den Aufbau vom Kurs finden. Aufgrund des Feedbacks habe ich dann Ende 2017 angefangen Videos aufzunehmen. Daraus habe ich einen Onlinekurs gemacht. Das Schneiden habe ich outgesourced, weshalb es bis Ende 2018 dauerte, bis ich den Kurs hochladen konnte. Seitdem läuft er ganz gut.

Plattform für Kurse

Juliane: Auf welchen Plattformen bietest du diesen Onlinekurs an?

Kai: Ich bin im Moment nur auf Udemy mit meinem Kurs vertreten. Udemy ist eine Onlinekurs- Plattform, die noch relativ neu ist. Es gibt sie seit 2017. Vor allem aber in den USA. Sie expandieren immer stärker am deutschen Markt. Ich bin froh, jetzt am Anfang mit dabei zu sein.

Juliane: Die Idee kam aus deinem Studium mit deinen Kommilitonen heraus, die du unterstützen möchtest. Aber rein theoretisch ist dein Produkt für jedermann? Ich könnte es mir jetzt auch bei Udemy suchen und buchen?

Kai: Richtig. Der Kurs ist zwar auf Studenten ausgerichtet, aber die studentischen Formatierungsanforderungen sind relativ hoch. Das heißt, auch wenn man jetzt nicht so viel mit Word zu tun hat, man lernt auf jeden Fall viele neue Sachen.

Unterstützung und Mehrwert durch Sidepreneur.de

Juliane: Du hast Kontakt mit uns aufgenommen und von deiner Idee erzählt. Wie bist du denn auf Sidepreneur.de aufmerksam geworden? Wie hat dich unsere Plattform bei deiner Idee unterstützt?

Kai: Ich habe vorher lange überlegt, wie ich auf euch aufmerksam geworden bin. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Wahrscheinlich durch Facebook. Ich folge euch jetzt seit bestimmt einem halben Jahr und höre mir regelmäßig die Podcasts an. Ich lese auch eure Blogbeiträge.

Alle 1 – 2 Wochen schaue ich mal rein, was es neues gibt. Es sind immer interessante Tipps dabei. Zwar ist nicht alles für mich verwertbar, aber das ein oder andere auf jeden Fall. Was ich sehr interessant fand, war die Buchaufstellung, die ihr Ende letzten Jahres hattet. Da waren ein paar sehr gute Bücher dabei.

Juliane: Ein Side-Business kann sehr unterschiedlich sein. Wir hatten schon jemanden im Interview der mit Airbnb ein Side-Business gegründet hat. So hat er sich ein Nebeneinkommen generiert.

Mit wenig Invest eine Dienstleistung anbieten

Deine Geschäftsidee hast du mit wenig Invest an den Start gebracht: Eine Dienstleistungsidee mit einer Fähigkeit, die man besonders gut kann. Hier kann man sehr schnell in die Umsetzung gehen.

Dann gibt es die Online und Offline Sidepreneure. Das ist eine große Unterschiedlichkeit und Diversität. Die Learnings finde ich immer sehr interessant. Vieles überschneidet sich auch. Einzelne Sidepreneure haben wiederum andere Erfahrungen gemacht, auf die man vielleicht nicht kommen würde. Aber man kann davon profitieren.

„Es dauert alles viel länger, als man denkt“

Kai: Ja, definitiv. Ich hatte auch schon viele Learnings dabei, wo ich gesagt habe, „hätte ich so niemals gedacht“. Learning Nr. 1 ist „Es dauert alles viel länger, als man denkt“. Sei es jetzt bei Google Ads, bei E-Mails oder Kooperationen. Man denkt, die sind ziemlich sicher. Aber im Nachhinein ändert sich doch wieder was und man fängt quasi wieder bei 0 an.

Es ist auf jeden Fall ein starkes Keylearning. Alles dauert länger, als man glaubt.

