Design Thinking – Live-Mitschnitt vom 3. virtuellen Sidepreneur-Meetup

Herzlich Willkommen zu einer neuen Episode des Sidepreneur-Podcasts. Heute ist es eine ganz besondere Folge, denn wir lassen dich an unserem 3. virtuellen Sidepreneur-Meetup teilhaben.

Bei uns dreht sich heute alles um das Thema „Design Thinking“. Was verbirgt sich hinter dem Begriff? Wie kann Design Thinking helfen? Welchen Rahmen braucht es dafür? Der Vortrag von Michael Stock nimmt dich mit auf eine Reise und gibt dir einen Einblick in das Mindset, die Phasen des Design Thinking und die Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung. Ob Design Thinking etwas für dich ist? Entscheide selbst!

Hier kannst du dir den Live-Mitschnitt anhören:

 

Wer lieber lesen möchte, kann das im Folgenden tun.

Michael Stock ist Design Thinking Coach, Trainer/Coach, systemischer Berater und arbeitet hauptberuflich in Festanstellung als Trainer bei der BARMER. Im vergangenen Jahr hat er mit der Gründung von „Bee moved“ sein Side-Business gestartet. Seine Vision ist: Gedanken die Chance zu geben, Taten zu werden. Dabei begleitet er als Coach und Trainer seine Kunden nachhaltig beim Finden der eigenen Lösung.

 

Design Thinking – Die erste Frage lautet: Was ist das Problem?

Manchmal meinen wir, eine sehr gute Idee zu haben, die unter Umständen am Markt akzeptiert wird und schicken dieses Produkt an unsere Entwicklungsabteilung. Die wiederum machen sich Gedanken, entwickeln weiter und vielleicht nach zwei, drei Jahren haben wir ein passendes Produkt. Das ist im Prinzip vollkommen am Markt vorbei. Es ist ein Produkt, das irgendwo in der Versenkung verschwindet.

 

Es geht aber auch anders

Jemand, der es fantastisch und hervorragend gezeigt hat war im Jahr 2007 Steve Jobs, als er mit seiner legendären Keynote das erste IPhone vorgestellt hat. Die Original-Aussage von ihm lautete: „Von Zeit zu Zeit kommt ein revolutionäres Produkt vorbei, das alles verändert“.
Das ist jetzt keine Erwartung an jeden Gründer, dass er ein revolutionäres Produkt nach außen trägt, sondern sich damit beschäftigt, wie das Produkt entstanden ist. Letztendlich war die Vision von Apple so, ein Handy zu entwickeln, das ohne Tastatur auskommt. Das ist ein Beispiel, bei dem die Philosophie ein Stück weit deutlich wird.

 

Design Thinking – Auf den Punkt gebracht

Hier die Definition aus Wikipedia:
Design Thinking ist ein Ansatz, der zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen führen soll. Quelle: Wikipedia

Worum geht es hier grundsätzlich?
Im Prinzip steht der Mensch voll und ganz im Fokus mit seinen Wünschen und Bedürfnissen. Erst wenn wir das entsprechend erfasst haben in diesem Prozess, haben wir die Möglichkeit den nächsten Schritt zu gehen. Verfügen wir über die notwendige Technologie und können das Produkt entsprechend umsetzen? Und der letzte und entscheidende Punkt: Ist so etwas überhaupt wirtschaftlich möglich und kann es finanziell umgesetzt werden?

Wenn man diese drei Punkte miteinander verknüpft und als Kreis übereinander legt, hat man in der Mitte – an der Schnittstelle – eine Innovation. Also eine neue Idee, die weiterhilft und unter Umständen ein neues Produkt geschaffen.

Ein kleiner Impuls auch für diejenigen, die überlegen, welches Business sie starten oder was für ein Geschäft sie aufmachen wollen. Die supergeniale Idee wird dich keineswegs weiterbringen, wenn sie kein Problem löst und es dafür keine Nachfrage gibt.

Eine sehr schöne Definition der Gründer der Organisation IDEO lautet: Menschzentriertes Design zu akzeptieren bedeutet zu glauben, dass alle Probleme, auch die scheinbar unlösbaren wie Armut, Gleichstellung der Geschlechter und sauberes Wasser, lösbar sind. Quelle: IDEO.org

Hier geht man davon aus, dass wir alle Probleme, die da sind lösen können. Jetzt ist natürlich die Frage entscheidend:

 

Was braucht es dafür?

