SP161 – Wie und wann der Schritt in die nebenberufliche Selbständigkeit gelingt

Kommen dir auch Bedenken, ganz besonders in den Momenten, wenn du eine Idee hast und diese nebenberuflich umsetzen möchtest? Zweifelst du an deinem Können? Fragst du dich, ob du gut genug bist?

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Selbständigkeit wagen

Juliane: Wie oder wann der Schritt in die nebenberufliche Selbständigkeit gelingt oder wie man den Sprung wagen kann.

Coach im Interview

Wir haben schon so oft darüber gesprochen, dass das nebenberufliche Gründen mit weniger Risiko als das Vollzeit-Gründen verbunden ist, aber dennoch kann auch das nebenberufliche Gründen schief gehen.

Heute sprechen wir mit Susanne Henkel. Sie ist Coach in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main. Wir unterhalten uns darüber, wie der Schritt in die nebenberufliche Selbständigkeit gelingen kann oder wie man den Sprung überhaupt erst einmal wagt.

Hallo Susanne, schön, dass du heute da bist! Stelle dich gern einmal selbst vor.

Susanne: Hallo Juliane und erstmal ganz herzlichen Dank für die Einladung! Ich freue mich riesig, heute hier sein zu dürfen und mit dir zu sprechen!

Ein systemischer Coach

Ich bin in der Tat eine Coach und zwar eine systemische Coach, das ist eine spezielle Coaching-Ausrichtung. Ich habe vor ca. sechs oder sieben Jahren eine systemische Coaching-Ausbildung gemacht und mich dann schon während der Ausbildung im Prinzip nebenberuflich mit meiner Coaching-Praxis selbständig gemacht.

Neben meiner Selbständigkeit als systemischer Coach und habe ich aber noch ein anderes Standbein, das ist meine Kommunikations-Agentur.

Zeitgleich Coaching und Agentur

Den Einstieg in meine Selbstständigkeit als Coach könnte man auch fast als „nebenberufliches Gründen“ bezeichnen. Ich habe das in Anführungszeichen gesetzt, weil auch mein damals „erster Job“ schon eine Selbständigkeit war, neben der ich dann die Coaching Praxis hochgezogen habe. Aber ich kenne es gar nicht anders.

Ich habe mich schon während meines Studiums selbständig gemacht mit der Agentur, eine GmbH, da bin ich ganz normal angestellt. Das ist natürlich vergleichbar mit einem sonstigen Angestelltenverhältnis und irgendwann kam dann das Coaching dazu, weil die Agentur alleine mich nicht mehr glücklich gemacht hat und ich habe dann beides nebeneinander laufen lassen.
Das Coaching ist immer größer geworden und die Agentur wird immer kleiner. So stehe ich an einem ziemlich ähnlichen Punkt wie viele von euren Lesern, da ich mich in letzter Zeit ziemlich intensiv damit beschäftige, wann denn der Zeitpunkt zum Absprung gekommen ist. Wann höre ich mit der Agentur auf, die es seit 16 bis 17 Jahren gibt und wann konzentriere ich mich nur noch auf die Coaching-Praxis?

Die Reduzierung der Agentur

Juliane: Managst du die Agentur ganz allein?

Susanne: Als Inhaberin bin ich seit vielen Jahren allein. Ursprünglich habe ich sie mit einer Geschäftspartnerin zusammen gegründet, die aber sehr früh wieder ausgestiegen ist. Seitdem habe ich die Agentur alleine weiter gemacht.

Ich hatte die ganzen Jahre Angestellte, aber im Zuge dieser Verlagerung von Schwerpunkten und der Entscheidung, die Agentur kleiner zu machen, habe ich die Anzahl der Angestellten immer weiter reduziert. Seit einem halben Jahr, habe ich gar keine Angestellten mehr, sondern betreue nur noch ein paar Kunden selbständig.

Aufteilung der Arbeitszeit

Juliane: Du hast schon gesagt, der Coachinganteil in deiner Selbständigkeit wird immer größer. Du möchtest den Schritt wagen, nur noch dem Coaching von Menschen nachzugehen. Wie teilt sich momentan deine Arbeitszeit auf die beiden Standbeine auf?

Susanne: Mittlerweile würde ich sagen, wenn ich sehr diszipliniert bin 50:50. Wenn ich nicht so diszipliniert bin, sondern mehr das mache, worauf ich Lust habe, dann 70 % Coaching, 30 % Agentur.

Erfolgseigenschaften

Juliane: Du hast das Thema „Disziplin“ angesprochen. Das ist eine Eigenschaft, die man mit Sicherheit haben sollte, wenn man selbständig unternehmerisch tätig ist nicht den Chef oder die Chefin hat, die sagt, „hey, das ist heute zu erledigen.“ Wir als Selbständige müssen uns selbst organisieren.

Welche Eigenschaften sollte man denn noch haben, um wirklich als Selbständige oder als Unternehmer/in erfolgreich zu werden?

Susanne: Ich tue mich mit der Frage ein wenig schwer, da das im nächsten Schritt bedeuten würde, dass Menschen, die bestimmte Eigenschaften nicht haben, lieber die Finger von der Selbständigkeit lassen sollten. Ich glaube, das ist nicht so.

