„Why Not?“ – Vom Uni-Projekt zum Startup: Wie Theodora Chatzipavlidis mit „Velout“ die Reisebranche verändert

Ein Startup zu gründen ist oft eine Reise für sich und niemand verkörpert das besser als Theodora Chatzipavlidis, Gründerin von „Velout“. Auf der Slush’d Heilbronn hatte das Sidepreneur-Team zusammen mit Andreas Lehr vom Happy Bootstrapping Podcast die Gelegenheit, live mit Theodora über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge zu sprechen. In diesem Artikel erfährst du, wie Theodora es geschafft hat, ihr Reise-Start-up aufzubauen, warum sie sich für Bootstrapping entschieden hat und welche Rolle ihre Community dabei spielt.

Hier kannst du dir den Podcast mit Theodora anhören:

Vom Uni-Projekt zum Start-up: Die Entstehung von „Velout“

Theodora ist eine begeisterte Solo-Reisende. Die Idee zu „Velout“ entstand im Rahmen eines Universitätsprojekts, bei dem sie die Herausforderungen untersuchte, mit denen Alleinreisende oft konfrontiert sind. Der Wunsch, nicht nur zu reisen, sondern dabei auch Menschen mit ähnlichen Interessen zu treffen, inspirierte sie, eine Plattform zu schaffen, die genau das ermöglicht. Die App basiert auf einem Persönlichkeits-Matching-Algorithmus und bringt Reisende mit ähnlichen Interessen und Werten zusammen.

„Ich wollte schon immer mein eigenes Unternehmen gründen, wusste aber nicht genau, wie. Das Uni-Projekt hat mir den Einstieg erleichtert und mir die Möglichkeit gegeben, die erste Idee zu entwickeln.“

„Velout“ befindet sich derzeit in der Beta-Phase und hat bereits mehr als 600 aktive Nutzer. Der Launch der App ist für Anfang 2025 geplant und das Team arbeitet intensiv daran, das Produkt bis dahin zu optimieren.

Bootstrapping statt Investoren: Ein bewusster Schritt oder Notwendigkeit?

Während viele Startups auf Investoren angewiesen sind, entschied sich Theodora zunächst fürs Bootstrapping. Die wirtschaftliche Unsicherheit und der Mangel an Investitionsmöglichkeiten in der Reisebranche machten es für „Velout“ schwierig, eine externe Finanzierung zu erhalten. Theodora sah diese Herausforderung jedoch als Chance, das Geschäft organisch und nachhaltig zu entwickeln.

„Bootstrapping“ bedeutet, das Start-up mit eigenen Mitteln und ohne externe Investitionen aufzubauen. Theodora und ihre Mitgründer mussten sich also auf ihre Ersparnisse und ihr Einkommen aus Nebenjobs verlassen. Diese Entscheidung führte zu einem langsameren, aber stabileren Wachstum. Für Theodora war es auch eine Gelegenheit, die volle Kontrolle über ihre Vision zu behalten, ohne dass Investoren die Richtung des Startups beeinflussen.

„Wenn wir nicht in unser eigenes Start-up investieren, warum sollten dann andere in uns investieren?“

Vorteile des Bootstrappings im Fall von „Velout“:

  • Volle Kontrolle: Theodora und ihr Team können die Entscheidungen treffen, ohne externe Einflüsse.
  • Fokus auf Community: Durch das Bootstrapping kann „Velout“ die App genau auf die Bedürfnisse der Community zuschneiden.
  • Nachhaltigkeit: Ein organisches Wachstum ist oft nachhaltiger und führt zu einer stabileren Grundlage für langfristigen Erfolg.

Community als Erfolgsfaktor: Warum die Community bei „Velout“ im Mittelpunkt steht

Eine starke Community ist für das Wachstum und die Akzeptanz einer neuen App unerlässlich. Theodora hat dies früh erkannt und setzt bei der Entwicklung der App konsequent auf die Beteiligung der User. Neben einem aktiven Instagram-Auftritt hat das Team eine WhatsApp-Community aufgebaut, in der die ersten Beta-Nutzer regelmäßig Updates erhalten und Feedback geben können.

Die Bedeutung der Community für das junge Unternehmen

  • Direktes Feedback: Durch regelmäßigen Austausch mit der Community erhält das Team wertvolles Feedback, das in die Weiterentwicklung der App einfließt.
  • Authentisches Marketing: Die Community fungiert als Multiplikator, der neue User anzieht und die Bekanntheit der App erhöht.
  • Vertrauensbasis: Indem das Team offen und transparent mit der Community kommuniziert, wird eine Vertrauensbasis geschaffen, die besonders bei Crowdfunding-Kampagnen entscheidend ist.

Die Community ist auch ein zentraler Bestandteil des Marketingansatzes von „Velout“. Durch die Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung entsteht ein Zugehörigkeitsgefühl, das weit über die traditionelle Kundenbindung hinausgeht.

Persönlichkeit trifft auf Technologie: Wie „Velout“ Solo-Reisende zusammenbringt

„Velout“ bietet eine innovative Lösung für alle, die alleine reisen und dabei Gleichgesinnte treffen möchten. Die App nutzt einen Algorithmus, der auf Persönlichkeitstests und Reiseverhalten basiert, um passende Reisepartner zu finden. In Zusammenarbeit mit einem Forschungszentrum hat Theodora einen psychologischen Test entwickelt, der unterschiedliche Reisepersönlichkeiten erfasst und so das Matching erleichtert.

Damit geht die App weit über die reine Kontaktvermittlung hinaus. Sie bietet Alleinreisenden die Möglichkeit, echte Kontakte zu knüpfen und ihre Reiseerlebnisse durch lokale Partnerschaften nachhaltiger zu gestalten.

