Vom Videografen zum KI-Automatisierungsexperte: Die Gründerreise von Lukas Tenge

Hier kannst du dir das Podcast Interview mit Lukas anhören:

Du möchtest lieber Lesen? Die Zusammenfassung unseres Interviews:

Lukas Tenge ist ein Name, den man sich in der Startup- und KI-Szene auf jeden Fall merken sollte. Der 32-jährige Seriengründer und Experte für KI-Automatisierung hat in seiner bisherigen Karriere bereits viele verschiedene Rollen durchlaufen – von kreativen Anfängen als Videograf über Führungspositionen im Marketing bis hin zu multiplen Gründungen. In diesem Beitrag nehmen wir dich mit auf Lukas‘ bewegte Reise voller Learnings, Erfolge und Fehltritten bis hin zu seiner aktuellen Gründung „ohja.ai„.

Lukas‘ erste Schritte als selbstständiger Videograf

Lukas‘ unternehmerischer Werdegang startete kreativ. Nach seinem Studium in Hamburg tauchte der damals 24-Jährige zunächst in die Videografen-Szene ein und drehte Musikvideos für deutsche Rapper. Auch wenn ihn die Kreativität in dieser Branche zunächst reizte, merkte Lukas bald, dass ihm die unternehmerische Erfüllung dabei auf Dauer fehlte. Also entschied er sich für einen Neuanfang in seiner Heimatstadt Bielefeld.

Die Gründung einer Hundebesitzer-App und der erste Exit

Wieder in Bielefeld angekommen, erhielt Lukas Tenge durch die Förderung der Bertelsmann Stiftung und deren Accelerator-Programm die ideale Gelegenheit für seinen ersten Schritt in die Gründerwelt. 2016 war es dann soweit – Lukas entwickelte gemeinsam mit seinem Team eine Social-App für Hundebesitzer, mit der diese ihre Gassi-Runden tracken, ein Partnernetzwerk aufbauen und mittels Gamification-Elementen motiviert werden konnten.

„Für mich war das Produkt aus einer Idee bauen zu können, die letztendlich einen Mehrwert für die Nutzer hat, auf jeden Fall ein Life-Changing-Moment“, blickt Lukas zurück.

Nachdem die App innerhalb kurzer Zeit über 100.000 Nutzer gewann und erste Einnahmen generierte, verkaufte Lukas das Startup 2019 an den Heimtierbereich-Marktführer Hunter.

Für Lukas ein erster großer unternehmerischer Erfolg und Motivationsschub: „Ich habe gemerkt, dass es meinem Team und mir gelungen ist, einen Wert zu schaffen, den man verkaufen konnte.“ Gleichzeitig sammelte er wichtige Learnings aus dem Startup-Ökosystem durch Programme wie dem Accelerator der Bertelsmann Stiftung.

Das Startup-Leben ruft wieder: Die Desinfektions-Wearables Gründung

Doch Lukas‘ Gründerherz hörte nicht auf zu schlagen. Als sich 2020 mit den ersten Lockdowns die Corona-Pandemie anbahnte, saß er mit Freunden zusammen und sie fragten sich: „Wie können wir Desinfektionsmittel im Alltag praktisch integrieren?“

Die Idee eines Wearables wie einer Handykette mit integriertem Desinfektionsspender war geboren. Zusammen mit seinem Bruder, der als Ingenieur das Produktdesign übernahm, baute Lukas im Nebenerwerb einen ersten Online-Shop auf. Bevor die Ware überhaupt produziert war, sammelten sie bereits eine erste Community von zahlenden Vorab-Kunden.

„Für uns war von Anfang an klar, dass es sich um ein zeitlich befristetes Projekt handeln würde. Aber es hat perfekt ins Corona-Zeitfenster gepasst und uns neben der beruflichen Tätigkeit ein cooles Zusatzprojekt ermöglicht“, erzählt Lukas. Sogar der Auftritt bei der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ war Teil dieser Erfahrung. Ein Learning war hier besonders wichtig: „Transparenz gegenüber dem Arbeitgeber ist in einer Sidepreneur-Rolle essenziell.“

Führungsrolle als Angestellter und die Faszination für KI

Nach dem Exit seiner Hundebesitzer-App wechselte Lukas zunächst in eine Führungsrolle als Marketingchef beim Corporate Player Hunter. Hier galt es, den erfolgreichen B2B-Händler zur modernen D2C-Marke zu transformieren. Zeitgleich durchlief Lukas mit der Desinfektions-Wearable eine erste Sidepreneur-Erfahrung.