Juliane: Tatsächlich geht das mir auch so. Gestern habe ich wieder ein Gespräch gehabt. Das typische „Wir treffen uns auf einen Kaffee“. Viele solcher Kaffeegespräche versanden auch. Oder man meint, die sind nicht so effektiv und dann kann es tatsächlich auch immer mal sein, dass genau dieses Kaffeegespräch irgendetwas in Gang setzt. Vielleicht erinnert sich die Person Monate später oder ich. „Jetzt könnten wir doch mal etwas machen“. Das braucht manchmal Zeit. Man braucht aber den Zeitinvest, um sich zu vernetzen. Man kann nicht immer erwarten, dass alles gleich Früchte trägt.

Sprich öfter mit neuen Leuten

Kai: Du hast es auch schon angesprochen: das Vernetzen. Das ist bei mir auch so. Sprich mal wieder mit neuen Leuten oder mit Freunden, die du schon lange nicht mehr gesehen hast. Ich habe mich vor kurzem mit einem Kumpel getroffen, den ich seit 2 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Er hat mir dann erzählt, was er mittlerweile macht. Er war kurz in Afrika und hat sich Investmentmöglichkeiten angeschaut. Das hätte ich nie von ihm gedacht, als ich ihn vor 2 Jahren kennenlernte, war er noch ganz anders drauf. Über die Jahre kam ein spannender Wandel.

Auch im privaten Umfeld über seinen Beruf sprechen

Juliane: Ich merke das auch immer wieder. Es ergibt wirklich Sinn, in seinem privaten Umfeld darüber zu sprechen, was man beruflich macht. Auch wenn man manchmal meint, man hätte keine Berührungspunkte. Vielleicht kennt die Person aber wieder jemanden, die jemanden kennt oder braucht. So wie ich jetzt jemanden kenne, der sehr gut mit Word formatieren kann. Da erinnert man sich in 3-4 Monaten auch wieder dran, wenn man angesprochen wird.

Kai: Ja, genau.

Juliane: Es ist sehr wichtig darüber zu sprechen, was man tut und einen beschäftigt.

Kai: Du hast vollkommen recht. Dadurch ergeben sich auch viele neue Möglichkeiten. Ich habe zwar kein konkretes Beispiel, aber so im Hinterkopf, erinnere ich mich an 1 oder 2 Situationen wo es einmal so war. Du rechnest da gar nicht mit und dann kommt plötzlich was.

Juliane: Ja, und wir haben uns da und da gesprochen, da hast du erzählt usw.

Kai: Ja, ganz genau.

Meilensteine 2018

Juliane: Du bist Ende 2017 mit deiner Idee als Sidepreneur gestartet. Was waren deine Meilensteine während des Jahres 2018?

Gewerbeanmeldung

Kai: Mein erster Schritt oder der erste Meilenstein war die Gewerbeanmeldung. Ab diesem Punkt wusste ich „Okay, ich mache das jetzt wirklich und auf richtigem Niveau“. Ein paar Monate später hatte ich meinen ersten Präsenzkurs. Das war damals an einer Schule. Es war sehr spannend, als ich gemerkt habe, dass das jetzt der erste richtige Gehaltseingang ist. Im Oktober letzten Jahres hatte ich dann meinen Onlinekurs veröffentlicht. Das war auch sehr spannend.

Onlinekurs

Ich habe am Anfang gedacht, dass es relativ schnell geht. Du bekommst schnell neue Nutzer und Zuschauer. Es hat dann doch alles ein bisschen länger gedauert. Relativ schnell nach der Veröffentlichung des Onlinekurses hatte ich dann ein Webinar in Kooperation mit einer Webseite. Dort hatte ich über 100 – 150 Teilnehmer aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das war auch eine sehr spannende Erfahrung.

