Gründerinstory: Von der IT-Teamleiterin zur IT-Unternehmerin

In dieser Episode hat Juliane Benad die Gründerin Sarah Berger zu Gast. Als Teamleiterin der IT-Branche hat sie sich im vergangenen Jahr entschieden ihr eigenes Unternehmen, die Biberei, zu gründen.

Im Interview erzählt sie uns von ihren ersten Schritten und warum sie nach wenigen Monaten ihre Anstellung gekündigt hat. Wir sprechen darüber, warum sie nicht gleich all in gegangen ist und ob sie ihr Unternehmen allein führt. Außerdem hat sie ein paar tolle Tool-Tipps parat.

Hier kannst du dir die Episode mit Sarah Berger anhören:


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Eine Zusammenfassung des Interviews findest du hier:

Im ersten Schritt möchte ich sehr gerne mehr von dir erfahren. Wer bist du?

Mein Name ist Sarah Berger, ich bin 31 Jahre alt und bin im schönen Schwarzwald zu Hause. Ich bin die Gründerin und Geschäftsführerin der Biberei.

Die Biberei ist ein junges Unternehmen und wir helfen unseren Kunden dabei, digitale Produkte zu entwickeln. Mit anderen Worten: Wir entwickeln individuelle Softwareapplikationen beispielsweise eine App oder Webapplikationen. Wir entwickeln jedoch nicht nur Software, sondern beraten unseren Kunden zusätzlich bei der Entwicklung von dem Produkt. Die Beratung umfasst Elemente wie Produktroadmap, Hypothesenvalidierung oder den richtigen Produktlaunch.

Wenn ich von “wir” rede,  meine ich damit meinen Mann und mich. Wir haben das Unternehmen gemeinsam gegründet.

 

Wie sah dein Berufsleben vor deiner Gründung aus… wie sah dein Arbeitsalltag als Teamleiterin in der IT aus?

Nach meinem Abitur habe ich zunächst Wirtschaftsinformatik studiert. Anschließend war ich für 2 Jahre als Beraterin im Bereich IT-Security tätig. Danach habe ich meine große Leidenschaft gefunden – die Entwicklung von digitalen Produkten. Das habe ich zunächst bei einem großen Automobilhersteller gemacht. Vor ca. 2 Jahren habe ich die Möglichkeit bekommen ein Team für die Entwicklung von digitalen Produkten aufzubauen und zu leiten.

Meine Aufgaben waren es digitale Produkte zu entwickeln. Ich war dabei für die Cloud-Infrastruktur, die Appentwicklung und die Embedded Softwareentwicklung verantwortlich. Zusätzlich habe ich mich damit beschäftigt wie die Produkte weiterentwickelt werden können und neue digitale Produkte auf dem Markt gebracht werden.

Neben den fachlichen Aufgaben hatte ich für 7 Leute die disziplinarische Verantwortung.

 

Warum wolltest du neben deiner Anstellung auch noch unternehmerisch tätig werden?

Während meine Zeit in der digitalen Produktentwicklung habe ich sehr viel mit Start-Ups zusammen gearbeitet. Mich hat die Flexibilität, Geschwindigkeit und Motivation sehr beeindruckt. Zu dieser Zeit habe ich mich dazu entschlossen nebenberuflich meinen MBA zu absolvieren. Diesen habe ich mit dem Ziel der Selbstständigkeit auch so ausgewählt, dass er zum Fokus Unternehmertum passt. Meinen MBA habe ich dann innerhalb von 2,5 Jahren an der HHL absolviert. Das hat mir nochmal richtig Mut und Motivation gegeben mein eigenes Unternehmen zu gründen.

Ich hatte den inneren Antrieb etwas eigenes zu erstellen und nach meinen Vorstellungen auszurichten.

 

Gab es ein auslösendes Moment jetzt endlich die Idee in die Tat umzusetzen?

Die Idee der Biberei ist aus meinem Frust während des Angestelltenverhältnisses entstanden. Ich hatte immer die Herausforderung digitale Produkte schnell zu entwickeln mit möglichst wenig Aufwand. Allerdings hatte ich nie den richtigen IT-Partner, welche mich hierbei unterstützt hat. Durch einen Zufall bin ich auf die Möglichkeiten der Softwareentwicklung mit Low-Code gestoßen. Das war genau das wonach ich immer gesucht habe. Dieses Feld ist in Deutschland noch recht unbekannt und ich wollte der IT-Partner für meine Kunden sein, welchen ich nie hatte.

 

Warum bist du nebenberuflich gestartet? War es eine bewusste Entscheidung?

