Tipps zum Zeitmanagement von Sidepreneuren Teil 1

Tipps zum Zeitmanagement von Sidepreneuren

Unter Sidepreneuren ist besonders das Zeitmanagement ein großes Thema, denn auch sie haben nur 24 Stunden am Tag, die sie mit Arbeiten, Freizeit und Schlafen verbringen. Bei Sidepreneuren kommt noch hinzu, dass sie neben dem Hauptjob ihr Side-Business betreiben und auch vorantreiben wollen. Ich habe deshalb Kontakt mit Sidepreneuren aufgenommen und habe sie nach ihren ultimativen Tipps zum Zeitmanagement befragt. Im ersten Teil der Serie erfahrt ihr, wie sich Michael Dohlen, Carolin Sexauer und Sebastian Loth organisieren und welchen Zeitmanagement-Tipp, sie für dich auf Lager haben.

Michael Dohlen über sein Zeitmanagement

Beim Zeitmanagement, und hier im speziellen für Sidepreneure, geht es nicht nur um eine sinnvolle Priorisierung (bspw. Eisenhower- oder ABC-Methode) und das Arbeiten in Zeitblöcken. Es geht vor allem darum, die Opportunitätskosten stets zu beachten. Immer wieder sollte man sich als Sidepreneur also fragen, ob die investierte Zeit wirklich in die richtigen Aktivitäten investiert wurden – denn sowohl der Hauptjob, als auch die Familie, Freunde und ein Ausgleich zur Arbeit wie Sport oder Hobbies konkurrieren immer wieder mit dem Sidebusiness um die kostbare Zeit, die man hat.

Also ist für mich der beste Zeit“management“-Tipp, sich möglichst eine weitere Stunde Zeit zu verschaffen, bei der keine oder nur sehr wenige Opportunitäten konkurrieren. Dieses ist für mich seit nun fast 2 Jahren die Zeit von morgens 5:00 bis 6:00 Uhr, an 6 Tagen pro Woche.

Sehr früh morgens schläft der Rest der Familie und die Freunde noch und so kann ich vor dem Start des Hauptjobs bereits sehr wichtige und/oder dringende Aufgaben (siehe Methoden) erledigen, ohne jemand anderem diese Zeit mit mir vorenthalten zu müssen. Diese erste Stunde am Tag plane ich abends im Voraus und weiß nach dem Aufstehen sofort, was zu tun ist und warum dieses die wichtigste erste Aufgabe am Tag ist.

Zu einem neuen Rhythmus gehören meistens weitere Veränderungen dazu – bei mir war es das herausfinden, wie viel Schlaf ich wirklich benötige und das entsprechend frühe zu Bett gehen am Abend. Ich komme mit 6 h Schlaf aus – zu empfehlen ist es hier, sich nach den Schlafphasen zu richten und im 1,5 h-Rhythmus den Wecker zu stellen. Also nach 6 h, 7,5 h oder 9 h. Auch dieses hilft mir, fit in den Tag zu starten. Beim Schlafrhythmus und auch beim entsprechenden Wecken können dir Apps weiterhelfen.

Schaffe dir also 1h zusätzliche, produktive Zeit, die du deiner Familie nicht wegnimmst und du wirst sehen, dass es deine Produktivität enorm steigert.

Michael Dohlen ist leitender Angestellter, Unternehmensberater und Gründer der Sidepreneur-Plattform. Michael ist seit mehreren Jahren nebenberuflich selbstständig mit verschiedenen Projekten. Sein größtes Hobby ist das Experimentieren mit digitalen Geschäftsmodellen.

 

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Carolin Sexauer verrät hier 2 ihrer Zeitmanagement-Tricks

Bei mir gab es ab und an Tage, an denen ich aus meinem Büroalltag nach Hause kam, mich an den Rechner setzte, um für mich und mein kleines Baby, mein Business zu arbeiten. Als ich dann ein paar Stunden später ins Bett gegangen bin, fragte ich mich teilweise, was ich jetzt den ganzen Abend gemacht hatte. Ich hatte nichts wirklich Großes erledigt und es scheinte als ob ich die wertvolle Zeit mit kleinen, eher unwichtigen Dingen verschwendet habe. Daraufhin wurde mir klar, dass ich mich und meine Aufgaben besser struktuieren muss, um effektiver arbeiten zu können. Also begann ich die App „Wunderlist“ zu nutzen. Dort pflegte ich all meine To Do’s ein und immer wenn neue Anfragen eintrudelten, wurde von unterwegs das To Do „Ein Angebot zu erstellen“ oder „Zu antworten“ in die To Do-List eingestellt.

Somit hatte ich all meine To Do’s gesammelt und alles im Blick. Der nächste Schritt war dann zu priorisieren – hier entschied ich anhand von den Zahlen 1-3 die Wichtigkeit der einzelnen Aufgaben.

Nach dieser Priorisierung ordnete ich die To Dos in der App an und arbeitete eine nach der anderen ab. Regelmäßige und zeitlich flexible Aufgaben, wie z.B. Facebook-Beiträge vorzuplanen, blieben immer in der To-Do-List und wurden nur einem neuen Fälligkeitsdatum zugeordnet. Hier plante ich auch nicht von Tag zu  Tag die Posts vor, sondern nahm mir z.B. 1 Stunde Zeit und verfasste alle Beiträge für 1-2 Wochen. So arbeitet man deutlich effektiver, als wenn man jeden Tag den Beitrag für nächsten Tag verfasst und sich dann ganz schnell wieder in den guten alten „Social Media“ vertrödelt.