100 Teilnehmer

Nach dem Start wurde der Wordkurs, der auf Udemy ist, der bestbewerteste Wordkurs weltweit. Ich denke, das ist auch sehr gut. Das ist auch immer noch so. Vor kurzem habe ich die 100 Teilnehmermarke geknackt. Das sind meine Meilensteine gewesen. Mal gucken, wie es weitergeht. Der nächste werden 500 € Onlineeinnahmen sein.

Meilensteine als Bewusstmachung des eigenen Erfolges

Juliane: Sehr interessant, das einmal so zu hören. Auch, was du für dich selbst als einzelne Meilensteine betrachtest. Mir kam jetzt gerade die Frage, hast du die schon vor unserem Gespräch aufgeschrieben, bevor ich dir den Gesprächsleitfaden geschickt habe? Oder war meine Frage danach die Bewusstmachung, was du alles schon erreicht hast? Wie gehst du da vor als Sidepreneur?

Kai: Es war tatsächlich ein wenig deine Frage. Ich hatte mir zwischenzeitlich immer mal Referenzen aufgeschrieben. Auch wenn ich in Kooperation mit einer anderen Webseite einen Blogartikel verfasst habe, habe ich mir alles notiert. Aber die Bewusstmachung der Meilensteine, das kam jetzt durch deine Frage.

Es ist toll zu sehen, was man schon geschafft hat

Juliane: Aufgrund einer Fragestellung in einer Facebookgruppe habe ich mich gestern auch einmal hingesetzt und meine kleineren und größeren Erfolge notiert. Man macht sich das viel zu selten bewusst. Auch wenn es nur kleine Schritte sind, die dann zum großen Ganzen führen. Es ist auch toll zu sehen, was man bereits geschafft hat.

Du hast es eben erzählt, der erste Präsenzkurs, das erste Webinar, die stetig wachsenden Teilnehmer oder auch der bestbewerteste Kurs. Das ist doch super. Wenn es mal nicht so läuft, wie man denkt, dann kann man sich an solchen Sachen erfreuen.

Kai: Stimmt. Es ist schön, mal wieder zurückzublicken und zu sagen „Das hab ich schon geschafft. Dann kann ich auch noch irgendwas anderes schaffen. Warum nicht?“

Side-Business-Vision: Studienerfahrungen weitergeben

Juliane: Genau, das, was andere schaffen, schaffe ich auch. Hast du eine Vision? Wo möchtest du hin mit deinem Side-Business? Du hast ja erzählt, mit deinem Studium bist du auf der Zielgeraden und danach auf der Suche nach einer Anstellung. Was ist deine Vision mit deinem nebenberuflichen Business?

Kai: Wenn man es kurz zusammenfassen will, ist meine Vision, mein gesammeltes Studiumwissen weiterzugeben. Ohne vielleicht arrogant klingen zu wollen, aber ich habe mein Studium relativ erfolgreich abgeschlossen. Ich habe viel nebenbei gemacht, was mir sehr viel gebracht hat. Auch ein paar Insights mit der Vision, das Ganze weiterzugeben und damit anderen Studenten, die neu anfangen oder mittendrin sind, die dann von den gleichen Fehlern, die ich auch gemacht habe, profitieren können.

Werbung durch E-Mails

Juliane: Das geht jetzt auch in meine nächste Frage über: Weil deine Zielgruppe die Studenten sind, wirst du deine Kurse auch an deiner Hochschule halten? Wie machst du denn auf deine Kurse on- und offline aufmerksam? Welche Tools nutzt du, um dich bekanntzumachen?

Kai: Es sind im Grunde verschiedene Tools. Ich will nicht näher auf alle Details eingehen, aber das Interessanteste oder das Erfolgreichste ist tatsächlich eine ganz normale E-Mail.

Ich habe mir Webseiten, mit denen ich gerne kooperieren würde oder vielleicht auch Sachen bewerben kann, rausgesucht. Dann habe ich einfach E-Mails geschrieben „Hey, ich mache das und das. Ich denke, das passt aus den und den Gründen gut zusammen. Lass‘ uns doch mal reden, wie wir eventuell eine Kooperation starten können“.

