Als Sidepreneur brauchst du ein Warum – Interview mit Business-Coach Michaela Schächner

Das Warum ist für dein Business wichtiger als du zunächst meinst.

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Juliane: Heute habe ich wieder eine sehr interessante Unternehmerpersönlichkeit eingeladen. Sie ist Business-Coach und stellt sich gleich vor.

Dein persönliches Warum

Wir werden darüber sprechen und diskutieren, warum es so wichtig ist, sein eigenes Warum für sein Side-Business zu kennen. Was es damit auf sich hat. Wir sagen zwar oft „Einfach loslegen und machen“, aber dennoch ist das persönliche Warum sehr wichtig, wenn man in seinem Side-Business vorankommen will.

Besonders wichtig ist es für uns Sidepreneure, die dieses Business neben der Anstellung machen. Es gibt oft ganz starke Treiber gibt, warum ihr euch in der Freizeit hinsetzt und nebenberuflich etwas auf die Beine bringen wollt.

Vielleicht wollt ihr finanziell unabhängiger werden und einfach dieses zweite Standbein einfach haben. Es kann auch sein, dass ihr diese Idee habt, diese Herzensangelegenheit, die ihr neben eurem Hauptjob vorantreiben wollt. Da herauszufinden, was ist das „Warum“, kann sehr bedeutend sein, um weiter voranzukommen.

Business-Coach Michaela Schächner

Hallo Michaela, ich freue mich riesig, dass du heute hier im Sidepreneur-Podcast mit dabei bist. Wer bist du? Was machst du?

Michaela: Hallo Juliane. Ich bin Business-Coach und ich nehme Unternehmerinnen und Unternehmer an die Hand, wenn es darum geht, dass sie ihr Business aufbauen oder in der Gründungsphase sind.

Unterstützung von Anfang an

Man kann schon ganz früh zu mir kommen. Sagen, ich habe erst eine Idee. Ich möchte das Ganze strukturieren. Danach, wenn es darum geht,

  • Strukturen aufzubauen oder kaufmännische Prozesse
  • sich auch mit den Zahlen auseinander zu setzen
  • oder wieder ins Thema Strategie einzusteigen

bin ich da und nehme die Leute an die Hand.

Juliane: Hilfst du ihnen einen Businessplan zu erstellen und ihre Zahlen zu kennen?

Michaela: Genau.

Juliane: Oder erstellst du einen Marketingplan?

Gesamtstrategie

Michaela: Nein, bei mir geht es eher darum, dass man die Gesamtstrategie hinterfragt. Wenn man ein Unternehmen gründet, ist es oft so, dass eine bestimmte Leidenschaft dahintersteckt. Du hast es vorhin erwähnt, dass man da einen bestimmten Antrieb hat für das, was man voranbringt, was man in die Welt bringen möchte.

Puzzlesteine

Aber tatsächlich ist es so, dass es nicht ausreicht, eine Sache am besten zu können oder ganz arg zu lieben. Sondern, man muss schauen, was sonst noch für Puzzlesteine vorhanden sind, wenn man gründen möchte.

Da gibt es unterschiedliche Sachen, dass ich sage „Wer ist denn genau mein Zielkunde?“, „Wer ist die Zielgruppe?“, „Wie ist mein Geschäftsmodell?“, „Warum sollen die jetzt auch noch von mir kaufen?“.

Puzzlestein Marktpositionierung

Oft ist es so, dass man mit etwas an den Markt geht, was es schon gibt und nun kommst du noch mit dazu. Dann ist die Frage, was ist an diesem Business so besonders? Womit hebst du dich hervor? Über welche Kanäle erreichst du die Kunden am besten?

Puzzlestein Businessplan

Du hast das Thema Businessplan angesprochen. Natürlich geht’s auch darum, sich mit den Zahlen auseinanderzusetzen. Man kann ganz konkret einen Businessplan mit mir erarbeiten, mit Finanzplanung, Liquiditätsplanung usw..

Aber ich mache das ganz gerne im Rahmen des Strategiethemas. Wir gehen über das Geschäftsmodell und überlegen, wo genau kannst du denn Geld verdienen? Welche Dienstleistung oder welches Produkt verkaufst du?

Puzzlestein Umsatzziel von dem du heute und im Alter gut leben  kannst

Da ist z.B. meine Lieblingsfrage: „Wie viel musst du verkaufen, damit du dein Umsatzziel erreichst?“ Das kann daran orientiert sein, dass du sagst, ich will mindestens meine Miete und das Essen bezahlen.

Oder, dass du sagst, ich möchte richtig gut davon leben. Nicht nur heute, sondern auch im Alter. Dass man sich bestimmte Ziele setzt und das entsprechend herunterbricht auf die Sachen, die man verkauft und dann schaut, ob das funktioniert.

Strategische Partnerschaften

Dann gibt es noch Bereiche, wie strategische Partnerschaften, denn wir können das Ganze nicht alleine stemmen. Gerade, wenn wir als Solopreneure einsteigen, oder in der nebenberuflichen Selbstständigkeit, ist es interessant zu sehen, wer ist denn sonst noch unterwegs? Mit wem kann ich mich ergänzen oder wer kann mir helfen? Wem kann ich helfen, der für mehr Reichweite für beiträgt.

