Erfolgreich nebenberuflich das eigene Ding machen – Was du beachten solltest

Nebenberuflich zum Erfolg

Mit Sidepreneur.de möchte ich eine Plattform und Community rund um die nebenberufliche Selbstständigkeit aufbauen für Angestellte, (angehende) Gründer, Unternehmer und Freelancer. Eine Community basiert auf Interaktion und viel Input von verschiedenen Personen. Und so möchte ich auch auf dieser Plattform nicht nur meine eigenen Erfahrungen teilen, sondern auch die wertvollen Erfahrungen, Tipps, Meinungen und Sichtweisen anderer Sidepreneure und Unternehmer präsentieren.

Und so startet heute der erste Gastbeitrag! Den Anfang macht Tobias Schnellbächer Buchautor von „Das eigene Ding machen – Irren ist menschlich, besonders im Business: Master of Desaster Guide für Selbstständige Band.“

 

Was beim nebenberuflich eigenen Ding machen gerne übersehen wird

Dein erster Gedanke bei dieser Überschrift war möglicherweise der rechtliche Aspekt.

Es stimmt. Diese Perspektive ist auch wichtig und nicht jedem Arbeitgeber gefällt es, wenn ein Angestellter sich nebenher etwas selbst aufbaut. Er könnte befürchten, dass du nicht mehr, wie bisher bei der Sache bist, Arbeitszeit statt für sein Unternehmen für deines einsetzt oder je nach Erfolg demnächst die Kündigung einreichst. Hinzukommt, dass im Arbeitsvertrag festgelegt worden sein könnte, dass neue Produkte, die du schaffst, im Eigentum der Firma bleiben.

 

Statt um die rechtlichen Aspekte soll es heute um eine stärker psychologische oder geistige Perspektive gehen.

In seinem Buch „Think and grow rich“ von Napopelon Hill fand der Autor gemeinsame Muster für Misserfolge und für Erfolge auf dem Weg zu materiellem Reichtum.

So sah er die Erfolge von Henry Ford darin begründet, dass er die Prinzipien von Erfolg richtig verstand. Dazu zählte unter anderem das Prinzip zu wissen, was man möchte.

Ein Ziel vor Augen zu haben sehe ich auch als wichtige Voraussetzung, um schnell Entscheidungen treffen zu können. Fehlende Entscheidungsfreude führt nach Hill zu Misserfolgen.

Auch der Wille, sich alle möglichen Rückzugsmöglichkeiten zu versperren, war für Hill eine wichtige Voraussetzung für Erfolg. Damit meinte er, dass man an das jeweilige unternehmerische Vorhaben mit der Einstellung „alles oder nichts“ herangehen und dabei keine halben Sachen machen sollte. Das war für ihn das Hauptkriterium, an eine Sache mit dem notwendigen Willen herangehen zu können. Ihm ging es darum, die Einstellung zu bekommen, entweder zu gewinnen oder zu gewinnen.

Von diesem Aspekt her ist zum Beispiel die nebenberufliche Selbstständigkeit ein zweischneidiges Schwert.

Wenn nicht das nötige Kapital da ist, um auch ein paar Durststrecken überwinden zu können, kommst du nicht darum herum, ein eigenes Business neben dem Job aufzubauen. Das ist klar. Es birgt aber auch die Gefahr, so Hilll, dass ein bestimmtes Business halbherzig angegangen wird. Bewusst oder unbewusst könntest du so schnell die Grenze zur Bequemlichkeit überschreiten und durch den weiterhin existierenden Job bestimmte persönliche Komfortzonen nicht verlassen. Die hättest du aber verlassen, wenn du dich nicht im Ernstfall wieder auf deinen ursprünglichen Job hättest zurückfallen lassen können.

Vom Karriere-Job zum „Brot-Job“

Noch schwieriger sehe ich das, wenn es sich bei deinem Job um einen „Karriere-Job“ handelt. Damit meine ich einen Job, den du zu Anfang noch aufgegriffen hast, um in der jeweiligen Firma auch weiter nach oben in eine höhere Position aufzusteigen.

In dieser Situation sehe ich es als besonders schwer an, nebenbei ein Business aufzubauen und seine Komfortzonen zu verlassen. Du gehst dabei immer noch mit einem höheren Leistungsanspruch an den Job. Das ist zwar speziell für diesen Job richtig, leider geht dabei aber die wichtige Energie verloren, die besser in dein neues Business fließen sollte. Ohne diesen Leistungsanspruch kannst du aber wahrscheinlich den „Karriere-Job“ nicht lange halten.

Zudem hat deine Leistung über die Jahre auch eine gewisse Erwartungshaltung bei Vorgesetzten entstehen lassen. Eine Abweichung davon könnte deinen Arbeitsplatz zusätzlich in Gefahr bringen.

Besser wäre es, wenn dir bei dem Nebenjob klar wäre, dass es sich um einen „Brot-Job“ handelte und du bei der Ausübung des Jobs weniger gefordert wärst, weniger hohe Erwartungshaltungen durch Vorgesetzte erfüllt werden müssten und du damit lediglich deinen Lebensunterhalt verdienst.

Hierbei sehe ich den Ansporn größer, dass du auch mehr Energie und Zeit in den Business-Aufbau stecken würdest.

Die Zwickmühle entsteht, wenn du in der Vergangenheit bereits finanzielle Verpflichtungen eingegangen bist, von denen du dich nicht so einfach lösen kannst (z.B. Hypothekendarlehen, finanzierter Autokauf, etc.).

Um von der aktuellen Situation los zu kommen und den nötigen Freiraum zu schaffen, sind somit erst noch einige Vorbedingungen zu schaffen.

Die Vorbedingung heißt: Verbindlichkeiten reduzieren

Dies bedeutet unter Umständen, das Haus und das Auto auf Pump zu verkaufen und die danach noch ausstehenden Zahlungsverpflichtungen nach zu verhandeln.

In deiner Planung sollte auch das Wort „einfacher Lebensstil“ (dazu gehört auch Minimalismus oder Geo-Arbitrage) auftauchen, der nach dem Schaffen der Vorbedingungen dafür sorgt, dass deine monatlichen Belastungen gering bleiben.

Wenn diese Rahmenbedingungen geschaffen sind, kann der nächste Schritt angegangen werden und der aktuelle Job entweder mit Teilzeit weiter gemacht oder wenn dir diese Option nicht zur Verfügung steht, ein neuer „Brotjob“ gesucht werden.

Logischerweise sollte der alte Job erst gekündigt werden, wenn du den neuen Brotjob bereits in der Tasche hast.

Fazit:

Die Aufmerksamkeit sollte vom Business neben dem Job, zum Job neben dem Business verschoben werden.

So machst du auch Napoleon Hill glücklich und vermeidest es, dass dich Dinge von deinem Fokus auf dein noch junges Business ablenken. Du prüfst dabei auch, wie stark du das wirklich willst und zwingst dich ein wenig mehr, deine Komfortzone(n) zu verlassen.

 

P.S. Dieser Beitrag bezieht sich inhaltlich auf einen Teil meines ersten Buchbands “Das eigene Ding machen – Irren ist menschlich besonders im Business” (Buchreihe: Master of Desaster Guide für Selbstständige). Hier erfährst du mehr dazu.

Redaktion

Tobias Schnellbächer

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