Einen großen Tipp habe ich für euch: Schreibt niemals an „info@“ E-Mailadressen oder „Hallo@“. Die Antwortrate ist ungefähr 0-1 %, also sehr gering.

Personen persönlich anschreiben

Ich habe festgestellt, es macht viel mehr Sinn, die Leute und Personen direkt persönlich anzuschreiben und das Anliegen vorzutragen. Das kann die Antwortrate deutlich steigern.

Ich habe mal nachgesehen, die E-Mails die ich in den letzten Monaten verschickt habe, hatten eine Antwortrate von 50-60 %. Auch wenn viele davon Absagen waren, aber die, die letztendlich geantwortet haben, haben gesagt, das ist eine coole Sache. Es hat sich also in jedem Fall gelohnt. Es ist zwar viel Aufwand, aber ich denke, das lohnt sich am meisten.

Juliane: Da kann ich dir nur zustimmen. Ich glaube, du hast bei uns auch an die „Info@“ geschrieben. Eine andere Adresse von uns ist gar nicht verfügbar, weil wir solche Anfragen bewusst in diesem Postfach haben wollen. Es ist aber auch so, dass wir sehr viele Anfragen bekommen. Jetzt wo du sagst, man soll sich die Mühe machen und schauen, wo Anknüpfungspunkte sind, die Personen persönlich ansprechen. Ich vermute, du hast unsere Namen recherchiert, ich schaue gleich mal nach. Wenn man liest „Hallo“ oder „Sehr geehrte Damen und Herren“, dann erkennt man, dass es an viele geschickt wird.

Persönliche Anrede zeugt von Wertschätzung und Einsatz

Wenn man aber sieht, dass sich jemand die Mühe gemacht hat und deinen Namen recherchiert hat und somit bewusst nach einem Anknüpfungspunkt gesucht hat, dann ist das positiv. Wir sehen dann „Hey, derjenige hat sich damit beschäftigt“ und dann ist die Chance, dass man antwortet auch gleich viel höher.

In der Regel versuchen wir auch Absagen so zu formulieren, dass man weiß, dass es abgeschlossen ist. Das ist sehr wichtig. Ein ehrliches Interesse.

Kai: Das ist auch meine Erfahrung. Ich habe aber gerade noch einmal nachgeschaut, wo du gefragt hast, an wen ich geschrieben habe. Tatsächlich habe ich an deine E-Mailadresse geschrieben und nicht an Info@sidepreneur.de oder nur „Hallo“. Das ist also ein sehr wertvoller Tipp.

Juliane: Ok, spannend. Dann frage ich mich gerade, wo du die E-Mailadresse herhast und wo wir unsere Mailadressen formuliert haben.

Kai: Das weiß ich auch nicht mehr. Wahrscheinlich irgendwo auf eurer Webseite.

Juliane: Vermutlich, sonst wüsstest du nicht, dass es einfach nur der Vorname ist. Oftmals ist es ja auch der Vor- und Nachname zusammen. Wenn du natürlich auch direkt an uns schreibst, dann ist es noch einmal näher dran. Wir haben immer unsere info@sidepreneur.de Adresse im Blick. Du hast aber natürlich Recht, je größer das Unternehmen/die Organisation ist, desto mehr Spam landet in diesem Postfach. Dadurch sinken die Chancen, um entdeckt zu werden.

Das war ja schon ein super Tipp, den man auch so an andere weitergeben kann. Wie machst du denn offline auf dich aufmerksam?

Offline Werbung durch Plakate, Flyer und persönliches ansprechen

Kai: Ich hatte mit einem Kumpel zusammen Flyer und Plakate gemacht, vor allem jetzt im Hinblick auf die Hausarbeitenzeit. Letztendlich wurden die Plakate zu spät fertig, sodass wir die Peak Season der Hausarbeiten ein bisschen verpasst haben. Deshalb habe ich sie gar nicht ausgehangen. Die Flyer hatte ich in den einzelnen Studentenwerken in die Briefkästen geworfen. Die Erfolgsquote war ok, aber war jetzt nicht so besonders. Ansonsten viel mit Leuten sprechen und sagen „Hey, ich mache das und das, kennst du nicht jemanden?“ Wie wir eben schon gesagt haben, kommt einer wieder darauf zurück.