Selbstkenntnis

Was entscheidend ist, ist, dass man sich selbst sehr genau kennt und da sind wir bei einem Punkt, der mein „täglich Brot“ berührt. Wie bereitet man sich gut auf eine Selbständigkeit vor? Wie gut ist man reflektiert und weiß um seine Stärken und Schwächen?
Wenn ich ein sehr disziplinierter Mensch bin, bedeutet das nur, dass mir gewisse Dinge leichter fallen, als wenn ich weniger diszipliniert bin. Darum aber zu wissen, dass meine Persönlichkeit vielleicht das Eine oder das Andere mehr hergibt, von dem Andere weniger haben, gibt mir eine Nasenlänge Vorsprung.

Ein Beispiel aus Susannes Leben

Mein Persönlichkeitsprofil z.B. ist so, dass ich nicht besonders diszipliniert bin. Ich kann mich für Neues sehr schnell begeistern, aber wenn für mich das Konzept im Kopf klar ist, fällt es mir schwer, das zu Ende zu bringen. Ich lebe davon, dass ich immer neue Ideen entwickele.
Das zu wissen bedeutet für mich aber auch, okay, mir ist klar, es wird Sachen geben in meiner Selbständigkeit, die mir immer schwer fallen werden. Stichwort Buchhaltung und dieser ganze langweilige Kram, damit werde ich jeden Monat zu kämpfen haben. Also muss ich einfach gucken, dass ich mir einen richtigen Tag dafür aussuche, dass ich das an dem Tag nicht ans Ende auf meine To-Do-Liste setze, wo ich eh nicht mehr so gut konzentriert bin, wo es mir sowieso schon schwer fällt, sondern dass ich sage, okay, heute Morgen komme ich ins Büro, vielleicht schon um neun, weil da bin ich noch „fresh“ und voller Energie und dann setze ich mich vier Stunden hin und mache meine Buchhaltung.

Ich kann das genauso wie jemand, der ein besseres Durchhaltevermögen, der eine bessere Disziplin hat als ich, aber ich muss mehr Aufwand betreiben. Also muss ich mir den Tag danach gestalten.

Schwächen kompensieren

Daher würde ich generell sagen, dass es in der Selbständigkeit, genauso wie in anderen Punkten im Angestelltenverhältnis essentiell ist, sich selbst gut zu kennen und zu wissen, wo man Stärken, wo man Schwächen hat und wie man die Schwächen im Zweifelsfall schlau kompensiert.

“Laissez-faire“-Haltung

Klar, wir alle haben schon mal davon gehört: Zu einer Selbständigkeit gehört Mut, Risikobereitschaft, vielleicht auch eine gewisse „Laissez-faire“ Haltung. Auch, dass ich mir nicht ständig Sorgen mache, dass ich nachts trotzdem irgendwie zum Schlafen komme, auch wenn die Auftragslage vielleicht gerade mies ist, ohne dass ich die Wände hochgehe. All das gehört offiziell dazu.

Sicherheit: Selbständiger vs. Angestellter

Aber, und das sage ich jetzt als Coach: Das ist alles nur im Kopf. Als Angestellter drohen einem dieselben Gefahren. Wenn es der Firma morgen schlecht geht, verliere ich als Angestellter genau so meinen Job wie als Selbständiger, wenn die Auftragslage schlecht ist.
Ganz viel passiert in unserem Kopf und deswegen denke ich, dass es so wichtig ist, vor dem Schritt in die Selbständigkeit oder auch am Anfang, darauf gut vorzubereiten zu sein. Im Zweifelsfall, sage ich mal ganz frech, ist es gut, sich durch jemanden wie mich, durch einen Coach begleiten zu lassen, so dass dieses sagenumwobene Mindset stimmt, dass man da klar ist.

Idee ja, Mut nein

Juliane: Konstruieren wir jetzt einfach mal den Fall: Ich bin Angestellte und habe eine Idee, mit der ich mich selbständig machen will. Noch traue ich mich nicht. Der Mut ist noch nicht da, um sagen zu können, okay ich kündige jetzt meinen Job und mache das. Ich möchte meine Idee nebenberuflich testen, schauen, ob es einen Markt gibt und ob ich der Typ dafür bin.

Wie sollte ich denn deiner Meinung nach vorgehen, wenn ich in dieser Situation bin?

Rahmenbedingungen klären, Freiraum schaffen

Susanne: Die erste Frage ist natürlich, welchen Freiraum kann ich mir für dieses „Testen“ schaffen? Was ist es für eine Art von Idee, wie kriege ich das hin? Habe ich einen Vollzeitjob? Kann ich das, was ich vorbereiten muss, um es zu testen, vielleicht eine Zeit lang Abends und am Wochenende machen?

Wenn ich so dafür brenne, so viel Lust dazu habe, dass es mich nicht stört, die nächsten drei bis vier Monate nach der Arbeit jeden Abend noch zwei, drei, fünf Stunden oder am Wochenende eins, zwei Tage zu sitzen, dann kriegt man das gut unter einen Hut.
Schwieriger wird es schon, wenn man vielleicht voll berufstätig ist, Mutter von zwei kleinen Kindern, Ehefrau und noch sozial eingebunden. Dann muss man schon nach anderen Modellen suchen, z.B. auf Arbeitszeitreduzierung gehen, dass man einen Tag in der Woche frei hat, um die Idee zu testen und sich da so langsam dran wagen.

