Unterstützung gesucht – Als Kleinunternehmer auf der Suche nach Mitarbeitern

Dein Unternehmen oder Gewerbe steht in den Startlöchern, der Finanzierungsplan läuft, die Auftragslage stimmt und der Erfolg ist sichtbar. Damit das so bleibt und du nicht den Überblick verlierst, ist es jetzt höchste Zeit nach passender Unterstützung zu suchen.

Die vielen Fragen mit denen du dich nun beschäftigen musst können überfordern, deshalb sind in diesem Beitrag einige wichtige Punkte zum Thema Mitarbeiter finden sowie verschiedene Anstellungsmöglichkeiten und generelle Informationen zusammengefasst.

Kommt Personal für mein Unternehmen in Frage?

Zunächst ist klar zu stellen, dass du als Unternehmer für dich selbst abwägen musst, ob und wann der Zeitpunkt gekommen ist sich Unterstützung zu holen. Der Kosten- und Nutzenfaktor steht hierbei im Vordergrund. Mitarbeiter zu beschäftigen verlangt immer ein größeres Verantwortungsbewusstsein und Verwaltungsaufwand, im Gegenzug können aber Aufgaben verteilt und Arbeitsabläufe optimiert werden.

Das Personal musst du natürlich auch bezahlen können, deshalb solltest du dir über dein Budget im Klaren sein. Die vielen, verschiedenen Beschäftigungsarten machen es aber jedem Unternehmer möglich Mitarbeiter, auf die Situation des eigenen Unternehmens abgestimmt, einzustellen.

Mitarbeiter bedeuten Aufwand

Wenn du dich dafür entschieden hast, einen Mitarbeiter einzustellen, musst du dir Gedanken über deine Ausgaben und das verfügbare Kapital machen. Als Arbeitgeber verantwortest du ab sofort den Lebensunterhalt einer Person und musst sicherstellen, dass diese angemessen für ihre Arbeit entlohnt wird. Denn dein Kleinunternehmen hat nicht die gleichen Mittel wie ein etablierter Branchenriese. Den bürokratischen Aufwand darfst du nicht unterschätzen. Je nach Anstellungsart ist eine ganze Menge Papierkram zu erledigen.

Du solltest dir genau überlegen, für welche Aufgaben du einen Mitarbeiter benötigst und was du dir leisten kannst, so dass du Kosten und bürokratischen Aufwand abschätzen kannst.

Wo findest du gute, aber bezahlbare Mitarbeiter?

Wenn du dein Unternehmen erst kürzlich gegründet hast und gewisse Bedingungen erfüllst, stehen die Chancen auf einen „Mitarbeiterzuschuss“ durch das Arbeitsamt gut. Das bedeutet, dass bis zu 50 % der Kosten für einen Mitarbeiter für maximal 12 Monate übernommen werden. Im wirtschaftlich starken Deutschland sind viele, qualifizierte Fachkräfte auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Für dein Kleinunternehmen bietet sich dennoch am besten eine der nachfolgenden Optionen an. Egal für welche du dich letztendlich entscheidest, du solltest immer darauf achten, dass du einen vollständigen Arbeitsvertrag erstellst und aushändigst und eine ordentliche Kündigungsfrist mit deinem Mitarbeiter vereinbarst.

Mit dieser Checkliste für einen guten Arbeitsvertrag bist du auf der sicheren Seite.

Befristete Arbeitsstellen

Dein Kleinunternehmen ist von der Auftragslage abhängig und du bist daher nicht in der Lage dich langfristig an einen Mitarbeiter zu binden? Dann ist es eine gute Lösung einen befristeten Mitarbeiter einzustellen, dessen Vertrag nach einer bestimmten Zeit automatisch endet. Natürlich gibt es dafür gewisse gesetzliche Vorgaben, wie eine sachliche Begründung für die Befristung. Zum Beispiel Krankheitsvertretung, saisonbedingte Mehrarbeit oder eine Anstellung direkt nach einem Studium. Wenn du jemanden neu einstellst, ist ein grundsätzlich befristeter Arbeitsvertrag für insgesamt zwei Jahre zulässig und ist danach dreimal um die gleiche Zeit verlängerbar.

Studentische Aushilfen

Zu den beliebtesten Arbeitnehmern zählen Werksstudenten. Das liegt daran, dass diese zeitlich flexibel und günstig für dein eigenes Unternehmen sind. Denn solange ein Student nicht mehr als 20 Stunden pro Woche bei dir arbeitet, musst du keine Abgaben an Sozial-, Kranken- und Pflegeversicherungen leisten, lediglich an die Rentenversicherung musst du Beiträge entrichten. Studenten sind außerdem meistens sehr motivierte Angestellte, da sie solche Jobs oftmals als erste Schritte Richtung der späteren Berufswelt sehen. Interessant sind auch Studenten, die ein Pflichtpraktikum nachweisen müssen und dieses oft unentgeltlich machen.