Ein weiterer Punkt, den ich im Laufe der Zeit umgestellt habe, ist das Thema „Anfragen“. Ich erhielt Anfragen über Facebook, Instagram, Mail, Anrufe und teilweise sogar per What’s App. Wer vielleicht selbst schon die Erfahrung gemacht hat, weiß, dass man hier ganz schnell den Überblick verliert. Man weiß nicht mehr, welche Anfrage über welchen Kanal kam, wo man antworten muss und sucht viel zu lange, bis man die entsprechende Anfrage wieder findet. Deshalb entschied ich mich bei Facebook z.B. für einen Autoresponder, der automatisch direkt nach Eintreffen der Nachricht eine Antwort an den Kunden rausschickt, dass er die Anfrage bitte per Mail an mich richten möchte. Dies natürlich hübsch verpackt und freundlich verfasst. Auch bei What’s App schreibe ich eine kurze Nachricht zurück, dass die Anfrage bitte per Mail zugeschickt werden soll. Somit habe ich dann alle Anfragen gesammelt im Mail-Postfach, dadurch einen besseren Überblick und es ist deutlich zeitsparender und effektiver beim Abarbeiten.

Carolin Sexauer hat 2011 habe ihr Kleingewerbe für Rohdiamant Grafikdesign & Fotografie angemeldet und ist seit Januar 2017 Entrepreneurin.

Sebastian Loth über Zeitmanagement als Sidepreneur

Sebastian hat einen ganz ähnlichen Tipp wie Michael und doch unterscheidet er sich ein bisschen:

Tipp 1: Setze dir ein möglichst festes und regelmäßiges Zeitfenster für deine nebenberufliche Selbstständigkeit, zum Beispiel wochentags von 19:00 bis 21:00 Uhr. Dieses Zeitfenster kannst du so auch in deinem Umfeld kommunizieren, wodurch sich Störungen minimieren lassen und du kannst für dich selbst eine Routine entwickeln.

Für mich hat sich nach einigem ausprobieren Montag bis Freitag, jeweils morgens vor meiner Angestellten-Tätigkeit als bestes Zeitfenster herausgestellt. Dadurch habe ich schon morgens das Gefühl, in kurzer Zeit etwas für meine Projekte getan zu haben, gehe danach zufrieden und motiviert zur Arbeit, kann dort direkt an meinen Arbeits-Fluss anknüpfen und habe danach auch wirklich Feierabend, ohne im Kopf zu haben, dass ich noch nichts für meine Projekte getan habe.

Tipp 2: Sammle die vielen, kleineren Nebenaufgaben, auch wichtige (aber nicht dringende) und arbeite diese dann gebündelt an einem Tag in der Woche ab.
Früher bin ich oft dem Irrglauben verfallen, dass ich diese Nebentätigkeiten noch schnell erledigen könnte, um mich dann ungestört auf mein Hauptziel zu fokussieren. Meistens hat das aber nicht geklappt, da die vermeintlich kleineren Aufgaben doch größer wurden oder neue Kleinigkeiten hinzugekommen sind. Das hat dazu geführt, dass ich meine Hauptaufgaben immer weiter in die Zukunft geschoben habe.

Sebastian Loth ist hauptberuflich als Softwareentwickler tätig. Nebenberuflich hat er vor einigen Jahren die Mediensofa UG gegründet, über die Kundenprojekte (Webentwicklung) realisiert werden. Die Mediensofa UG habe ich vor meiner Zeit bei der Deutschen Anwaltshotline AG in Vollzeit betrieben.
Letztes Jahr habe ich – ebenfalls nebenberuflich – die cruilder UG gemeinsam mit einem Freund gegründet. Mit cruilder bieten wir eine Web-App für Filmschaffende zur Projektplanung, Personaldisposition und Vernetzung von Filmschaffenden. Zukünftig möchte ich außerdem auf https://www.sebastianloth.com über meine Erfahrungen beim Gründen und zu verschiedenen technischen Themen berichten.

Heike Stiegler ist Mobile –Journalistin, Coach und Trainer für Mobile-Reporting, Podcasterin und Social- Media-Managerin zu etablieren. Mehr über Heike findet du unter Mrs. Mobile.

 

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Fazit

Wie ich mich zeitlich organisiere, habe ich kürzlich im Blogartikel Zeitmanagement: Warum es für Sidepreneure wichtig ist vorgestellt und auch ich bin noch ständig am Experimentieren. Die Zero-Inbox-Methode hat für mich bisher noch nicht funktioniert, aber ich lösche deutlich mehr E-Mails seit meinem Beginn mit der Methode.

Jesta Phoenix, Slow-Business-Coach war kürzlich bei uns im Podcast Podcast-Interview: Zeitmanagement mit Jesta Phoenix und hat ihre Sicht der Dinge auf das Thema Zeitmanagement erklärt. Sie verfolgt hier einen ganz anderen Ansatz. Höre unbedingt mal hinein.

Hier in diesem Blogartikel haben wir weitere Sidepreneur-Praktiker aus dem Nähkästchen plaudern lassen. Es waren einige Tipps dabei, wie wir uns als Sidepreneur noch besser organisieren können. In der kommenden Woche folgt Teil 2 unserer Mini-Serie.

Wie organsierst du dich? Gehst du wie Carolin, Sebastian oder Michael vor oder fährst du eine ganz andere Strategie? Wir freuen uns auf deinen Kommentar oder deine Nachricht per Mail.

 

Redaktion

Juliane Benad

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