Ängste vs. Realität

Auch hier geht es wieder neben diesem rein praktischen Klären der Rahmenbedingungen darum, was sind die Ängste? Was ist das, was mich davon abhält, den Mut aufzubringen? Können diese Gedanken wirklich standhalten, wenn ich sie mal auf Realität überprüfe oder sind es viele geerbte Glaubenssätze, von den Eltern vorgelebt, dass man immer auf Sicherheit gehen muss, etc.? Kann ich an dieser mentalen Thematik etwas ändern, um dann mit den Rahmenbedingungen, die ich habe, mutiger und aktiver voran zu schreiten.

Geerbte Glaubenssätze

Juliane: Stichwort Glaubenssätze, das Sicherheitsdenken kommt ganz stark von meinen Eltern . Angenommen, ich komme zu dir und wir haben das Fall, dass ich kurz davor stehe, meine Idee zu verwirklichen und meinen Job aufzugeben. Aber meine Eltern, meine Familie sagen, nein Kind, mach das mal nicht, was ist, wenn du kein Geld verdienst usw.? Ich habe auch die Angst, wenn es dann wirklich so kommt, dass Freunde und Familie sagen, haben wir doch damals gesagt, dass das schiefgehen kann. Also, wie kann ich daran arbeiten, dass ich selbst nicht mehr daran glaube?

Konfrontation mit Erwartungen

Susanne: Das sind jetzt viele Fragen auf einmal. Zum einen, was mach ich, wenn andere mich mit einer negativen Erwartungshaltung konfrontieren? Ich glaube, das ist eine generelle Lebensaufgabe in allen Bereichen, auch wenn es gar nicht um Selbständigkeit geht.
Du wirst selbst Mutter und wirst mit den Erwartungen deiner Mutter oder deiner Schwiegermutter konfrontiert, wie du das mit der Kindererziehung zu regeln hast. Da müssen wir alle irgendwann durch das „Tal der Tränen“, um vielleicht hinterher die Befreiung zu haben, dass wir an einen Punkt kommen, an dem wir sagen: „Not my circus, not my Monkeys! Was du glaubst, das kannst du gerne glauben und damit dein Leben einschränken, aber das gilt nicht für mich!“

Keine Generalprobe

Selbst wenn ich hinterher mit irgendetwas scheitere, ich habe es wenigstens ausprobiert. Ich kann wenigstens von mir sagen, ich habe diese Jahre, die ich hier auf dieser Welt habe, genutzt. Ich finde, das ist immer ein ganz großes Thema, dass man sich das klar macht: Das hier ist keine Generalprobe. Also, wir können hier nicht noch 25 mal Anlauf nehmen und dann geht unser Stück erst los, wir haben nur dieses eine Leben.

Wenn wir das Gefühl haben, in uns schlummert irgendeine Idee oder irgendein Traum, eine Vision, ein Projekt, dann sollten wir wenigstens die Zeit nutzen, um es auszuprobieren. Es kann gut gehen, es kann aber auch scheitern.

Zyniker hinter sich lassen

Selbst wenn es scheitert, mein Gott, dann nehmen wir noch einmal Anlauf, verändern vielleicht irgendwelche Parameter, verstellen nochmal ein paar Stellschrauben und probieren es noch einmal.

Aber wir sind immer um Längen denen voraus, die in ihrem Sessel sitzen, das Leben von anderen beobachten und kommentieren, gerne auch mit einem Spruch, der aus ihrem eigenen Zynismus und ihrer eigenen Unzufriedenheit erwächst. Aber wir haben es dann wenigstens probiert. Das ist das eine.

Der „Öko-Check“ im Business

Das andere, wenn man geerbte Glaubenssätze von den Eltern hat, dass man gen Sicherheit gehen muss. Also da finde ich immer so ein „Öko-Check“, so nenne ich das, im ersten Schritt ganz interessant. Dass man sagt, okay, was brauche ich denn wirklich?
Ich habe ganz oft Klienten, die haben das Gefühl, sie müssen einen riesigen Kostenapparat bedienen und dieser riesige Kostenapparat erlaubt es ihnen nicht, von ihrer Festanstellung vielleicht ein Stück herunterzugehen, ein bisschen weniger zu verdienen, um irgendetwas nebenberuflich auszuprobieren.

Was brauche ich wirklich

Da kann man im ersten Step schon ein bisschen den Rotstift anlegen und merken, okay, die zwei Autos und die zwei Roller, ganz ernsthaft, im Verhältnis zu der Idee, selbständig zu werden, wie wichtig sind die denn auf einer Skala von 1 für unwichtig bis 10 für total wichtig?
So kann man alle möglichen Dinge durchgehen und ganz oft tritt dann ein freiwilliges und befreiendes Sparverhalten ein und man merkt, eigentlich kann ich mit der Hälfte auskommen.