Lukas‘ nächster Karriereschritt führte ihn dann in die Agenturwelt, wo er bei einer PR-Agentur neue Angebote im Bereich Sales-Personalisierung und -Automatisierung aufbaute. In dieser Zeit stieß er auch auf die faszinierenden neuen Möglichkeiten der KI-Technologie: „Mit Tools wie Make.com, der Open AI API und No-Code-Lösungen konnte ich plötzlich komplette Produkte bauen, ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen. Für mich hat sich das angefühlt, als hätte ich einen Zauberstab in der Hand.“

Die Gründung von ohja.ai – KI-Automatisierung für alle

Diese euphorische Entdeckung der KI-Welt sollte zu einem Gamechanger für Lukas werden. Er nutzte seine Freizeit, um gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Wladimir Kossov dutzende KI-Workflows und Automatisierungs-Tools zu entwickeln – zunächst rein aus Lernzwecken. Als er damit begann, auf LinkedIn darüber zu berichten, kam es zu den ersten Kundenanfragen.

„Wir sind es quasi anders herum angegangen als üblich: Erst haben wir uns das Wissen und die Skills angeeignet und eine Community aufgebaut. Aus den Inbound-Anfragen ist dann letztendlich unser KI-Unternehmen entstanden, das wir Anfang 2022 gegründet haben“, so Lukas.

Das Leitbild des Startups: Ihren Kunden die Möglichkeiten der KI-Automatisierung durch „Self Enabling“ aufzuzeigen und dieses Know-how in den Unternehmen zu verankern. Lukas ist überzeugt: „Das vorhandene Produktivitätspotenzial durch intelligente Automatisierung ist enorm. Prozesse, die bisher Stunden gedauert haben, können plötzlich in Minuten ablaufen.“

Lukas‘ Mission: Unternehmen die Tür zur KI-Welt öffnen

Konkrete Anwendungsbeispiele für KI-Automatisierung sind für Lukas Tenge Schritt-für-Schritt-Anleitungen wie diese:

  • Einen Content-Workflow aufbauen, der regelmäßig KI-generierten und personalisierten Content für verschiedene Plattformen erstellt und ausliefert
  • Die Trefferquote von Vertriebsoutreach durch intelligente Personalisierung auf Basis der zuvor gescrapten Zielpersonen-Daten erhöhen
  • KI-generierte Videos und Avatare in Vertriebssequenzen einbinden für mehr Aufmerksamkeit
  • Bestehenden Content oder Kundenrezensionen mit KI analysieren und daraus Personas für die nächste Produktiteration erstellen
  • Dokumente wie PDFs akribisch nach bestimmten Kriterien filtern und in einer strukturierten Ablage vorhalten lassen

Die Liste der Use Cases ist lang und wächst mit jeder Weiterentwicklung der KI-Systeme. Einen Kernbestandteil des Angebots macht daher die Beratungs-Komponente aus.

Lukas und sein Mitgründer leiten Kunden durch den Prozess der intelligenten Prozessautomatisierung, entwickeln die individuell benötigten KI-Workflows und Tools und schulen die Mitarbeiter anschließend darin, selbst solche No-Code-Lösungen aufzusetzen. „Unsere Philosophie ist es, die Kompetenz in den Unternehmen aufzubauen und uns selbst obsolet zu machen. Denn am Ende profitieren alle Seiten von der maximalen Steigerung der Produktivität durch KI.“

Ausblick

Lukas Tenges Appell an Gründer, Unternehmer und alle Produktivitäts-Enthusiasten: Steigt ein in die Welt der KI-Automatisierung! Nutzt die unglaublichen Möglichkeiten, die sich mit No-Code-Tools und günstigen KI-APIs bieten, um eure Arbeitsweise auf ein neues Level zu heben.

„Viele warten vielleicht noch auf eine zentrale, große Plattform für KI-Automatisierung. Aber die ist in meinen Augen nicht zwingend nötig. Mit den richtigen Workflows aus bestehenden Tools kann man schon heute Zeit- und Kostenersparnisse in einer für viele nicht vorstellbaren Größenordnung realisieren“, so die Vision des Seriengründers.

Man darf definitiv gespannt sein, welche innovativen Lösungen Lukas Tenge und „ohja.ai“ in den nächsten Monaten und Jahren noch auf den Markt bringen werden. Wer sich einen ersten Eindruck von Lukas‘ Arbeitsweise verschaffen und wertvolle Impulse rund um KI-Automatisierung mitnehmen möchte, kann ihm auf LinkedIn folgen oder ihre Webseite besuchen besuchen.

Redaktion

Peter-Georg Lutsch

Als Gründer der Sidepreneur® Plattform unterstütze ich seit über 7 Jahren nebenberufliche Gründer*innen dabei, ihre Geschäftsideen umzusetzen und ihr Unternehmen erfolgreich aufzubauen.

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