Da sind, wie gesagt, ganz viele Themen, die sich zusammenfügen. Die am Schluss das Ganze rund machen. Damit das Gesamtsystem Unternehmen, was man sich gerade aufbauen möchte, funktioniert.

„Einfach so“ funktioniert nicht

Juliane: Das funktioniert nicht einfach so von alleine? Du bist der Meinung, man sollte sein Warum kennen. Warum man jeden Morgen aufsteht und sein Side-Business, vielleicht noch vor dem Hauptjob für eine Stunde macht. Oder sich jeden Samstag um sein Side-Business kümmert.

Michaela: Ja, ich habe das tatsächlich erst vor einigen Monaten für mich als extrem wichtig erkannt, weil ich selber das Thema durchlaufen habe. Wenn du das nebenberuflich selbstständig machst, kann das noch funktionieren, dass du sagst „Ich habe Bock auf eine bestimmte Sache“.

Herausforderung Existenzsicherung

Aber wenn du tatsächlich deine Vergangenheit abbrichst und deinen Job kündigst, das heißt, das monatliche Gehalt kommt nicht mehr automatisch aufs Konto, dann stehst du plötzlich vor einer ganz anderen Herausforderung.

Du hast Fixkosten für Krankenversicherung usw. und das Geld muss tatsächlich eingehen. Um das leisten zu können, ist es wichtig, dass Umsätze erwirtschaftet werden und die kommen nicht einfach so.

Herausforderung Vertrieb

Da kommen wir an den Punkt, an dem es für viele Selbstständige spannend wird, weil sie feststellen „Ich kann zwar die eine Sache gut, aber ich kann keinen Vertrieb“. Da draußen sind Leute, die brauchen mein Produkt, aber die wissen gar nicht, dass es mich gibt. Plötzlich wirst du mit Vertrieb konfrontiert und bist eigentlich ein ganz schüchterner, zurückhaltender Mensch.

Du musst jetzt vor Leute treten und musst dich und deine Sache verkaufen.

Herausforderung Papierkram

Oder du musst plötzlich irgendwelche Dokumente ausfüllen für die Bank oder das Finanzamt, damit dein Unternehmen überhaupt angemeldet wird.


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Das Warum: Hilft über Hürden

Ganz plötzlich kommen viele Themen auf dich zu, die wie gesagt, weit weg sind von deiner Leidenschaft und deiner Kernkompetenz. Genau an der Stelle kommt das „Warum“ zum Tragen.

Wenn du für dich genau hinterfragt hast, wieso du in diese Selbstständigkeit gehst und was dein innerer Antrieb ist und wirklich zu der Antwort kommst „Genau für das, für was ich mich jetzt hier entschlossen habe, das ist das, warum ich jeden Tag gerne aufstehen möchte“, dann tun diese anderen Sachen auch gar nicht mehr weh, die ich gerade genannt habe, mit Buchhaltung, Vertrieb usw.. Denn du weißt, wenn du erfolgreich werden willst mit dem, was dich antreibt, dann gehört es zu deinem Unternehmersein.

Das Warum: Innerer Antreiber und Motivator

Juliane: Also, kann man das Warum wirklich als inneren Antreiber und inneren Motivator bezeichnen?

Michaela: Genau. Das hast du gut erklärt. Das was dir hilft, die richtigen Dinge zu tun, wo du sonst sagen würdest „Lass mich damit in Ruhe“.

Wie finde ich mein Warum?

Juliane: Okay. Wie finde ich denn mein Warum? Du hast gesagt, auch für dich war das ein Prozess und seit einigen Monaten beschäftigst du dich damit. Du bist fest davon überzeugt, dass das ganz wichtig ist, sein eigenes Warum zu erkunden, zu entdecken.

Wie finde ich das? Wie sollte ich vorgehen?

Selbstreflexion

Michaela: Die erste Erkenntnis für mich war, dass ich doch eingestehen musste, ich bin von einer Sache weggegangen. Also weg von der Anstellung, weil ich das nicht mehr so haben wollte, wie es war. Auch in dem Irrglauben, dass wenn ich mich selbstständig mache, es einfacher wird und, dass ich in kürzerer Zeit das gleiche Geld verdienen kann.

Motivator „Weg von der Anstellung“ stößt an seine Grenzen

Das ist ein Motivator, warum man das machen kann. Aber ich bin an die Grenzen gestoßen, wie ich es gerade erzählt habe. Die Buchhaltung war nicht das Problem, aber der Vertrieb war für mich eine große Herausforderung. Sich dieser Sichtbarkeit zu stellen. Deshalb habe ich für mich noch einmal festgestellt, dieses „weg von“ ist jetzt nicht der Antreiber, sondern, warum ich das Ganze mache.

Moment, jetzt habe ich den Faden verloren. Ich habe euch erklärt, warum ich von dem einen weg bin, aber wie komme ich auf das Warum?

Mein Warum – Ein Prozess oder Mein Warum – Eine Reise zu mir selbst

Wie gesagt, das war ein Prozess und das hat nicht so funktioniert, wie ich es gerne gehabt hätte. Der Erfolg ist ausgeblieben. Also geht man in die Recherche, was man jetzt besser tun kann. Dann habe ich für mich festgestellt, dass diese Selbstständigkeit eine richtig spannende Reise ist. Aber auf eine Art, wie ich es gar nicht erwartet hätte, weil es eine Reise zu mir selbst geworden ist.