Zumindest für eine Zeit, ohne dass mir irgendetwas fehlen würde. Dadurch habe ich aber mehr Freiheit, um mich auszuprobieren. Also, sich bewusst machen, was brauche ich wirklich und wie viel muss ich aufwenden, um das zu bekommen, um dann eine Spielwiese für meine Idee zu haben und um etwas zu testen.

Die Realität interpretieren

Das ist eine richtige Glaubenssatzarbeit, wenn man das von den Eltern geerbt oder mitbekommen hat. Manchmal ist es sogar die Generation davor und das ist einem gar nicht bewusst, das ist natürlich ein größerer Coachingaufwand oder -anlauf. Es geht hier immer darum, letztendlich zu entscheiden, ob man das noch glauben will.
Man muss sich bewusst macht, das ist nicht die Realität. Die gibt es ja gar nicht, sondern ich interpretiere die Realität auf eine Art und Weise, wie es mich meine Eltern gelehrt haben. Oder wie es schon meine Großeltern meinen Eltern mitgegeben haben und meine Eltern dann mich gelehrt haben.

Die andere Wahrheit glauben

Möchte ich das heute noch genauso interpretieren oder gibt es eine mögliche andere Interpretation, wenn ich einfach mal meinen Kopf vielleicht 30 Grad zur Seite drehe und was anderes angucke?

Das muss man in einem langwierigen Prozess einfach üben, dass man neben die bisherige Realität eine andere setzt und fragt, könnte die denn vielleicht genauso wahr sein? Unser Gehirn wird langsam umprogrammiert und begreift: Die andere Wahrheit, die ist vielleicht genauso wahr, also kann ich auch die glauben, weil die es mir einfacher macht, selbständig zu sein.

Juliane: Das ist tatsächlich möglich? Dass man diese Glaubenssätze durch Coaching, durch kontinuierliche Arbeit, also sich selbst verändern kann?

Susanne: Ja, das ist auf jeden Fall möglich!

Meilensteine, Stolpersteine

Juliane: Wunderbar. Du hast gesagt, dass du mit deiner Kommunikationsagentur gestartet bist, dass du dann systemischer Coach wurdest und dass du das jetzt seit vielen Jahren parallel machst.

Was waren denn deine Meilensteine, vielleicht auch Hürden und Stolpersteine?

Susanne: In beiden Bereichen oder jetzt speziell beim Coaching?

Juliane: So generell. Wir haben uns im Vorfeld schon darüber unterhalten, dass du schon immer selbständig warst. Womit warst du konfrontiert? Viele haben diese Angst zu scheitern. Dabei gehört es zum Lernprozess, dass wir Umwege gehen, dass wir Hürden haben.

Das Business – Eine Kurvenbewegung

Susanne: Bei den 17 Jahren Agentur ist es tatsächlich so gewesen, dass ich immer wieder Phasen hatte, bei denen ich dachte, puh, jetzt steckt der Karren so tief im Dreck, jetzt muss ich die Reißleine ziehen. Bin ich jetzt mit der Firma gescheitert?

Ein paar Jahre geht’s langsam bergauf. Dann erreicht man einen Höhepunkt an dem man denkt, toll, besser kann es nicht laufen und dann nimmt es langsam wieder ab. Man marschiert herunter in das Tal und denkt, ach, schlechter kann es eigentlich nicht laufen.

Helfende Gedankenmuster etablieren

Ich bin oft mit Existenzängsten und Sorgen konfrontiert worden. Aber was für mich immer Gesetz war: der Glaube an mich. Zu sagen, ich habe in meinem Leben bisher noch immer für jedes Problem eine Lösung gefunden. Warum sollte das plötzlich nicht mehr funktionieren?
Ich sollte mir meiner eigenen Stärken bewusst werden, mir fernab von der Agentur klar machen, was mir in meinem Leben schon alles passiert ist, was ich in meinem Leben schon alles durchgestanden habe.

Tatsächlich diese Retrospektive immer wieder zu Hilfe zu nehmen und sagen, ernsthaft, du bist noch nie schlimmer gefallen, als mit dem „Arsch auf dem Boden“ und danach bist du wieder aufgestanden und weitergelaufen, du wirst auch für das aktuelle Problem eine Lösung finden.

Hilfe annehmen

Ich habe Phasen gehabt, wo mir das alleine gelungen ist, wo ich selbständig auf gute Ideen, Rettungsmaßnahmen, was auch immer, gekommen bin und dann ging es wieder bergauf.
Es gab aber auch Phasen, wo ich mich bewusst dafür entschieden habe, Hilfe anzunehmen. Jemanden zu fragen, der sich vielleicht besser mit Unternehmensplanung, Controlling etc. auskennt, der sich meine Zahlen anguckt. Der für mich Sparrings-Partner wird und mit mir überlegt, wo kann man vielleicht Dinge einsparen, wo kann man denn vielleicht Dinge lukrativer machen etc.

Es findet sich immer eine Lösung

Das ist für mich der wichtigste Meilenstein und das wichtigste Learning aus dieser Selbständigkeit. Heute weiß ich: Komme, was wolle, mich kann echt nichts umhauen, und selbst wenn es mit irgendetwas so tief bergab geht, dass man sich von etwas trennen muss.

