MEDIENPRÄSENZ, WIE KOMMT MEIN UNTERNEHMEN IN DIE MEDIEN?
Wie bekommt man Medienpräsenz? Markus möchte sein Produkt gerne bekannter machen. Er möchte das über Pressearbeit machen, aber wie bekommt man überhaupt den Kontakt zu Journalisten?
Die Antwort kannst du hier anhören:
Du liest lieber? Dann hier lang:
Peter: Felix, Du hast bei “Palmen in Castrop-Rauxel: Mach dein Leben außergewöhnlich!“* die Vermarktung selbst angestoßen und auch die Pressearbeit für Dein Buch mitgemacht. Wie bist Du das Thema angegangen? Hast Du Geheimtipps?
WIE FINDE ICH KONTAKTE AUS DER PRESSE?
Felix: Meine Antwort hat zwei Teile. Der erste Teil ist, wie komme ich an die richtigen Personen.
WARMES INTRO (ANKNÜPFUNGSPUNKTE) VIA BEISPIELSWEISE XING
Ich würde über das Netzwerk gehen, ich würde bei Xing durchgehen, wer kennt wen, wer könnte wen kennen, weil ein warmes Intro ist immer besser als ein kaltes.
WENN DU KEINE KONTAKTE ZUR PRESSE HAST
Ich bin in ein Zeitschriftengeschäft gegangen und habe gefragt, ob ich mit dem Handy ein paar Bilder machen kann. Ich habe alles was ausgestellt war, abfotografiert. Von Architektur Heute über Brigitte, Freundin, Für Sie bis zu den Wirtschaftsmedien, Handelsblatt und Wirtschaftswoche. Ich habe mich dann hingesetzt und jede einzelne Redaktion recherchiert. Du findest diese über das Impressum und die Webseiten, wie Du an die Redaktion kommst. Logischerweise ist die Erfolgsquote kleiner, aber an die Leute zu kommen ist kein Hexenwerk. Das ist erst einmal unternehmerisches Handeln.
ÄNDERE DEIN DENKEN ZU STARTUP-THINKING
Der zweite Teil ist noch viel wichtiger. StartUp-Thinking!
Welches Problem löst Du von der Person auf der anderen Seite? Es wird niemand einfach so über Dich schreiben. Ich bekomme selbst enorm viele Anfragen. Kannst Du mir helfen, kannst Du dies, kannst Du jenes? Die Leute kommen mit einer Bitte an Dich. Natürlich helfe ich gerne, aber, was habe ich davon? Auch Medienpräsenz ist ein Geben und Nehmen.
VERSETZE DICH IN DEN JOURNALISTEN
Du musst Dich in die Situation eines Journalisten versetzen. Der wird mit Anfragen bombardiert. Wenn Du ihm nicht sofort klarmachen kannst, welches Problem Du für ihn löst, und zwar sein Problem und nicht Dein Problem, hast Du keine Chance.
INTERESSANTE, KNACKIGE ANSPRACHE
Du musst schauen, wer ist er, was macht die Story für ihn interessant. Habe ich meine Informationen gut aufbereitet, ist die Mail knackig?
Palmen in Castrop-Rauxel* haben wir in 2014 über Crowdfunding finanziert. Das Timing war perfekt, da Crowdfunding gerade populär wurde. Das Thema Crowdfunding hatte noch keine Medienpräsenz. Es war egal, ob es jetzt die Zeitschrift Brigitte oder die Wirtschaftswoche ist. Die Journalisten hatten das Problem, Crowdfunding-Beispiele an heimischen Projekten erklären zu können, weil es auch nicht so viele deutsche erfolgreiche Beispiel gab.
ERKENNE DAS PROBLEM
Das haben wir uns klar gemacht, wir haben uns den “pain” unseres Kunden sehr klar ausgemalt und haben daraufhin gepitcht. Hey, wir finanzieren über Crowdfunding, sind den Weg gegangen und in unserem Buch geht es nicht nur um Nebenberuf und Unternehmertum, sondern es geht um Sinn, es geht um Freiheit, es geht um Träume leben. Es geht darum, etwas aufzubauen, um unabhängig werden.
Dann bist Du schnell dabei, das Problem des Handelsblatt-Journalisten zu lösen, aber genauso von der Brigitte.
TIPP 1: ERSTELLE EINE INFOGRAFIK
Peter: Von mir auch ein kleiner Tipp: Mach Dir auch bewusst, welches Problem löst Dein Produkt.
Vielleicht lässt sich dazu auch eine schöne Infografik erstellen, wenn Du selbst nicht so begabt bist, dann source es out, Fiverr, oder schau ob Du einen Bekannten hast, der vielleicht designmäßig unter die Arme greifen kann. Schau Dir mal canva.com an, da kann allein schon viel auf die Beine stellen.
Designe etwas Cooles, etwas, wenn Du selbst potenzieller Leser wärst, Du auch selbst ansehen möchtest.