Viele bezeichnen Design Thinking sehr schnell als einen Prozess, der hilft neue Ideen zu finden. Aber wenn man nicht ein gewisses Mindset/Einstellung zu diesem Thema hat, wird es nicht gelingen eine innovative Idee hervorzubringen.

Dazu gibt es auch einen sehr schönen Spruch von Thomas Henry Huxley: „Setz dich hin vor die Tatsachen wie ein kleines Kind und sei bereit, alle vorgefassten Meinungen aufzugeben, folge demütig der Natur, wohin und zu welchen Abgründen sie dich auch führen mag, denn sonst erfährst du nichts.“ Als Erstes braucht es dazu:

 

The Beginner's Mind

Einfach mal zu überlegen, wo wir herkommen. So wirklich frei entfaltet haben wir uns als Kinder. Dinge ausprobiert und entdeckt mit allen Sinnen. Spätestens seit der Schulzeit sind wir reglementiert worden. Das ist dieses Denken, was uns jetzt die Kreativität ein bisschen schwieriger macht. Ein kleines Experiment dazu, das du bei Gelegenheit mal ausprobieren kannst. Lass dir die Augen verbinden und irgendeinen Gegenstand geben. Versuch ihn einfach mal ohne diese visuellen Reize zu erforschen und mit deinen anderen Sinnen zu entdecken. Zu riechen, zu fühlen, vielleicht sogar zu schmecken. Du wirst sehen, es kommen wahnsinnig bereichernde Erkenntnisse dabei heraus.

 

Der Blick auf den Menschen und seine Bedürfnisse

Kreativer Raum

Unter anderem ist ein Punkt auf den es ankommt ein kreativer Raum. Dabei ist nicht nur das Umfeld gemeint, sondern auch ein freier Kopf. Ich brauche auch die entsprechende Einstellung und die Zeit, mich für neue Ideen zu öffnen.

Verschiedene Menschen

Auch braucht es verschiedene Menschen. Das heißt nicht unbedingt nur verschiedene Nationalitäten, sondern unterschiedliches Wissen – auch in der Tiefe. Dargestellt als T bedeutet die Aufteilung in der waagrechten Achse das Breitenwissen. Also Menschen, die in der Breite offen sind, Wissen/Informationen von Anderen wahrzunehmen und aber auch in einem bestimmten Fachgebiet eine gewisse Tiefe an Wissen haben.

Lust auf Experimente

Wenn ich Sorge habe, etwas anzustoßen ist es schwierig mit dem Design Thinking-Prozess umzugehen. Ich brauche also Spaß, ich brauche Freude, Lust darauf zu experimentieren.

Keine Angst vor Fehlern

Design Thinking lebt bewusst davon, Fehler zu machen. Weil wenn Fehler gemacht werden – gerade auch in der Anfangsphase – dann kann es gelingen, Innovationen zu schaffen. Also, ich muss in diesem Prozess bereit sein, sehr viele Dinge auszuprobieren und aber auch Fehler zu machen.

Akzeptanz der Komplexität

Es ist nicht mehr so wie früher, dass wir mit dem Lichtschalter nur das Licht angemacht haben. Mittlerweile ist alles untereinander vernetzt und es kann sein, dass ich mit dem Lichtschalter irgendwo in der Küche die Mikrowelle ausschalten kann. Es ist wesentlich komplexer geworden und das muss einem einfach bewusst sein. Ich muss diese Offenheit haben, um in diesem Prozess voranzukommen.

Optimismus

Für mich persönlich eine Kerneinstellung. Gerade in diesem Prozess muss ich immer davon ausgehen, dass es eine Lösung gibt für mein Problem. Und wenn ich die noch nicht gefunden habe, muss ich vielleicht noch mal einen anderen Weg gehen und Alternativen suchen. Diesen Optimismus muss ich haben, dass es am Ende eine Lösung geben wird.

Spaß

Das, was bei keinem Design Thinking-Prozess fehlen darf ist der Spaß. Design Thinking lebt tatsächlich vom Austausch untereinander.

 

Klassisches Denken

Nehmen wir an, ich habe ein Problem und erzähle es einem Freund. Was passiert? Ich bekomme in der Regel eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten vorgestellt wie z. B. „Mach doch mal das. Probiere doch mal das.“ Genauso in Team-Besprechungen. Es wird ein Problem geäußert wie beispielsweise, dass der Absatz eingebrochen ist. Und sofort schießen eine ganze Menge Ideen nach vorne. Konsequenz ist: Aus diesen Ideen wird eine ausgewählt und unter Umständen umgesetzt. So läuft momentan der Prozess der Lösungsfindung. Das kann manchmal sehr effizient sein, insbesondere wenn es einer schnellen Entscheidung bedarf. Aber ob es letztendlich die richtige Lösung ist bleibt abzuwarten. Wie funktioniert es im Design Thinking?