Dass ich für mich entdeckt habe, warum ich das alles tue oder an welchen Stellen ich hängen bleibe.

Austausch mit Gleichgesinnten

Dann habe ich viele Gespräche mit Kooperationspartnerinnen und Geschäftsfreunden geführt. Das klingt komisch, aber ganz viele meiner Facebook Freunde waren mit dabei. Wir haben sogenannte Mastermindgruppen und da spricht man auch über solche Themen.

Eine Mastermind Freundin hat mich angesprochen, ich solle mich tiefer mit diesem Thema beschäftigen, ich solle über meine Mission nachdenken. Im ersten Moment habe ich gesagt, was willst du denn bei mir mit Mission? Ich habe doch keine Mission, das haben nur große Konzerne.

Mission: Helfen

Irgendwie arbeitete es dann in mir. Ich habe das noch einmal wirken lassen und dachte „Warum soll ich nicht eine Mission haben?“ Ich habe die Mission, dass ich Unternehmen helfen möchte ein profitables Business aufzubauen, von dem sie heute und im Alter gut leben können.

In meinem Angestelltenleben habe ich das Handwerkszeug dazu gelernt, sodass ich ihnen wirklich eine gute Hilfestellung sein kann. Da hat es für mich plötzlich Klick gemacht und ich habe gesagt „Ok, das ist cool und das ist wirklich eine Mission. Mit der fühle ich mich gut.“

Buchtipp: „Why“ von Simon Sinek

SimonSinek Buch

Der nächste Schritt war, dass ich mich schlau gemacht habe, wo man Informationen dazu bekommt. Da bin ich bei einem Buch gelandet. Juliane, darf man Werbung machen?

Juliane: Ja, das kannst du ruhig nennen. Das haben wir ja beide gelesen.

Michaela: Genau. Da gibt es von Simon Sinek ein ganz tolles Buch über das Thema „Why“*. In einem Buch ist eine Anleitung mit dabei, die beschreibt, wie man diesem Why, dem eigenen Warum auf die Schliche kommt.

Juliane: Magst du ein bisschen tiefer einsteigen? Wie bist du vorgegangen?

Das eigenen Warum – Ein Effekt der Jugend

Michaela: Genau, sehr gerne. Was für mich ganz spannend war, war der Schluss in dem Buch, wo er sagte: „Das eigene Warum, ist eigentlich in der Jugendzeit schon abgeschlossen.“ Darauf wäre ich nie gekommen.

Denn ich dachte, das Warum formt sich mit mir, mit dem Leben. Dass ich es mit jeder neuen Erkenntnis, die ich treffe oder die ich habe, formen kann. Aber er sagt, nein. Sondern, dass das, was dich im Leben wirklich antreibt, aus der Kindheit oder aus der Jugend kommt.

Tool Timeline

Man soll sich eine Timeline aufzeichnen, wo man von Geburt bis Jugend hineinschreibt, was einen bewegt hat. Was waren Höhen und was waren Tiefen im Leben? Was hat man da empfunden? Man sollte ganz tief hineingehen und diese Events hinterfragen. Was war das Tolle oder das Schlimme daran? Denn darin liegt oft ein Ursprung, in dem was einen formt und was einem Freude macht.

Kindheit – Was hat dich erfüllt?

Ich sage immer, jetzt im Nachhinein, die Gesellschaft hat mich „gebrainwashed“. Als Kind durfte ich noch sein, wie ich wollte. Da darf man laut sein, da darf man träumen, da darf man alles sagen, was man will. Irgendwann, wenn die Schule abgeschlossen ist, kommt man in die unterschiedlichen Systeme und geht irgendeinen Weg, der aber weit weg ist von diesem Ungezwungenen, von dem Unbedarften, das man als Kind, als Jugendliche in sich hatte.

Das fand ich ganz spannend. Das war für mich wirklich logisch, dass ich sage, das, was mein Herz wirklich erfüllt hat oder wo auch eine Freiheit mit drinnen war, das sehe ich tatsächlich, das war in dieser frühen Zeit.

Helfen die Erfahrungen aus der Kindheit?

Juliane: Gab es denn Situationen wo du anderen Menschen geholfen hast? Denn du hast eben von deiner Mission gesprochen, du möchtest Unternehmerinnen und Unternehmer unterstützen ein profitables Business aufzubauen, von dem sie heute und morgen leben können.

Hast du solche Ansätze auf Kinder, Dinge bezogen, dort erlebt? Dass es dir ganz doll Freude gemacht hat?

Kindheitshobby Sportwettkämpfe

Michaela: Eine Sache, auf die ich gestoßen bin, war der Sport. Ich war als Kind recht erfolgreich mit den Sportarten, die ich gemacht habe. Ich habe unglaublichen Ehrgeiz entwickelt für das Training und so. Es ist mir leicht gefallen, mich auf den nächsten Wettkampf vorzubereiten und, dass da auch ein ganz besonderes Gefühl in mir war, wenn ich im Wettkampf war, um dieses Ziel zu erreichen.