Nebenberuflich Gründen: Die Balance zwischen Start-up und Job

Theodora ist nicht nur Gründerin, sondern auch Dozentin und Coach. Die Herausforderung, all diese Rollen unter einen Hut zu bringen, erfordert ein hohes Maß an Zeitmanagement und Prioritätensetzung. Theodora beschreibt ihren Alltag als eine Art Balanceakt, bei dem sie ihre verschiedenen Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit strukturiert.

Tipps von Theodora zum Thema Zeitmanagement:

  • Kalenderplanung: Termine und To-dos werden im Voraus geplant, um Zeit effizient zu nutzen.
  • Priorisierung: Aufgaben werden nach ihrer Bedeutung geordnet, um sicherzustellen, dass das Startup und andere Verpflichtungen gleichermaßen Aufmerksamkeit erhalten.
  • Flexibilität: Theodora nutzt auch Co-Working-Spaces und Networking-Events, um ihre Arbeit effizient zu gestalten und neue Kontakte zu knüpfen.

Nebenberuflich zu gründen erfordert ein gewisses Maß an Disziplin und Durchhaltevermögen, aber für Theodora ist es auch eine Möglichkeit, ihre Vision zu verfolgen und sich weiterzuentwickeln.

Mentorship und Coaching: Die Unterstützung auf der Gründerreise

Neben dem Austausch mit der Community und den Mitgründern ist Theodora auch Teil eines Mentorennetzwerks, das sie auf ihrem Weg begleitet. Gerade zu Beginn der Gründung von „Velout“ war diese Unterstützung wertvoll, um die ersten Herausforderungen zu meistern und die Vision weiterzuentwickeln.

Warum Mentorship?

  • Externe Perspektive: Mentoren bringen wertvolle Impulse und eine neutrale Sichtweise in das Unternehmen.
  • Netzwerkaufbau: Durch die Verbindungen, die Mentoren herstellen können, erweitert sich das Netzwerk und die Sichtbarkeit der App.
  • Langfristige Unterstützung: Mentoren bieten sowohl in den Hochphasen als auch in schwierigen Zeiten eine wichtige Stütze.

Ihre Vision für die App: Echte Verbindungen in einer digitalisierten Welt

„Velout“ ist nicht nur eine App, sondern eine Vision. Theodora möchte in einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Einsamkeit ein wachsendes Problem ist, Menschen im echten Leben zusammenbringen. Ihre App bietet Solo-Reisenden die Möglichkeit, auf Basis von Persönlichkeit und gemeinsamen Werten authentische Verbindungen aufzubauen.

„Wir leben in einer Zeit, in der Menschen sich einsam fühlen, obwohl sie ständig vernetzt sind. Mit ‚Velout‘ möchten wir echte, bedeutsame Begegnungen schaffen.“

Durch die Kombination von Technologie und persönlichem Austausch hofft Theodora, die Art und Weise, wie Menschen reisen und Beziehungen aufbauen, nachhaltig zu verändern. Die App soll eine Plattform für Menschen werden, die nicht nur als Touristen, sondern als echte Reisende unterwegs sind und lokale Erfahrungen teilen möchten.

Fazit: „Why Not?“ – Theodoras Erfolgsrezept für angehende Gründer*innen

Theodoras Geschichte ist eine inspirierende Reise voller Herausforderungen und Erfolge. Ihre Entscheidung, „Velout“ durch Bootstrapping aufzubauen und eine starke Community zu integrieren, zeigt, dass ein Startup auch ohne große Investitionen erfolgreich sein kann. Ihre Erfahrungen und Tipps sind besonders wertvoll für Gründer*innen, die nebenberuflich gründen und ihr eigenes Start-up mit Leidenschaft und Hingabe aufbauen möchten.

Schlüsselerkenntnisse aus Theodoras Geschichte:

  • Die Macht der Gemeinschaft nutzen: Eine engagierte Community kann den Unterschied machen, besonders beim Bootstrapping. Durch regelmäßiges Feedback und eine starke Verbindung zur Community hat „Velout“ eine solide Grundlage für Wachstum geschaffen.
  • Bootstrapping als Chance: Auch wenn es nicht immer die erste Wahl ist, kann Bootstrapping eine wertvolle Möglichkeit sein, ein Unternehmen stabil und unabhängig aufzubauen. Es fördert auch eine fokussierte und nachhaltige Unternehmensstrategie.
  • Priorisierung und Zeitmanagement: Nebenberuflich zu gründen erfordert ein hohes Maß an Organisation und Priorisierung. Theodoras Ansatz, ihre Aufgaben konsequent zu strukturieren und ihre Energie gezielt einzusetzen, ist ein wichtiges Learning für alle Gründer*innen, die mehrere Rollen unter einen Hut bringen müssen.
  • Mentoring und Coaching: Die Unterstützung durch Mentoren und Coaches kann entscheidend sein, insbesondere in schwierigen Phasen. Ein starkes Netzwerk bietet Zugang zu wertvollen Ratschlägen und Ressourcen, die das Startup auf die nächste Stufe bringen können.
  • Authentische Verbindungen schaffen: Die Vision hinter ihrer App geht über die reine Funktionalität einer App hinaus. In einer Zeit, in der sich Menschen zunehmend einsam fühlen, bietet Velout eine Plattform, auf der sie sinnvolle und authentische Verbindungen knüpfen können.

Redaktion

Peter-Georg Lutsch

Als Gründer der Sidepreneur® Plattform unterstütze ich seit über 7 Jahren nebenberufliche Gründer*innen dabei, ihre Geschäftsideen umzusetzen und ihr Unternehmen erfolgreich aufzubauen.

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