 

Klassisches Vorgehen vs. Design Thinking

Das klassische Vorgehen im normalen Alltag ist: Makellose Planung, Fehler vermeiden, intensive Analyse, Marktforschung. Wir beginnen direkt mit der Lösung.
Im Vergleich dazu – beim Design Thinking-Ansatz versuchen wir: Aus dem Versuch zu lernen, schnell zu scheitern, testen intensiv, experimentieren sehr viel, tauchen in die Welt des Nutzers ab, Machen einfach und wir starten beim Problem. Das ist im Prinzip der erste Schritt, den es braucht. Wir versuchen einzusteigen in das Problem. Wir starten beim Problem!

 

Mit dem Problem starten

Es gibt eine Methodik in dieser Phase Verstehen. Die heißt „5 mal W“. Wir gehen her und fragen: Was ist das Problem? Warum ist es ein Problem? Wer hat das Problem? Warum ist es ein Problem? Wann und wo tritt das Problem auf? Wie wird es aktuell gelöst?

Der Effekt dabei ist:

 

Wir verstehen das Problem

Wenn ich das herausgefunden habe, schauen wir einfach genauer hin.

Ich möchte den Kunden besser verstehen und so viel wie möglich über die Nutzer in Erfahrung bringen. Dabei ist vor allem wichtig, eigene Annahmen und mein Wissen oder Erfahrungen zurückzustellen. Ich muss versuchen, gemeinsam mit dem Kunden über seine Herausforderungen zu sprechen. Beispielsweise sind solche Möglichkeiten: Mystery Shopping, Interviews oder User Journey…

 

Standpunkt definieren

Bevor wir dann den Schritt machen in die Lösungsfindung ist es natürlich wichtig, zuerst den Standpunkt zu definieren aus den Erkenntnissen, die wir gewonnen haben aus dem Verstehen des Problems und der Beobachtung der Zielgruppe.
Es gibt hier eine Technik, mit der man eine Frage festlegen kann, an der man arbeiten möchte. In diesem Fall: Wie können wir ein Problem für einen Nutzer unter der Anwendung von (Einschränkung) lösen?

Ein Beispiel aus meinem Bereich: Wie könnte ich eine ein Beratungsangebot für Gründer gestalten, damit sie sich zum Start vollständig auf ihr Unternehmen konzentrieren können? Wir beschreiben was wir wollen und definieren den Standpunkt.

 

Viele Ideen finden

Im weiteren Prozess versuchen wir – ganz klassisch – möglichst rasch viele Ideen zu finden. Die bekannteste Technik – die bestimmt viele bereits nutzen – ist das Thema Brainstorming. Bei diesem Prozess ist es extremst wichtig, keine Vorurteile oder Wertung reinzubringen, sondern die Idee, die einem gerade in den Sinn kommt aufzuschreiben oder aufzumalen. Alles ist erlaubt. Anschließend kann man die Ideen bewerten und auswählen. Die Idee soll anschaulich sein und „testbar“ werden.

 

Prototyp entwickeln

Der nächste Schritt ist für mich der spannendste, der lustigste und auch der herausforderndste Teil. Einen Prototypen zu entwickeln. Prototyp heißt, wir fangen an wirklich haptisch zu werden. Wir versuchen Dinge greifbar zu machen. Wir können mit ganz, ganz vielen Dingen spielen. Mit Alufolie, mit Fäden, mit Knete, mit Pappmache und ganz viele Dinge nutzen, um den Gedanken als Prototyp zu entwickeln. Egal was, egal wie. Der Vorteil dabei ist, diese Dinge meinem Nutzer, meiner Zielgruppe näher zu bringen. Das ist mit Abstand am Ende auch der wichtigste Schritt. Mit einfachen Materialen einen Prototypen zu entwickeln.

 

Teste – sammle Feedback!

Teste – sammle Feedback! Teste – sammle Feedback! Und zwar solange bis wir von unserem Nutzer ein positives Feedback bekommen.