Das steht mir auch bevor mit der Agentur. Aber ich muss mich nicht von ihr trennen, weil es so schlecht läuft, sondern weil es eine freiwillige Entscheidung ist. Aber in Phasen, wo es schlecht lief, selbst wenn ich mich von der Agentur hätte verabschieden müssen, mein Gott, dann hätte ich irgendetwas anderes gefunden.

Das ist das Allerwichtigste, was ich sagen kann. Nicht immer davon ausgehen, dass man auf eine Katastrophe zusteuert, aus der man keinen Ausweg mehr findet, sondern eher immer davon ausgehen, ja, okay, Herausforderung-Challenge akzeptiert, irgendeine Lösung werde ich finden.

Ein überraschender Erfahrungsbericht

Juliane: Hast du eine Erfahrung gemacht, von der du heute sagst, ach, hätte ich die lieber nicht gemacht? Oder bist du mit dem Blick in die Vergangenheit total frei und sagst, wenn mir das nicht passiert wäre, dann hätte ich die und die Idee nicht gehabt oder wäre das und das nicht entstanden.

Susanne: Eigentlich bin ich mit allem „fine“. Ich erinnere mich an eine Geschichte mit der Agentur, die ich deswegen so erzählenswert finde, weil sie anders ist, als erwartet. Und zwar habe ich 2013 eine ganz unscheinbare Mail gekriegt von einem großen Billig-Discounter, der sich in Nord und Süd aufteilt. Der wollte in allen Süd-Filialen, das sind ungefähr 1400 oder 1600 Filialen gewesen, eine Promotion-Aktion machen. Drei Tage am Stück sollte zeitgleich eine Produkteinführung für eine Kapselmaschine durchgeführt werden.

Wir hatten das, wovon jeder träumt

Ich habe zurückgeschrieben, einen Kostenvoranschlag abgegeben und gedacht: Das ist die größte Promotion-Aktion, die es jemals in diesem Land gegeben hat. Das wird nicht unbedingt bei uns landen.

Aber nach ein paar Wochen hin und her landete das bei uns und wir hatten diesen wahnsinnig großen und wahnsinnig lukrativen Auftrag auf dem Tisch. Eine Situation, von der man erst einmal sagen konnte: Geil, davon träumt jede Agentur in diesem Land, wir haben das geschafft. Aber es entstand so ein Druck, weil es eigentlich eine nicht stemmbare Aufgabe war.

Die Grenzen des Machbaren

Alle, die sich ein bisschen mit Promotion auskennen, die wissen, dass 1400, 1600 Leute an einem Tag zu akquirieren, die in der ganzen südlichen Hälfte von Deutschland in den Markt gehen, und eine Promotion zu machen, und das drei Tage hintereinander mit einem Vorlauf von, ich glaube, sechs Wochen, das ist brutal und eigentlich nicht möglich.

Mir wurde irgendwann klar: Wenn das scheitert, dann habe ich die Agentur riskiert, weil ich nicht weiß, wie der Kunde reagiert. Er war nicht gerade dafür bekannt, dass er besonders zimperlich ist. Dann habe ich gemerkt, dass mich diese sechs Wochen so unter Druck gesetzt haben, dass ich hinterher bestimmt ein Jahr gebraucht habe um mich zu erholen.

Burnout als Folge

Aus meiner heutigen Erfahrung als Coach muss ich sagen, dass mich das in eine Art Burnout hineingetrieben hat, denn ich war hinterher so durch, dass ich mich überhaupt nicht mehr für die Agentur interessiert habe. Ich wollte sie nur loswerden und habe überhaupt nicht so reagiert, wie man es bei so einem Großprojekt vermeintlich annimmt.

Aber letztendlich habe ich daraus gelernt, dass man immer schauen muss, was man denn wirklich will.

Was passt zu mir?

Wie groß will man in seiner Selbständigkeit werden? Wo hört der Spaß auf? Wo fängt der Druck an, einen Riesenapparat befriedigen zu müssen, ohne dass am Ende wirklich mehr dabei herauskommt? Man hat immer nur höhere aufgeblasene Fixkosten und muss deswegen mehr Umsatz machen, aber der Gewinn wird nicht unbedingt größer.

Man sollte immer sehr kritisch hinterfragen, was passt wirklich zu mir und zu meiner Selbständigkeit und wie sehr will ich mich verbiegen, um gewisse Dinge zu erreichen, von denen man glaubt, man müsste sie erreichen. Heute würde ich so einen Auftrag nicht mehr annehmen.

Anfangs begeistert, dann…

Juliane: Hat es denn wenigstens funktioniert?

Susanne: Ja! Ich bin nicht wegen Nichteinhaltung von irgendetwas verklagt worden. Es hat alles funktioniert, aber es war die härteste Zeit mit der Agentur.

Juliane: Das ist wieder einmal ein super Beispiel. Man hat diesen Auftrag von einem namhaften Unternehmen und man denkt, wow, ich wurde jetzt auserwählt und dann merkt man halt doch, dass es nicht ganz zu den Wunschkunden gehört, dass es unheimlich viel Kraft kostet. Du sagst, dass du es aus heutiger Sicht nicht einfach so übernehmen würdest oder das Angebot überhaupt abgeben würdest.