Das hatte ich z.B. später im Erwachsenenleben nicht mehr. Da habe ich schon versucht, die Dinge gut zu machen. Dieses Kribbeln, wie es damals im Sport war, etwas wirklich durchzuziehen, das ist leider verloren gegangen. Jetzt, wo ich mich daran erinnert habe, ist es wieder gekommen.

Schulischer Persönlichkeitstest: Helfen

Das Helfen, was du angesprochen hast, war ganz interessant. Da hatten wir in der Realschule einen Test machen müssen. Das war vor dem Abschluss. Da gab es Fragen, die wir beantworten mussten. Was wir gerne machen, wie wir gerne arbeiten würden und mit wem usw.. Das wurde ausgewertet und da kam heraus, ´Michaela hilft gerne anderen´.

Als Beispiel kam witzigerweise heraus, ich will Hebamme werden. Das wäre der geeignete Beruf für mich.

Juliane: Etwas ganz anderes.

Michaela: Etwas ganz anderes.

Juliane: Ist ja nun was ganz anderes als dein heutiger Job oder gibt es da doch eine Verbindung?

Ungleiche Werte in der Anstellung

Michaela: Die Verbindung habe ich tatsächlich erst durch dieses Buch herausgefunden. Ich habe BWL studiert und war als kaufmännische Leitung in den unterschiedlichsten Unternehmen und da hatte ich immer mit Menschen zu tun.

Ich hatte aber immer mit Menschen zu tun, die … , wie soll ich es beschreiben? Wenn man z. B. in der Personalabteilung arbeitet, hatte man immer das Gefühl, das kaufmännische Interesse für das Unternehmen hört bei der eigenen Reisekostenabrechnung auf. Nur als kleines Beispiel.

Oder so eine gläserne Decke, an die man stößt, aus diversen Gründen. Ich dachte oft daran, als Hebamme wäre nichts gewesen. Ich will gar nichts mit Menschen zu tun haben. Ich möchte gar nicht helfen. Denn das passt wertetechnisch mit den Menschen in meinem Umfeld überhaupt nicht zusammen.

Ich bin immer jemand gewesen, der gesamtunternehmerisch denkt und das Gesamte voranbringen möchte. Aber bei den Menschen, mit denen ich zu tun hatte, habe ich oft das Gefühl gehabt, die Denke hört da auf, wo der eigene Vorteil aufhört.

Helfen in der Selbständigkeit

Dann kam die Selbständigkeit, wo ich wieder angefangen habe, Menschen zu helfen. Da bin ich auf Selbstständige getroffen. Ich habe sehr viel mit Frauen zusammengearbeitet.

Plötzlich hat sich dieser Schalter umgelegt. Da war Wertschätzung, da war Dankbarkeit. Die haben sich gefreut, wenn sie an dem wachsen durften, was ich ihnen beibringe. Denn sie wussten, das hilft ihnen weiter, wenn sie ihr Business aufbauen.

Da habe ich festgestellt, okay, ich will doch mit Menschen arbeiten und Menschen helfen. Die Hebamme ist zwar eine ganze andere Hülle, aber der eigentliche Konsens, der damals herausgekommen ist, mit dem helfen wollen und mit Menschen, der ist da.

Bild einer Hebamme

Juliane: Nutzt du dieses Hebammenkonstrukt? Also, du unterstützt praktisch schon Unternehmerinnen und Unternehmer dabei, ihr Geschäfts ans Laufen zu bringen. Es ist, wie mit einem Kind. Es wird geboren, es wächst und irgendwann entlässt man es in die Freiheit. Wie ein Unternehmen geboren wird und wächst.

Nutzt du dieses Bild der Hebamme auch in deiner Kommunikation? Dass du sozusagen eine Art Geburtshelferin für Geschäftsideen bist?

Michaela: Also witzigerweise, finde ich es total passend. Denn, wie du gesagt hast, das ist eine Art gebären und begleiten, damit etwas wachsen kann. Nur, dass das Baby nicht ein Mensch ist, sondern ein unternehmerisches Baby. Viele fühlen sich auch so mit dem Unternehmen, wenn sie gründen. Sie haben dieses Unternehmensbaby, was sie groß machen wollen, mit dem sie glücklich werden wollen.

Mir gefällt das Bild sehr gut, aber irgendwie hänge ich tatsächlich noch an dem Begriff Hebamme.

Begriff „Hebamme“ in der Kommunikation mit Missverständnissen verbunden

Vor kurzem war ich bei einer Veranstaltung und habe das gesagt. Da war die Aufgabe, dass man sich nur mit einem Wort vorstellen darf. Da habe ich Hebamme gesagt. Witzigerweise kam einer und hat gemeint, „Ich wusste gar nicht, dass du auch Hebamme bist“. Dann habe ich es ihm erklärt, wie das zustande gekommen ist.

Juliane: Ja, tatsächlich, weil man das Wort Hebamme in einem wirklich ganz anderen Kontext kennt. Aber man kann es super übertragen, auf deinen Job als Business-Coach.

Vergleich Hebamme – Hilfe in der Warumfindung

Michaela: Es ist nur so meilenweit voneinander entfernt. Ich weiß noch nicht, wie ich es zukünftig verwenden werde. Aber bei diesem Warum Thema hat mir das wirklich weitergeholfen. Dass ich sage, das passt in die Mission, die ich mir auf die Fahne geschrieben habe.