Onlinemarketing

Juliane: Ist Onlinemarketing für dich auch ein Thema? Jetzt neben den E-Mails? Das ist ja auch kein E-Mailmarketing, sondern, dass du ja persönliche E-Mails schreibst?

Kai: Ja, ich habe SEO gemacht bei dem Kurs. Ich denke, das funktioniert ganz gut. Je nach Keyword lande ich auch auf Seite 1 bei der Googlesuche, also ziemlich weit oben. Ansonsten versuche ich es mit Google Ads und Facebook Ads. Den wirklichen Durchbruch hatte ich noch nicht. Ich weiß auch nicht, ob es das richtige Medium ist.

Man muss viel ausprobieren

Juliane: Man kann ja schon sagen, dass du noch ziemlich am Anfang stehst. Du bist Ende 2017 gestartet. Man muss sehr viel ausprobieren, was für dich und deine Zielgruppe funktioniert. Was bei einem sehr gut funktioniert, muss bei einem anderen nicht auch funktionieren.

Kai: Ja eben. Ich sehe das auch so ein bisschen als experimentieren. Ich habe vor, in nächster Zeit noch etwas Größeres zu machen. Die Erfahrung aus dem Business zu sagen, „das und das hat funktioniert“ ist schon einmal viel wert. Oder „das und das“ hat nicht funktioniert.

Juliane: Was wäre dein ultimativer Tipp an alle, die jetzt diese Episode hören und zwar gerade deshalb, weil sie noch nicht nebenberuflich selbstständig sind, aber darüber nachdenken. Mit der Idee, die sie im Kopf haben zu starten.

Nicht zu viele Gedanken machen

Kai: Das einfachste ist, einfach mal machen. Nicht zu viele Gedanken machen, wie könnte ich das machen, welche Regulatoren gibt es jetzt noch und dies und das. Sondern einfach den ersten Schritt machen.

Meistens ist es dann so, dass man schon Lust darauf bekommt und weitermachen will. Es ergibt sich nach und nach das ein oder andere. Meiner Meinung nach ist es auch wichtig, dabei zu bleiben. Nicht zu sagen „Ok, ich habe einfach was gemacht, der Erfolg bleibt nach 1 Woche aus. Also höre ich auf“. Sondern kontinuierlich jeden Tag eine halbe Stunde oder Stunde weitermachen. Sich Schritt für Schritt etwas aufbauen, den Erfolg wird man sehen.

Sei nicht perfekt – sammle Erfahrung

Juliane: Das ist auch ein Tipp von Menschen, die gerade mit ihrem Business begonnen haben. Die einfach gestartet sind. Es wird nicht perfekt sein. Sammle erst einmal deine Erfahrung.

Sollte der Erfolg nach einer bestimmten Zeit immer noch ausbleiben, kann man immer noch überlegen, ob es die passende Idee ist. Letzens habe ich darüber noch ein Gespräch geführt. Eine Kollegin erzählte mir, ich glaube, es ist ihre Mentorin oder ihr Businesscoach. Sie hat eine Challenge gemacht. Wenn man die Challenge zum ersten Mal macht, baut man Vertrauen auf. Am Ende der Challenge wird ein Produkt oder eine Dienstleistung platziert. In der Regel kann das beim ersten Mal nicht mit einer bombastischen Zahl an Teilnehmern laufen.