Der richtige Moment

Du hast gesagt, dass es wichtig ist, sich klar zu werden, wie groß man werden möchte. Möchte man Angestellte haben? Möchte man weiter oder immer als Solopreneur arbeiten?

Wir haben auch Sidepreneure, die sagen, hey, ich bin total fein mit meiner Anstellung, ich liebe meinen Job und ich mache das nur nebenbei, weil ich da noch einen anderen Wunsch verfolge oder weil ich ein damit anderes Bedürfnis befriedige.

Dann sind da noch die Sidepreneure, die sagen, ich möchte hinein in die Selbstbestimmung, heraus aus der Anstellung und möchte jetzt erstmal mein Side-Business machen, aber es ist mein Plan, dass ich es einmal Vollzeit mache.

Was sind aus deiner Sicht Punkte, wo man sagt, jetzt ist der richtige Moment gekommen, die Arbeitszeit weiter zu reduzieren oder die Anstellung ganz aufzugeben?

Kein Allgemeinrezept

Susanne: Das Allerwichtigste ist, dass man für sich selbst eine klare Definition dafür hat, was denn für einen selbst ein Meilenstein, ein Erfolg, wäre. Dass man all sein Tun und Handeln darauf ausrichten kann und dass man selbst den Moment „erfühlen“ wird, der dann gekommen ist, um die ein oder andere Entscheidung zu treffen.

Man „struggled“ immer nur dann, wenn man selbst nicht klar ist, was man denn eigentlich will. Will man mehr, will man weniger, will man dies oder will man jenes?

Entscheidungen treffen

Anstellung neben Side-Business fortsetzen

Ich glaube, als allererstes muss man sich von allen vorgegebenen Modellen im Kopf befreien. Es gibt kein richtig oder falsch. Wer für sich selbst das Gefühl hat, er ist super glücklich damit, auf Sicherheit zu gehen in der festen Anstellung und nebenbei im Rahmen der zeitlichen Möglichkeiten noch eine Idee als Sidepreneur zu verfolgen, muss dann dafür zu ganz anderen Zeiten ganz andere Entscheidungen treffen.

Das ist das Modell, das im übertragenen Sinne das Herz zum Strahlen bringt. Da ist die einzige Entscheidung, die man treffen muss: Komme ich mit drei Viertel meines Gehaltes zuerst einmal aus? Habe ich dann ein Viertel Zeit frei, um zu gucken, was ich damit mache. Vielleicht verdiene ich dann in diesem Viertel das fehlende Geld dazu. Feierabend.

Vision: Großes Unternehmen
Wenn aber jemand die Vision hat, und wenn für ihn selbst die einzig wahre Definition von erfolgreich sein ein riesiges Unternehmen ist, mit einem riesigen Team, oder vielleicht Tochterunternehmen von was auch immer zu werden, dann muss er seine Kompassnadel ganz anders ausrichten. Dann gehört natürlich eine viel größere Risikobereitschaft dazu als bei dem ersten beschriebenen Modell. Vielleicht wird die Arbeitszeitreduktion von einem Viertel nicht lange reichen, um sich dieses große Unternehmen aufzubauen. Dann muss man ganz andere Schritte gehen.

Entscheidend: Individuelle Wahrnehmung von Erfüllung

Aber entscheidend ist wirklich immer, denn dafür machen wir das Ganze, egal ob wir angestellt sind, Solopreneur, Sidepreneur, Unternehmer von riesigen Firmen, eigentlich machen wir das alle nur, weil wir auf der Suche danach sind, eine Aufgabe zu finden, die uns glücklich macht und die uns erfüllt.

Mit der Aufgabe verdienen wir das Geld, was wir zum Leben zu brauchen. Dazu müssen wir uns hinsetzen und uns die Mühe machen, zu analysieren, welcher Zustand ist denn der, der mich wirklich glücklich macht, damit ich mitkriege, wann ich ihn denn eigentlich erreicht habe? Wann kann ich denn aufhören, zu überlegen, was als Nächstes kommt?

Juliane: Da ist immer wieder die Frage nach dem Warum. Es gibt ganz viele erfolgreiche Selbständige, die sagen, hey, ich habe volle Auftragsbücher, ich verdiene viel Geld, aber glücklich macht mich das nicht. Zu wissen, welchen inneren Antrieb man hat, warum man morgens aufsteht, dass man einfach ein Bild vor Augen von dem hat, was man erreichen möchte.

Arbeitgebersicht zum Side-Business

Mir kam jetzt die Frage in den Kopf, wie teile ich denn meinem Arbeitgeber mit, dass ich nebenberuflich noch etwas gründen möchte? Die Bedenken haben wir immer bei angehenden Sidepreneuren.

Du warst ja Vorgesetzte. Du hattest Mitarbeiter. Gab es denn die Situation, dass sie dich angesprochen haben, dass sie nebenberuflich was starten wollen und wenn ja, wie bist du damit umgegangen?

Susanne: Nein, die konkrete Situation hatte ich nicht. Da kommt es sehr darauf an, in was für einem Unternehmen man unterwegs ist oder was für Vorgesetzte man hat. Hätte man mich als Chefin gefragt, mir wäre immer wichtig gewesen, dass ich unterm Strich das Gefühl habe, die Zeit, die meine Mitarbeiter dafür bezahlt werden, für mein Unternehmen tätig zu sein, die stehen sie mir auch 100 % zur Verfügung und sind nicht abgelenkt. Wenn ich in das Büro komme, will ich nicht sehen, dass gerade die ganze Zeit Xing offen ist, weil sie da Akquise oder so für ihr Unternehmen machen wollen.