 

Design Thinking – Problemraum – Lösungsraum – Timebox

Wenn man jetzt alle sechs Punkte übergreifend betrachtet ergibt sich ein sehr schönes Bild. Das wird im Design Thinking auch als „Double Diamond“ beschrieben. Es gibt zwei Diamanten bzw. Bereiche. Auf der einen Seite der Problemraum mit den Prozessen Verstehen, Beobachten, Standpunkt und auf der anderen Seite der Lösungsraum mit den Ideen, Prototypen und der Testphase.

Beim Divergieren versuchen wir möglichst viele Informationen zu gewinnen in der Anfangsphase, die uns helfen eine Entscheidungsgrundlage zu treffen. Am Ende beim Konvergieren versuchen wir das Ganze wieder zu konzentrieren bis wir an einem Punkt angelangt sind. Das ist sowohl beim Problemraum als auch beim Lösungsraum der Fall. Beim Lösungsraum starten wir auch wieder mit einer wahnsinnigen Vielzahl an Ideen, um es am Ende dann wieder zu verdichten. Zu einer Idee zu kommen, um letztendlich dafür zu sorgen, dass wir mit dieser Idee in die Testphase entsprechend einsteigen können.

Das Ganze ist im Idealfall kein beliebiger Prozess, sondern findet in sog. Timeboxen statt. Wir versuchen jeden Prozess so kurz und knapp wie möglich zu halten, damit am Ende genau die Idee herauskommt, für die wir uns spontan entschieden haben.

 

Links zu Michael Stock

Jeder, der gerne mehr über BEE moved wissen möchte und auf der Suche nach einer Idee ist, ist herzlich eingeladen, mich zu kontaktieren. Vielen lieben Dank!

Website BEE moved 
Workshop-Anfragen an kontakt@bee-moved.de

 

Literatur-Empfehlungen von Michael

Design Thinking Playbook* von Michael Lewrick & Patrick Link

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Digital Innovation Playbook* von Darkhorse Innovation

81WlvOEc1JL
IDEO Innovationsbuch* von Tom Kelley

41Y5C7NjTvL
Design Thinking* von H. Plattner, C. Meinel, & L. Leifer (2010)
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Michael beantwortet Fragen der Meetup-Teilnehmer

Was war bei dir der Auslöser, das Thema nicht nur im Angestelltenverhältnis, sondern darüber hinaus in der nebenberuflichen Selbstständigkeit zu machen?

In meiner Ausbildung zum systemischen Erlebnis-Pädagogen gab/gibt es viele Momente, in denen man sich mit seiner eigenen Entwicklung auseinandersetzt. Die Kernfrage dabei: „Was möchtest du gerne bewegen – was möchtest du erreichen?“ Irgendwann kam ich darauf, dass ich in den vergangenen Jahren sehr viele Entwicklungsmomente hatte und das, was ich mache mir sehr viel Spaß bereitet. Das möchte ich auch außerhalb des Unternehmens gerne Anderen zur Verfügung stellen. Ich denke da an Menschen, die sich Design Thinking im ersten Schritt gar nicht leisten können.

Gilt der Design Thinking-Prozess allgemein oder gibt es branchenspezifische Unterschiede?

Der Design Thinking-Prozess wird momentan sehr stark in der Innovations- bzw. Produktentwicklung genutzt. Ich habe aber auch gemerkt aus meinem Kontext als systemischer Berater, dass man ihn sehr intensiv nutzen kann, um persönlich nach Lösungen zu suchen. Man kann es übergreifend für sehr viele Probleme nutzen.

Was war bisher dein spannendstes Design Thinking-Projekt und warum?

Es war ein Entwicklungsprojekt in Kenia. Ich begleite Social Startups und dort hatten wir diesen Design Thinking-Prozess angestoßen. Herausgekommen ist eine Plastik-Verwertungsmaschine. Wir nutzen das Plastik, das in Kenia in Unmengen vorhanden ist und versuchen das Ganze als Baustoff zur Verfügung zu stellen.

Wie hast du angefangen, deine Beratung anzubieten. Auf welchen Wegen hast du auf dich oder dein Business aufmerksam gemacht?