TIPP 2: TWITTER
Der zweite Tipp schließt sich an Felix Tipp an: Nimm Dir auch mal Twitter zur Hand. Man kann die Medienpräsenz auch in den sozialen Netzwerken abbilden.
Hier sind sehr viele Journalisten unterwegs. Hier hast Du den Vorteil, dass Du, wenn Du mit denen in Kontakt trittst, ihnen folgst, sie vielleicht auch Dir folgen, Du eine Direktnachricht schreiben kannst. Es kommt bei denen direkt an und nicht in einer anonymen Redaktion, die täglich Tausende von Anfragen bekommt.
WELCHEN MEHRWERT BIETEST DU?
Felix: Du hast ja auch die Möglichkeit direkt einen Kontakt aufzubauen. Wichtig hier: Überlege Dir, welchen Mehrwert Du dem Journalisten bieten kannst. Sei nicht plump, teile vielleicht vorher ein paar Tweets von ihm, gib auch hie und da mal Feedback zu dem, was er schreibt und dann kannst Du vielleicht auch leise anfragen, zu Deinem Produkt etwas in die Presse zu bringen, Deinem Unternehmen Medienpräsenz auf seiner Plattform zu bieten.
Das Schöne ist, dass Twitter Dich zwingt, knackiger zu sein und kein Platz für ein langes Intro ist. In aller Kürze zum Beispiel: Wir sind ein cooles Beispiel für X Y Z, sinngemäß, Du hast nur auf uns gewartet, das muss auch nicht realistisch sein. Welches Problem hat er und kannst Du es für ihn lösen? Ansonsten bist Du ihm völlig egal.
NETWORKING
Peter: Im Endeffekt ist es auch ein Netzwerk-Thema. Wie bei allem Zwischenmenschlichen, gehe auf die Leute zu, überlege Dir, wie Du ihm helfen kannst, dann kommt vielleicht auch etwas Positives zurück. Felix und ich kennen uns auch nicht aus dem Sandkasten, sondern eher relativ kurz.
Felix: Wie ist das eigentlich zustande gekommen?
Peter: Ich hatte Dich über Twitter kontaktiert, weil ich gesehen habe, dass Du einen ganz neuen Twitter Account angelegt hast, Ich hatte Dein Buch im Regal. Ich fand das sehr spannend und habe Dir direkt einen Tweet geschickt und gefragt, ob Du nicht ein Interview mit uns möchtest. Jetzt sitzen wir hier und es hat auch zwischenmenschlich gepasst, man ist in Kontakt geblieben und wir haben diese Podcast Reihe zusammen gestartet.
SOCIAL PROOF
Felix: Genau, so etwas kann sich ergeben. Wenn Ihr z. B. einen Podcast oder einen Blog habt, versetzt Euch immer in die Lage Eures Kunden oder Euren Gegenübers und nicht: “Hey ich mache einen Blog und das ist mein Herzensprojekt”, das kann mal funktionieren. Das ist aber nichts für jemanden, der wenig Zeit hat, wie ein Autor oder einen beschäftigen Experten. Ich möchte wissen, wie viele Follower hast Du, wie attraktiv ist Dein Blog, wer war vielleicht schon da. Berichte von Deinem Social Proof, dann bin ich auch eher bereit, mir das anzusehen.
SCHREIBE KNACKIG UND ORIGINELL
Peter: Bei uns ist es ja auch so. Wir kriegen relativ viele Mails, Leute wollen ihre Produkte pitchen und ich muss ehrlich sagen, wenn die Mail 1000 Worte lang ist und die ersten 800 Worte nur davon sprechen, “ich hätte das gerne, ich möchte das”, dann denke ich mir, vielleicht solltest Du auch erst einmal auf mich zukommen und mir sagen, warum möchtest Du überhaupt mit uns zusammenarbeiten. Sich nicht gleich in den Vordergrund stellen, sondern auch erst einmal schauen, mal ein nettes Feedback abgeben.
KERNKOMPETENZ ALS UNTERNEHMER: DEN RICHTIGEN TON IN DER ANSPRACHE FINDEN
Felix: Das ist auch der Kern vom Unternehmertum, wenn jemand pitcht, und der Pitch ist nicht gut und ich fühle mich als Kunden nicht ernst genommen, dann ist er auch als Unternehmer nicht so weit oder vielleicht gar gescheitert, das ist einfach eine Kernkompetenz.
Peter: Diese Frage haben wir wohl ganz gut abgehandelt und auch noch ein paar persönliche Insights zum Erreichen der Medienpräsenz mitgegeben.
Bis zum nächsten Mal!
Die Links zur Folge:
- Buch: Palmen in Castrop-Rauxel *
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- Webseite von Felix Plötz: https://www.felixploetz.com
- Webseite von Peter Lutsch: http://peterlutsch.de