Das Warum braucht Zeit

Juliane: Lass’ uns noch einmal ein wenig auf dieses Warum und die Formulierung des Warums eingehen. Wir haben beide das Buch gelesen. Da ist auch ein Tipp oder erst einmal so eine Sache, dass gesagt wird, das Warum muss nicht sofort komplett ausformuliert da sein. Das ist alles ein Prozess und darf sich verändern. Aber es wird schon empfohlen, dass man das aufschreibt und visualisiert.

Was wäre dein Tipp für unsere Sidepreneure? Hast du dein Warum visualisiert? Oder bist du noch dabei?

Michaela hat ihr Warum gefunden

Michaela: Ich bin noch dabei. Ich habe angefangen den ersten Satz aufzuschreiben. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es ein Stück weit abgebrochen habe. Weil das für mich so klar war. Ich weiß, dass ich einen inneren Antrieb habe. Du hast mich damals im Gespräch gefragt, „Wie, dafür steht man tatsächlich jeden Tag gern auf?“ Dann habe ich gesagt „Ja, tatsächlich“.

Freude bei der Arbeit

Ich freue mich wirklich, wenn ich daran denke, dass ich wieder mit meinen Kunden zu tun habe. Ich habe auch meine geschlossene Facebook-Gruppe und wenn ich da ein Thema hineinbringe und da ist Bewegung drinnen und ich sehe, wie die sich entfalten, wie sie Erfolg haben und wie Knoten platzen, dann bin ich glücklich. Ich stehe wirklich gern dafür auf und freue mich, wenn diese Businessbabys wachsen können.

Still und introvertiert

Was ich den Zuhörern noch mitgeben wollte: Ich bin wirklich ein sehr stiller, introvertierter Mensch. Vor meinem ersten Facebook Live, welches drei Minuten gedauert hat, habe ich eine Stunde vor dem Bildschirm gesessen, bevor ich auf ‘live gehen‘ gedrückt habe, weil ich so großen Respekt hatte.

Mit den Aufgaben zum Erfolg wachsen

Mittlerweile tue ich das einfach, weil es mit dazu gehört, weil es mir Spaß macht und weil ich weiß, ich brauche das, um mein Warum in die Welt zu bringen, damit es erfolgreich wird.

Ich stelle mich jetzt wirklich Sachen, vor denen ich mich mein ganzes Leben lang erfolgreich habe drücken können. Das ist schon ein enormer Antreiber, wo ich sage, das wird letztendlich dazu beitragen, dass es erfolgreich ist. Dass ich diese Sachen jetzt annehme.

Wachstum außerhalb der Komfortzone

Juliane: In einem meiner letzten Interviews, die ich geführt habe, war es so: Da wurde zitiert. Da ging es darum, dass Wachstum nur außerhalb der Komfortzone stattfindet. Dass ist einfach, wenn wir unser Warum heraustragen wollen, wenn wir damit erfolgreich sein wollen. Dass es nicht hilft, zu Hause vor dem geschlossenen Facebook Live sitzen zu bleiben.

Sondern, dass es irre wichtig ist, sich auf seine Weise zu zeigen und sichtbar zu machen.

Angst vor den Zahlen

Michaela: Ja, ich habe noch ein Lieblingsthema. Was ja vielen nicht gefällt, ist, dass ich sage, die Unternehmer sollen sich mit ihren Zahlen auseinandersetzen. Da dachte ich lange, das ist so ein Thema, da haben viele keine Lust darauf, das kostet Zeit. Manche denken, in Mathe war ich schon immer schlecht und ich habe einfach keine Lust darauf, denn ich kann damit kein Geld verdienen, wenn ich meine Zahlen kenne.

Ich habe mit vielen Kunden sprechen können und habe mich ausgetauscht. Es kam ein ganz spannendes Ergebnis heraus, nämlich, dass viele Leute Angst haben sich den Zahlen zu stellen. Nicht, weil sie zu faul sind, sondern weil sie Angst haben. Wenn sie es jetzt schwarz auf weiß vor sich herunterschreiben, sehen sie ihr potenzielles Versagen, was schon da ist oder was sie in der Zukunft befürchten. Dass sich ihr gewünschtes Geschäftsmodell nicht trägt.

Zahlen – Chance zur Verbesserung

Auch da sage ich, wenn sie sich dieser Herausforderung stellen und erst einmal nur auf die Zahlen schauen, sind sie an dem Punkt, wo man anfängt mit dem Ergebnis zu arbeiten. Denn, wenn es wirklich schlecht wäre, wird es nicht besser, wenn man es ignoriert.

Wenn du aber aufgrund deines Warums sagst, ich bin jetzt Unternehmer und natürlich stelle ich mich meinen Zahlen, hast du die Möglichkeit das Ergebnis proaktiv in die Hand zu nehmen.

Dass du sagst, ich habe XY herausgekriegt – Was mache ich damit?
Mir fehlt Umsatz – Okay, was mache ich, damit mehr Umsatz hineinkommt?
Die Kosten sind so hoch – Was mache ich, damit ich die Kosten reduzieren kann?
Kann ich was verschieben, kann ich auf etwas verzichten usw.?