Side-Business fördern

Ansonsten, wenn jemand eine Vision hat und eine Idee hat, finde ich das fatal, das unterbinden zu wollen, weil ich glaube, dass ein glücklicher und inspirierter Mitarbeiter für mich als Unternehmerin hilfreicher ist, als wenn ich es verbiete.

Ich finde das total antiquiert. Das gibt es sicherlich heute noch, aber ich hätte da immer so darauf reagiert, dass ich versucht hätte, es im Rahmen der Möglichkeiten zu fördern. Ich bin ein großer Freund von ganzheitlichem und vernetztem Denken. Vielleicht sogar zu überlegen, was ist denn deine Idee, vielleicht kann man da irgendwie gemeinsam voneinander profitieren oder vielleicht kenne ich irgendeinen anderen Unternehmer, für den das interessant ist. Das wäre meine Herangehensweise gewesen.

Juliane: Tatsächlich ist es total von Vorteil, wenn man unternehmerisch tickende Menschen unter seinen Mitarbeitern hat. Die nicht nur von „nine to five“ denken, sondern die wirklich an dem Prozess und an der Entwicklung interessiert sind. Diese Personen nehmen dieses Denken in den Angestelltenjob mit, es ist ja der gleiche Mensch.

Susanne: Ja, da hast du total recht, das ist ein richtiger Punkt, stimmt!

Inspiration

Juliane: Wer inspiriert dich denn so? Ich habe auf deinem Instagram-Kanal gesehen, dass du dich regelmäßig fortbildest. Ich nehme an, du wirst auch viel lesen. Welche Persönlichkeiten haben dich auf deinem bisherigen selbständigen Weg unterstützt? Welches Buch kannst du unseren Sidepreneuren empfehlen, dass sie sich vielleicht einmal anschauen sollten?

Susanne: Eine schwierige Frage für mich. Mit dem Coaching ist es für mich anders, weil ich da gefunden habe, wo ich genau richtig bin. Ich liebe diese Arbeit einfach, stelle da überhaupt nichts infrage und gehe da jeden Tag gerne hin und brauche nicht große Motivation oder Inspiration.

Zu der Agentur bin ich gekommen, wie die Mutter zum Kinde. Das hat sich ergeben am Ende meines Studiums. Aber ich war nie so eine „Chakka-Unternehmerin“, dass ich jetzt Bücher von großen Unternehmern gelesen hätte, sondern ich hatte die Gelegenheit und habe gedacht, du probierst es.

Buchempfehlung „The Big Five for Life“ von John Strelecky

Aber welches Buch mich sowohl aus Coaching-Sicht als auch für angehende Unternehmer inspiriert und was ich immer wieder empfehle und inzwischen wirklich viele schon kennen, ist von John Strelecky „The Big Five for Life“*.

Da ist natürlich der Umgang mit Mitarbeitern auf eine hervorragende Art und Weise beschrieben. Wie man Mitarbeiter darin unterstützt, innerhalb eines Unternehmens auf eine Position zu kommen, wo sie genau richtig sind, weil sie da nämlich total cool performen, weil sie das machen, wofür sie bestimmt sind.

Weiterhin geht es in diesem Buch natürlich auch darum, herauszufinden, was will man denn für sich selbst? Was ist denn die Vision vom eigenen Leben? Diese Übungen aus „Big Five for Life“ und auch das vorangegangene Buch von John Strelecky „Das Café am Rande der Welt“* wo es um den Zweck der Existenz geht, das sind Übungen, die ich auch ganz häufig im Coaching anwende.

 BIGFIVE 1

Sinnvolles Träumen

Dass Menschen überhaupt anfangen sich auf etwas zu fokussieren und sich im Sinne von Wie-hättest-du-es-denn-eigentlich-gerne überhaupt erlauben, eine Vision von dem zu zeichnen, wie ihr Leben idealerweise zu sein hat, um dann zu überlegen, weil es nicht bei einer sinnlosen Träumerei bleiben soll, okay, jetzt wissen wir wo du hin willst. Wie fühlt es sich denn an? Ist es echt ein Ort, ist es echt ein Zustand, wo du merkst, da bist du selbst und da geht dein Herz auf und da möchtest du sein?

Wenn du das gefunden hast, dann brauchst du eigentlich nur noch zurück zu gucken und dir ganz exakt zu überlegen, welche Schritte muss ich denn jetzt machen, um da hinzukommen. Aber dann hast du eine Richtschnur und da hast du ein Ziel, was du unbedingt erreichen möchtest und dann kannst du es auch erreichen.

Die Bücher von John Strelecky

Juliane: Diese Bücher fand ich auch sehr inspirierend. Ich habe angefangen mit dem Big Five for Life*, ich glaube, da hatte ich ein Interview mit Frank Eilers, der im Bereich New Work unterwegs ist und wir haben uns darüber ausgetauscht, was denn in unserem Museum einmal stehen soll. Das ist echt sehr bildhaft dargestellt.