Nach dem 10ten Mal kam der Durchbruch

Oftmals ist es so, dass jeder klein startet. Die Frau hat das mehrfach gemacht. Ich glaube nach dem 10. Mal kam der Durchbruch. Ich fand es sehr interessant, dass sie durchgehalten hat. Dass sie das Durchhaltevermögen besaß und 10 Mal gestartet ist, bis ihre Idee Zuspruch gefunden hat.

Natürlich hat sie mit jedem Mal auch etwas verändert, verbessert oder adaptiert an die Bedürfnisse der Zielgruppe. Die Anzahl fand ich aber extrem spannend. Sie hat nicht aufgegeben und sich immer weiter verbessert. Ich weiß nicht, ob ich so lange mit der ein und derselben Idee durchgehalten hätte.

“Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man hinfällt“

Kai: Das glaube ich dir. Wo du gerade die Challenge erwähnst und auch dieses immer wieder aufstehen: Das erinnert mich an Winston Churchill. Ich glaube, er hat gesagt: „Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man hinfällt“. Einfach weitermachen, nur nicht liegen bleiben oder sowas in der Art.

Juliane: Das erlebt man ja oft, dass eine tolle Idee da ist. Mal angenommen, dein Kurs lief beim ersten Mal nicht so gut. Dann machst du den nächsten, gefolgt von einem Excelkurs und PowerPoint. Tatsächlich liegt es aber nur an deiner noch nicht vorhandenen Reichweite. Du bist noch nicht so bekannt, hast aber an diesem Produkt weiterarbeitet und an der Marketingstrecke, wie man das an den Mann/die Frau bringt und weniger am Produkt verändert.

Du hast eben Winston Churchill mit einem Zitat erwähnt. Welche anderen Persönlichkeiten inspirieren dich auf deinem Weg zum Unternehmer?

Elon Musk: Unmögliches einfach gemacht

Kai: Da finde ich 3 sehr spannend.

Nr. 1: Elon Musk*
Der hat auch Sachen, die damals für unmöglich gehalten wurden, einfach gemacht z. B. SpaceX. Jeder hat gesagt, recyclebare Raketen oder wiederverwendbare Raketen sind Schwachsinn. Mittlerweile läuft das aber grandios, man hört aber kaum was in den Nachrichten darüber. Nicht so wie Tesla, das ist ein ähnlicher Ansatz. Dort wird auch immer gesagt, die sind nicht produktiv und verbrennen zu viel Geld.

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Aber ich glaube, Elon Musk schafft das noch. Er hat sich auch bei SpaceX durchgesetzt. NurTesla steht ein wenig mehr im Fokus.

Thomas Edison: Niemals aufgeben

Nr. 2: Thomas Edison*
Er geht noch einmal in die Richtung „niemals aufgeben“. Das bekannte Zitat von ihm ist auch „Ich habe nicht versagt, ich habe nur 10.000 Wege gefunden, wie es nicht funktioniert“. Und er hat so die Glühbirne erfunden.

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Warren Buffet: Menschlich und seinem Motto treu geblieben

Als dritter Motivator/Vorbild: Warren Buffet*.
Er ist zwar jetzt nicht unbedingt businessmäßig mein Vorbild, aber menschlich. Trotz seines gigantischen Reichtums (er gehört locker zu den Top 10 der reichsten Menschen der Welt), ist er sehr bescheiden geblieben. Er wohnt immer noch in seinem Haus in Omaha, arbeitet noch jeden Tag entspannt und macht genau das, was er will. Er ist seinem Motto treu geblieben.

Es kamen Finanzkrisen, aber letztendlich hat er immer das gemacht, was er immer gemacht hat. Ein wenig angepasst, aber sonst nie überreagiert. Er ist bei seinem Konzept geblieben, weil er es verstanden hat.

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Juliane: Spannend. Auch deine Begründungen, wieso dich die Menschen inspirieren.

Gibt es denn auch Bücher die du liest und die dich auch in deinem Tun, in deinem Denken und der Persönlichkeitsentwicklung positiv beeinflussen?