Das alles funktioniert nur, wenn man sich dem Thema stellt. Wie gesagt, das Zahlenthema ist so ein Unternehmerthema, wo ich sage, jeder, der Unternehmer sein möchte, der erfolgreicher Unternehmer sein möchte, muss sich seinen Zahlen stellen.

Auch da hilft wieder dieses Warum, damit ich sage, ich traue mich und ich möchte das jetzt machen, denn sonst werde ich nicht erfolgreich.

Zahlen – Nüchterne Realität

Juliane: Das ist ein ganz guter Hinweis. Ich habe mich da tatsächlich ein Stück weit wiedererkannt. Ich will nicht sagen, dass ich das mit den Zahlen arbeiten nicht mag. Aber auch bei mir ist es ein Stück weit eher die Angst. Was könnte herauskommen, was mir nicht gefällt? Dann muss ich ja überlegen.

Aber du hast natürlich recht. Wenn ich nicht weiß, dass mir die Zahl vielleicht nicht gefällt, kann ich nichts ändern, damit sie mir irgendwann gefällt.

Das ist natürlich total wichtig, dass man einen Überblick hat. Was sind die Kosten? Was sind die Ausgaben? Was sind die Einnahmequellen? Wo kann ich den größten Umsatz generieren? Das ist nach Möglichkeit auch das, was mir am meisten Spaß macht.

Menschen, die deine Werte teilen

Michaela: Das sind wirklich ganz viele Puzzlesteine, die sich zusammenfügen. Ein ganz toller Nebeneffekt. Es ist eigentlich kein Nebeneffekt, es ist ein Haupteffekt. Wenn du dein Warum kennst und es entsprechend nach außen kommunizierst, merkst du plötzlich, dass die Menschen auf dich zukommen. Seien es jetzt Menschen oder Kooperationspartner, wer auch immer. Die passen plötzlich zu dir.

Wenn deine Werte ihre Werte spiegeln und du tatsächlich die Möglichkeit hast mit den Menschen zu arbeiten oder sie als Kunden zu bedienen, sind am Ende alle glücklich.

Loyale Mitarbeiter

Das ist ganz wertvoll, dass wenn du einmal wächst und Mitarbeiter einstellst, dass du Leute kriegst, die nicht nur für das Geld kommen, sondern die dich gut finden. Die deine Idee gut finden und auch wirklich mit dir durch dick & dünn gehen, um diese Idee groß werden zu lassen.

Das unterschätzen, glaube ich, ganz viele. Dass man sagt, „Ich habe hier jetzt etwas Cooles und du bekommst ein bestimmtes Gehalt“. Aber gerade, wenn du ein kleines Unternehmen bist, hast du vielleicht etwas Cooles, aber du kannst das Gehalt noch nicht bezahlen. Trotzdem schaffen es junge Unternehmen immer wieder, Leute für sich zu begeistern, die mitziehen, damit sie erfolgreich werden.

Das hat etwas mit Charisma und Warum zu tun.

Mitarbeiter, die die Werte des Unternehmens leben

Juliane: Ja, und wird auch in dem Buch beschrieben, wo es um das Warum geht. Dass es ganz doll wichtig ist. Das ist der nächste Schritt im Unternehmersein und im Sidepreneursein. Wenn man Mitarbeiter einstellt, dass man solche einstellt, die die Werte des Unternehmens auch mitleben und nicht, wie du eben sagtest, wegen des Gehalts.

Ich meine, gerade als Startup kann man nicht die großen Gehälter bezahlen. Aber, dass das Geld nicht der Antreiber sein kann, sondern das, was man erschafft und die Werte, die das Unternehmen transportiert.

Michaelas Kundenentwicklung

Noch einmal zu deiner Zielgruppe. Du hast eben gesagt, dass wenn man sein Warum kennt, dann spricht man genau die Menschen an, mit denen man zusammenarbeiten möchte. Kannst du diese Entwicklung bei dir bestätigen? Wenn du zurückschaust auf deine ersten Kunden und auf die Personen, mit denen du heute zusammenarbeitest, hat sich da etwas verändert?

Angestelltengefühl trotz Selbstständigkeit

Michaela: Absolut. Ich habe vorhin erzählt, dass ich eher von etwas weggegangen bin, als hin zu. Dieses „weg“ hat auch bedeutet, dass ich mir als Grund die ausgesucht habe, für die ich auch als Angestellte hätte arbeiten können.

Da habe ich es auch tatsächlich geschafft, die ersten Kunden zu gewinnen. Die Zusammenarbeit war erfolgreich. Wir waren alle zufrieden, aber ich habe gemerkt, irgendwie fühlt sich das doch an, wie in der Anstellung.

Michaelas Zielgruppe

Ich stoße wieder auf ähnliche Grenzen, die mich in der Anstellung gestört haben. Ich bin dann aber durch diverse Onlinecommunitys immer mehr in diese Onlinewelt hineingekommen und habe festgestellt, da gibt es noch andere Menschen außerhalb des Mittelstands, für den ich früher gearbeitet habe.