Die beiden anderen Bücher habe ich auch gelesen: Café am Rande der Welt* und Wiedersehen im Café am Rande der Welt*. Das fand ich toll, weil da noch ein weiblicher Protagonist war und man sich da als Frau sehr verbunden fühlte.

Wir kommen langsam zum Ende unseres Gesprächs. Ich finde, du hast viel Input geliefert zur mentalen Vorbereitung, damit die Selbständigkeit erfolgreich wird. Was wäre denn ein Abschluss-Statement, was du gerne mit auf den Weg geben möchtest. Die Bühne ist dein! Was ist aus deiner Sicht als Coach für ein erfolgreiches Side-Business wichtig?

CafeamRande

Hilfe vom Coach zur emotional mentalen Klarheit

Susanne: Ich glaube, der Erfolg entscheidet sich nicht am Rechner, an den Zahlen auf dem Papier, der Recherche oder dem Konsum von Fachliteratur, sondern daran, wie sehr du etwas willst, wie klar du deinen Kompass auf dieses Ziel ausgerichtet hast. Wie hungrig du tatsächlich darauf bist, dahin zu kommen.

Man braucht dafür nicht zwangsläufig einen Coach, aber manchmal hilft es einfach, einen Sparrings-Partner zu haben, mit dem man sich austauschen und begleiten lassen kann. Mit dem man über eine gewisse Zeit einen regelmäßigen Prozess hat, der ein bisschen nachhaltiger ist, als wenn man zwischendurch beim Autofahren fünf Minuten an irgendetwas denkt und dann fährt der Idiot vor einem schon wieder 30 und man ist abgelenkt.
Je klarer man auf dieser emotional mentalen Seite ist, umso höher ist meiner Ansicht nach die Wahrscheinlichkeit, dass man erfolgreich wird mit seiner nebenberuflichen Selbständigkeit.

wiedersehen john strelecky

Routinen

Juliane: Helfen Routinen am Morgen oder am Abend sich etwas zu visualisieren? Oder wie viel Zeit sollte man sich dafür nehmen, wenn man schon recht klar ist?

Wir hatten besprochen, dass es wichtig ist, zu wissen, wo man hin möchte, was das eigene Warum ist, obwohl sich das durchaus auf dem Weg entwickeln kann. Gibt es irgendetwas, wo ich regelmäßig mit mir selbst arbeiten kann?

Susanne: Ja, das gibt es. Aber ich bin kein Freund von: „Mache diese zehn Schritte, dann wirst du reich und erfolgreich!“

Jeder Mensch sollte das finden, was zu ihm passt. Ich kann sagen, was zu mir passt, aber das kann man nicht sofort übertragen auf den anderen.

Wenn ich merke, dass ich mich verzettele mit zu vielen Ideen und Projekten, hilft es mir, ein Gang bewusst runter zu schalten. Mich manchmal in der größten Hektik morgens, bevor ich das Haus verlasse, 15 Minuten hinzusetzen und zu meditieren, auch wenn ich dann 15 Minuten zu spät komme. Wenn ich merke, es fängt an, mir zu entgleiten, dieses Ein-Schritt-zurück machen.

Ideenhelfer oder Pausen in der Natur, Austausch mit anderen

Ich habe einen Hund, der hier gerade durch die Gegend läuft. Mir hilft es wahnsinnig, in der Natur zu sein und mit dem Hund durch den Wald spazieren zu gehen, um klare Gedanken zu bekommen. Mir hilft der Austausch mit anderen.

Ich nehme mittlerweile für mich selbst in Anspruch, dass ich immer coole Ideen habe, was ich als Nächstes machen könnte oder was für ein Projekt man anstoßen könnte. Aber ich merke, dass sich diese Ideen immer noch veredeln, wenn ich sie anderen Leuten erzähle und die vielleicht noch Input dazu haben. Das macht aus diesen guten Ideen sehr gute Ideen.

Tägliche, regelmäßige Auszeiten

Routinen helfen mir. Mein Mann kommt gegen sieben nach Hause. Ich bemühe mich, zumindest diese Zeiten einzuhalten, dass ich dann so um halb sieben die Coaching-Praxis verlasse, um sieben zu Hause zu sein. Dass dann auch „Ende-Gelände“ mit irgendwelchem Business-Talk ist, dass dann Family-Zeit angesagt ist und ich abschalte. Denn hätte ich das nicht, würde ich wahrscheinlich um halb neun noch hier sitzen. Das wäre keine gute Idee!

Juliane: Auszeiten sind wichtig, um den Kopf frei zu kriegen. Da hast du gerade mit dem Hund, mit den vielen Spaziergängen, die du mit ihm machst, die besten Möglichkeiten Pausen zu machen und das bringt uns wieder neue Ideen und lässt uns produktiv bleiben.

Ich danke dir vielmals für deine Zeit, die du dir heute genommen hast, um mit uns darüber zu sprechen, wie man den Weg in die Selbständigkeit oder in das Sidepreneurship wagen kann und welche Schritte man vorher gehen sollte oder worüber man sich Gedanken machen sollte, bevor man wirklich losgeht.

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Redaktion

Juliane Benad

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