Buchvorschläge

Kai: Auch hier würde ich 3 Stück nennen. Mein Favorit in Sachen Unternehmertum ist auf jeden Fall „Rich dad, poor dad“*. Das hat in mir den Unternehmergeist ein wenig angeregt.

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Das zweite wäre „How Non Conformists Move The World“* von Adam Grant. Hier geht es darum, wie unkonventionelle Denker mit ihren Ideen viele Betriebe/Unternehmen deutlich vorangebracht haben. Er beleuchtet auch ein wenig die Hintergründe. Was sind Einflüsse und wie kommt unkonventionelles Denken zustande. Wie setzt es sich durch? Das finde ich sehr spannend.

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Das letzte Buch ist „Der Alchimist von Paulo Coelho“*. In der Quintessenz geht es darum, seinen Träumen zu folgen und niemals aufzugeben. Mach Schritt für Schritt, irgendwie erfüllen sich deine Träume oder Wünsche.

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Juliane: Die letzten beiden Bücher habe ich noch nicht gelesen. Das erste hingegen ist ein Bestseller im Bereich der Unternehmer, Entrepreneure und Sidepreneure. Es wird häufig genannt, weil es das Denken und Handeln im unternehmerischen Sinne verändert oder beeinflusst hat.

Kai: Definitiv. Ein Tipp für alle, die es noch nicht gelesen haben, lest es. Es ist wirklich genial.

 

Juliane: Ich danke dir für deine Insights und, dass du uns gezeigt hast, was du machst und wie du auf deine Side-Business Idee gekommen bist. Magst du noch ein kleines Abschlussstatement geben? Was magst du unserer Hörerschaft noch mit auf den Weg geben?

Kai: Erstmal Danke Juliane, dass ich hier sein durfte. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht.

Juliane: Sehr gerne.

Nicht aufgeben, offen sein für Neues

Kai: Als Abschlussstatement, was sage ich euch? Ich denke „Nicht aufgeben“ haben wir mittlerweile oft genug erwähnt.

Ansonsten… ich bin auch ständig an neuen Projekten interessiert. Wenn jemand Lust hat, was zu starten, der kann mir auch gerne schreiben. Vielleicht ergibt sich ja etwas. Das hatten wir vorher auch schon erwähnt.

Einfach offen sein für neues.

Juliane: Gründen im Team ist noch mal eine Sache für sich. Man braucht Mitgründer, die zu einem passen und sich gut ergänzen. Es ergeben sich dann noch einmal ganz andere Möglichkeiten, als wenn man als Einzelkämpfer unterwegs ist. Man hat nochmal anderes Potenzial und unter Umständen ergeben sich auch andere Chancen, wenn man ein Projekt gemeinsam aufzieht.

Kai: Definitiv.

Juliane: In diesem Sinne, liebe Sidepreneure da draußen. Ich hoffe, ihr konntet aus diesem Gespräch wieder wertvollen Input und Tipps für euch herausziehen.

Ich wünsche euch eine gute Woche. Viel Erfolg mit eurem Side-Business und wenn ihr Lust habt und unsere Facebookgruppe noch nicht kennt, schaut gerne vorbei. Den Link dazu packen wir euch auch wieder in die Shownotes. Wir freuen uns immer, wenn wir uns da auch austauschen und vernetzen können.

Und wenn ihr sonst Fragen habt, schreibt uns gerne auch an Info@sidepreneur.de

Wir suchen die Fragen in einer der nächsten Podcast Episoden aufzugreifen.

Insofern, habt eine gute Zeit da draußen. Alles Gute mit eurem Side-Business und bis zum nächsten Mal. Tschüss.

Zu Kais Word-Online-Kurs geht es hier lang: Er bietet dir den Kurs als Sidepreneur-Leser*in vergünstigt an. Der Kurs kostet somit nur 10,99 €. Hier kannst du den Kurs direkt über Udemy buchen:

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Redaktion

Juliane Benad

SIDEPRENEUR MASTERCLASS

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