Ich bin dann tatsächlich bei den Frauen gelandet, bei Selbstständigen, die ich gar nicht so auf dem Schirm hatte, aus unterschiedlichen Gründen. Wir haben uns gegenseitig aufeinander eingelassen. Ich habe festgestellt, dass ist meine Zielgruppe. Das sind die Menschen, wo ich wirklich in jedem Gespräch, welches ich mit denen habe, die Wertschätzung geben kann und entgegengebracht bekomme, die mich glücklich macht.

Das hat mir bei der anderen Zielgruppe gefehlt. Da war man schon freundlich, aber auf einem anderen Level. Jetzt fühlt es sich einfach gut und richtig an.

Timeline

Juliane: Man merkt es dir an, wenn du darüber sprichst. Wie viel Freude es dir macht, mit Frauen zu arbeiten und sie dabei zu unterstützen, ihr Businessbaby großzuziehen.

Wir waren beim Warum. Da möchte ich gerade noch einmal ein Stück zurückgehen. Du hast ja von der Timeline gesprochen. Dass man sich schöne und weniger schöne Momente aus dem Leben notiert, einmal überlegt, wie es einem dort ging.

Kann ich das so ganz alleine, für mich still im Kämmerlein machen? Oder wie ist die richtige Vorgehensweise? Wie kannst du da unterstützen?

Timeline mit neutralem Partner

Michaela: Das Buch hat empfohlen, dass man die Timeline nicht alleine aufzeichnet. Das geht natürlich alleine, aber dass man sich im Anschluss einen Partner suchen soll. Das sollte nicht unbedingt jemand aus der Familie sein, sondern jemand der dir „neutral“ gegenübersteht und dich auch nicht beeinflussen möchte. Sondern wirklich neutral die Sachen mit dir in die Tiefe verfolgt, die du da aufschreibst.

Da war die Empfehlung, dass man sich mit jemandem wirklich drei Stunden trifft und der eine dem anderen erzählt, was in dieser Timeline steht. Da soll man sich drei Events heraussuchen, die man als besonders prägend empfunden hat. Der Partner ist dafür da, dass er wirklich mit dir gemeinsam bohrt, was da besonders war.

Emotionen aufarbeiten

Dass er sich aufschreibt, welche Begriffe du immer wiederholst. Was dir wichtig ist, wo auch eine Emotion herauskommt. Dass er es schafft, dich in die Emotion zu bringen. Deshalb geht man auch nicht in 30 Events hinein, die aufgeschrieben wurden, sondern in drei intensiv und geht da wirklich ganz, ganz tief hinein, bis du bereit bist, Emotion zu zeigen.

Wir sprechen hier über das Warum. Das muss aus etwas Tiefem kommen und das ist nicht durchs Aufzählen mit irgendwelchen Jahreszahlen erledigt.

Ein Warum ist individuell

Juliane: Es sind ja tatsächlich auch wirkliche, du nennst das so schön, Events. Aber es sind ja auch.. Das ist nicht das Alter von sechs Jahren, sondern es ist vielleicht der Kindergeburtstag oder der Ausflug in den Zoo oder vielleicht in der Jugend der Discobesuch, der das Ausschlaggebende zeigt und nicht die Zeitspanne von sieben bis zehn.

Michaela: Genau. Ja, das darf jeder für sich selber schauen, was da prägend war. Für mich war spannend zu sehen, dass sich manche Dinge wiederholt haben. Wie die unterschiedlichen Sportarten, die ich gemacht habe, dass da immer wieder das Gefühl von Ehrgeiz und Freude beim Gewinnen da war.

Oder diese Wertschätzung. Wie mir das gefallen hat, wenn da Leute waren, die für mich geklatscht haben und die mich gefördert haben. Dass das immer wieder im Leben da war und dass es durchaus eine Rolle gespielt hat, wie ich mich danach fühle oder wie ich mich heute wieder fühlen möchte.

Schwerpunkt Geschäftsmodell

Juliane: Unterstützt du dabei, dem Warum auf die Schliche zu kommen?

Michaela: Der Schwerpunkt in meiner Beratung ist es nicht. Ich gehe eher auf das Geschäftsmodell ein, dass man diese Zusammenhänge erkennt, die ein Unternehmen hat. Wie ich sie vorhin auch beispielhaft aufgezählt habe, mit den Zahlen. Dass ich helfe die Zahlen zu verstehen und mit denen zu arbeiten. Dass die Leute, nachdem sie mit mir gearbeitet haben, wirklich praktisch ihren roten Faden sehen und fokussiert loslaufen können und wissen, was zu tun ist.

Hinweis Warumfindung

Aber ich weise, alle meine Kunden auf dieses Warum Thema hin. Denn es ist für mich ein wesentliches Thema und ich kann dann schon die ein oder andere Hilfestellung geben. Wir haben es ja miteinander gemacht und waren uns da sehr hilfreich.

Ich denke, je öfter ich das mache, desto tiefer werde ich da hineinkommen. Aber ich würde es nicht als meine Kernkompetenz bezeichnen, den Menschen zu ihrem Warum zu verhelfen.

Juliane: Aber es kann durchaus innerhalb deiner Beratung, deines Coachings, glaube ich, vorkommen. Da wirst du zwangsläufig immer wieder darauf kommen.