Minijobber und kurzfristige Beschäftigung

Viele Menschen verdienen sich als geringfügig Beschäftigte 450 € Kräfte neben dem Studium oder der Arbeit etwas dazu. Stellst du jemanden auf Minijob-Basis in deinem Unternehmen an, musst du ihm den gesetzlichen Mindestlohn zahlen und der Mitarbeiter darf insgesamt nicht mehr als 450 € pro Monat verdienen. Allerdings solltest du darauf achten, dass für diese Angestellten andere Regelungen bei der Sozialversicherung und der Steuer gelten und du einer Dokumentationspflicht unterliegst. Du kannst einen Mitarbeiter auch als kurzfristig Beschäftigten einstellen, dann arbeitet dieser nicht länger als 70 Tage in deinem Unternehmen und du musst keine Beiträge an die Sozialversicherung leisten.

Midijobber

Der Midijob bewegt sich zwischen einer geringfügigen Beschäftigung und einer Teilzeitstelle. Wenn du einen Midijobber einstellst, wird dieser ebenfalls nach dem gesetzlichen Mindestlohn bezahlt, allerdings liegt dessen monatliches Gehalt zwischen 450,01 € und maximal 850 €.

Zeitarbeiter

Wenn sich deine Aufträge stapeln und du sie nicht mehr rechtzeitig abarbeiten kannst, bietet es sich an, einen Zeitarbeiter einzustellen. Das hat für dich den Vorteil, das bürokratische Dinge wie Gehaltsabrechnungen oder Krankmeldungen immer direkt über die vermittelnde Zeitarbeitsfirma läuft. Allerdings sind Zeitarbeiter auf lange Sicht zu teuer für die meisten Kleinunternehmer, da der Stundenlohn bei einfachen Tätigkeiten schon bei circa 30 € die Stunde liegt.

Freie Mitarbeiter

Freie Mitarbeiter sind Personen, die selbstständig sind und nicht direkt in deinem Unternehmen angestellt sind. Das bedeutet, diese erledigen für dich Aufträge und stellen sie dir anschließend in Rechnung. Für dich ist diese Anstellungsform mit wenig Kosten und Aufwand verbunden, da der Selbstständige sich selbst versichert und alle Anmeldungen vornimmt. Zu beachten ist allerdings, dass bei freien Mitarbeitern möglicherweise der Verdacht der Scheinselbstständigkeit aufkommt, dieser betrifft den Mitarbeiter und den Auftraggeber gleichermaßen. Daher solltest du zur Vermeidung, freie Mitarbeiter in keinem der Organigramme deines Unternehmens aufführen.

Teilzeitbeschäftigte

Zwei Teilzeitbeschäftigte sind von der Arbeitszeit und Arbeitskraft mit einem Vollzeitangestellten gleichzusetzen. Teilzeitkräfte sind flexibler einsetzbar, falls jemand erkrankt oder eine größere Reihe an Aufgaben ansteht. Der Nachteil dieser Mitarbeiterform ist, dass die Kosten für einen Teilzeitmitarbeiter in deinem Unternehmen nahezu genauso hoch sind wie für einen Vollzeitmitarbeiter.

Auszubildende fördern

Erfüllen du und dein Unternehmen gewisse Kriterien, kannst du als Ausbilder auftreten. Die Ausbildungszeit beträgt in den meisten Fällen drei Jahre, in dem du einen kostengünstigen Mitarbeiter gewinnst. Du solltest aber beachten, dass ein Auszubildender nicht immer einsatzbereit ist und viel deiner Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem muss dieser die Berufsschule besuchen und erst alles Wichtige nach und nach erlernen. Nach dem Ende der Ausbildung liegt die Entscheidung bei dir, ob der Auszubildende für eine Übernahme geeignet ist.

Richtig entscheiden

Wie du anhand der Auflistung siehst, gibt es vielfältige Möglichkeiten einen günstigen Mitarbeiter für dein Kleinunternehmen zu finden. Du musst im Interesse deines Unternehmens die geeignete Lösung finden, indem du alle wichtigen Faktoren erarbeitest und abwägst. Im Besten Fall ergibt sich durch deine Entscheidung eine Win-Win-Situation für dich, die Zukunft deines Unternehmens und für deine Angestellten.

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Redaktion

Frank Schneider

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