Ich habe meine Freiberuflichkeit angemeldet vor ca. eineinhalb Jahren, eine Homepage gestaltet und meinte, dass schon irgendjemand auf mich aufmerksam würde. Im Nachhinein habe ich mir Gedanken gemacht wie ich das Ganze weiterentwickeln kann, denn Coaches, Trainer, Berater gibt es natürlich jede Menge. Herausgekommen sind verschiedene Angebote über BEE moved. Zum einen sind es die Bienen, die dort sicherlich mehr wahrgenommen werden als die klassische Visitenkarte. Im nächsten Schritt sind es Postkarten, die ich nutze mit verschiedenen Hinweisen. Daraus ist letztendlich auch mehr Traffic entstanden. Zuletzt habe ich eine BEE moved-App entwickelt, die Trainern, Beratern, Workshop-Gestaltern, Moderatoren, Pädagogen hilft Warm-up-Spiele zu generieren. Es gibt ca. 35 Warm-up-Spiele, um ein bisschen Abwechslung in den vielleicht öden Teammeeting-Alltag zu bringen. Das ist etwas, wo ich derzeit permanent daran arbeite und eine entsprechende Aufmerksamkeit erziele.

Welche Verbindung hast du zu Bienen?

Es gibt zwei Geschichten dazu. Irgendwann flog eine Biene um mich herum und ich habe angefangen, mich zu bewegen. Die Adaption war, was denn passiert, wenn eine Biene in unsere Nähe kommt. Wir fangen an, uns zu bewegen. Letztendlich ist es in der Übersetzung: Ich möchte gerne Gedanken in Bewegung bringen.
Und dann natürlich, was aus der Bienenwelt in diesen Design Thinking-Prozess übertragen wird – ist dieser Optimismus. Wenn Bienen nach draußen fliegen, dann fliegen die raus und haben nicht den Gedanken „Mensch, es könnte ja ein Gewitter kommen oder ich könnte nicht mehr zurückfinden“. Sie fliegen einfach. Das ist diese Philosophie, die ich gerne nutze und versuche nach außen zu tragen.

Lassen sich Klein- oder Einzelunternehmer auf die Methodik ein oder haben sie eher das Gefühl, dass sie wertvolle Zeit verlieren durch so ein Experiment?

Ich kann es aktuell tatsächlich nicht beantworten. Das ist der nächste Schritt für mich, weil ich gemerkt habe, dass sich diesen Design Thinking-Prozess vor allem große Unternehmen leisten. Dazu sei gesagt, dass diese Design Thinking-Ausbildung auch für mich in der Wahrnehmung extrem teuer ist. Das ist etwas, was ich gerne ändern möchte, um es Gründern, Startups zu ermöglichen, genau von dieser Methodik zu profitieren. Es gibt unterschiedliche Ansätze, das zu etablieren. Für mich ist auch die Schlüsselrolle das Thema Schule oder Ausbildung, wo ich aktiv begleiten möchte.

Gibt es Grenzen beim Design Thinking oder Bereiche, bei denen du sagen würdest, dass andere Methoden eher geeignet sind?

Die gibt es mit Sicherheit insbesondere wenn es wirklich in das Persönliche reingeht. Mir sind in den Workshops oder in den Themen, die ich begleitet habe bisher keine Grenzen begegnet. Wir haben es immer geschafft, zum Einstieg das Problem zu finden, das Problem intensiv zu verstehen und damit entsprechend zu arbeiten. Ich möchte nicht sagen, dass Design Thinking das grundsätzliche Allheilmittel ist. Wenn man aber überlegt, wo es herkommt und was man damit erreichen möchte – nämlich den Menschen zu verstehen, der ein Problem hat – dann erreicht man denke ich eine ganze Menge.

Hast du deine App selbst entwickelt oder hast du eine Agentur beauftragt?

Für mich stand am Anfang eine Frage im Raum „Wie könnte ich eine App entwickeln, um das Ganze so kostenneutral wie möglich zu gestalten?“. Die erste Phase war tatsächlich, sich mit diversen Programmiersprachen auseinander zu setzen. Ich hab dann sehr schnell festgestellt, dass ich hier an meine Grenzen stoße. Mittlerweile gibt es App-Konfiguratoren, bei denen man eine Basis hat und mit diesem Grundgerüst arbeiten kann. Herausgekommen ist die BEE moved-App, die kostenfrei auf der Website heruntergeladen werden kann.

 

Präsentation von Michael Stock zum Thema Design Thinking

Die komplette Präsentation von Michael Stock zum Thema Design Thinking kannst du dir auf SlideShare ansehen:
Design Thinking BEE moved Slideshare

design thinking bee moved slideshare 1 638 Michael Stock

Graphic Recording von Helena Neubert

Der Vortrag von Michael wurde live festgehalten von Helena Neubert.
Das Ergebnis siehst du hier:

Graphic Recording Helena Neubert Design Thinking Michael Stock scaled 1

 

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Redaktion

Juliane Benad

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