Ich bin nebenberuflich gestartet, weil ich ein Angsthase war. Zwar hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl bei meiner Unternehmensidee, allerdings hatte ich zu viel Schiss.

Schließlich hatte ich rein rational einen sehr guten Job. Gutes Gehalt, tolle Position, Verantwortung, ein tolles Team. Das hat mir trotzdem nicht gereicht. Ich habe daher die Möglichkeit genutzt zunächst nebenberuflich zu testen, ob es wirklich einen Bedarf für mein Angebot gibt. Weiterhin wollte ich zunächst mich selbst testen, ob ich für die zusätzlichen Aufgaben ebenfalls geeignet bin.

 

Was sprach Für und was Gegen das nebenberufliche Gründen?

Das Für war ganz klar die Sicherheit vom Angestelltenverhältnis. Ich habe weiterhin Gehalt bekommen und hatte eine sichere Position. Selbst, wenn meine Annahme über das Unternehmen völlig falsch war, wäre nichts passiert.

Das Gegen war der Zeitaufwand. Mein Geschäftsmodell sieht es nicht vor Part-Time zu arbeiten. Meine Projekte haben Minimum einen Wochenaufwand von 3 Vollzeittagen. Ich wusste daher von Anfang an, dass ich das nebenberufliche Gründen nur für Research, Marketing und Vertrieb nutzen kann.

 

Wann kam der Moment all in zu gehen? Gab es hier innere oder vielleicht auch äußere Faktoren?

Es gab einen äußeren Faktor und einige innere Faktoren. Der äußere Faktor war, dass ich bei einem Gründungsprogramm angenommen wurde. Ich habe mir vor der Bewerbung gesagt, wenn das Programm dich und deine Idee so gut findet, dass sie dir einen Platz anbieten – dann machst du das Vollzeit.

Die inneren Faktoren waren, dass ich mehr und mehr realisiert habe was mir wirklich Spaß macht. Jeden Tag den Unterschied zu sehen wie schnell und unkompliziert Entscheidungen getroffen werden können, wenn man selbstständig ist, im Vergleich zum Angestelltenverhältnis kann ziemlich demotivieren. Zusätzlich habe ich gemerkt, dass der Job und meine Vorstellungen nicht zusammen passen.

 

Aus heutiger Sicht, hat dein Arbeitgeber von deinem Sidebusiness profitiert?

Da ich nur recht kurz nebenberuflich gegründet habe, hat mein Arbeitgeber nicht von meinem Sidebusiness profitiert.

 

Welche Tools möchtest du in deinem Unternehmerinnenleben nicht mehr missen?

Ich nutze sehr viele digitale Tools. Für die Buchhaltung ist das Sevdesk*, für Präsentationen oder Workshops ist das Miro, für die Aufgabenverwaltung nutze ich Trello. Zusätzlich nutze ich für meine tägliche Arbeit Low Code Tools wie Bubble.

 

Was hättest du gerne vor deiner Gründung gewusst?

Ich habe unterschätzt wie lange der Verkaufszyklus ist. In meinem Geschäftsfeld kann es locker Monate gehen bis es zu einer Entscheidung kommt. Das hätte ich zwar erahnen können, aber das habe ich wirklich unterschätzt.

Zudem hätte ich gerne gewusst, wie viel Spaß es macht ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Das hätte ich dann schon viel früher gemacht.

 

Was ist dein größtes Learning?

Geduld mitbringen und Reserven um Durststrecken auszusitzen.

 

Fehler sind dazu da gemacht zu werden und aus ihnen zu lernen? Welche Fehler hast du aus deiner Sicht gemacht?

Wir haben keine großen Fehler bis jetzt gemacht. Das liegt jedoch daran, dass wir noch so ein junges Unternehmen sind.

 

Wer inspiriert dich?

Meine Mama 😉 Ansonsten Taylor Swift, Elon Musk oder Eric Ries.

 

Welches Buch empfiehlst du unseren Hörer*innen und Leser*innen?

Mich hat Rich Dad Poor Dad von Kiyosaki, Robert T. * sehr inspiriert. Es hat mir bereits vor einigen Jahren die Inspiration gegeben, dass es viele unterschiedliche Möglichkeit gibt Einkommen zu generieren.

 

Dein Mutmach-Mantra

Ich finde es sehr wichtig ein persönliches Ziel mit dem Unternehmen zu verbinden. Mein Ziel ist es, ab 40 nicht mehr arbeiten zu müssen. Das Unternehmen ist ein Baustein für die Zielerreichung.

 

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Links zu dieser Episode

Biberei-Website

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Redaktion

Juliane Benad

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