Anstoß zur Warumfindung

Michaela: Ja, durch das, dass ich da jetzt wirklich so dahinterstehe. Viele Leute, die sagen am Anfang immer „Was willst du denn jetzt mit Warum?“. Dann musst du das erst einmal erklären, was das jetzt bedeutet und dass das etwas mit den Leuten selber zu tun hat und nicht mit der Sache, die man verkauft oder anbietet.

Viele lassen sich tatsächlich darauf ein und sind neugierig. Dieses neugierig machen und erste Tipps zu geben, wie wir das jetzt im Gespräch machen oder wofür auch so ein Gespräch zur Verfügung steht, das kann ich auf jeden Fall machen.

Facebook-Gruppe „Geiler gründen & wachsen“

Juliane: Du hast vorhin angesprochen, dass du eine Facebook-Gruppe hast. Magst du ein bisschen erzählen, was dort passiert?

Michaela: Ja, sehr gerne. Die Facebook-Gruppe heißt sinnigerweise „Geiler gründen & wachsen“. Da nehmen vor allem Selbstständige teil, die sich darüber oder die sich mit mir austauschen. Die kriegen ganz viele Impulse von mir, rund um das Gründen und Wachsen.

Austausch und Hilfestellung

Impulse mit einzelnen Themenstellungen. Aktuell habe ich gerade drinnen, dass ich die Mitglieder aufgefordert habe, dass sie beschreiben sollen, wer ihre Zielgruppe ist. Wer ist der Wunschkunde? Das habe ich als Mitmachaufgabe gestaltet. Ich habe gesagt, die die mitmachen, sollen überlegen, ob sie sich von dem, der gepostet hat, als Zielkunden empfinden. Der durfte auch die Webseite mit hineinnehmen, und sie sollen dann widerspiegeln, ob sie sich tatsächlich angesprochen fühlen.

Denn das ist oft ein Knackpunkt. Man hat eine Seite und keiner klickt sie an bzw. man kriegt nicht das Feedback, ob es passt oder nicht passt. Themen in der Art. Ich habe vor Kurzem das mit dem Umsatz gemacht, dass ich sie aufgefordert habe, jetzt schreibt eine Zahl hin und wir spielen damit. Dass ich sie in der Gemeinschaft dazu ermutige in den Austausch zu gehen.

Da sprechen wir nicht im Detail über die Zahlen von den Leuten, aber was es mit ihnen macht. Oder welche Hürden da aufkommen im Umgang damit. In der Art kommunizieren wir dort miteinander.

Geschlossene Facebook Gruppe zum Schutz der Vertraulichkeit

Juliane: Ist das eine geschlossene Facebook-Gruppe zum Austausch und Mitmachen?

Michaela: Ja. Ich habe da auch drei Eingangsfragen. Ich schauen mir genau an, wer hineinkommt. Ob das passen kann oder die Person nur irgendwelches Zeug posten will oder herumschauen will. Oder ob es tatsächlich passt, dass sie still mitlesen kann.

Das heißt nicht, dass, wenn man in die Gruppe kommt, man mit mir herumturnen muss. Die stillen Mitleser sind auch sehr willkommen, denn wichtig ist, dass die, die hineinkommen, einen Mehrwert kriegen. Aber ich achte einfach darauf, dass es ein stimmiges Bild ist, dass die, die vertrauensvoll Infos von sich herausgeben, gut aufgehoben sind.

Statements zum Abschluss

Ich danke dir, für unser Gespräch zum Thema „Warum“ und warum es so wichtig ist, dass man sich damit beschäftigt, liebe Michaela.

Hast du noch ein Abschlussstatement, für alle Sidepreneure da draußen? Was du ihnen mit auf den Weg geben möchtest?

Das Warum hinterfragen

Michaela: Ja, ich würde das gerne noch einmal aus meiner eigenen Erfahrung teilen, dass es wichtig ist, sich mit sich selber zu beschäftigen, dieses Warum zu hinterfragen. Ebenso, dass man sich bewusst von dem ablenkt, dass man von irgendeiner Sache weg will, von der Anstellung, die vielleicht gerade keinen Bock mehr macht.

Zusammenhänge verstehen – Nicht blind hineinlaufen

Oder weil man denkt, man wird reich mit der Selbstständigkeit. Was auch immer. Dass man sich wirklich diesem unternehmerischen Themen stellt: Was sind die Zusammenhänge im Business? Wirklich auch mit einer Strategie und mit den Zahlen arbeitet und nicht blind hineinläuft.

Juliane: Das heißt definitiv ein bisschen Vorarbeit leisten.

Michaela: Sich immer hinterfragen. Wir beide haben das bei uns immer wieder in Gesprächen festgestellt. Man lernt, sich als Unternehmerin zu fühlen. Man ist es nicht vom ersten Tag an. Das ist aber ein tolles und ein wichtiges Gefühl.

Persönlichkeitsentwicklung auf dem Weg zum Unternehmer

Juliane: Ja, ganz genau. Es ist tatsächlich total wichtig. Es ist eine große Reise. Du hast das Bild vorhin auch schon genutzt: Unternehmerische Reise. Nichts ist so, wie es am Anfang aussieht und ganz viel Persönlichkeitsentwicklung auf dem Weg zur Unternehmerin/zum Unternehmer.

 

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Redaktion

Juliane Benad

SIDEPRENEUR MASTERCLASS

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