SP144 Wie dein Produkt ein viraler Erfolg wird! – Interview mit Georg Horn

Hier kannst du das Podcast Interview mit Georg Horn anhören:

Wer lieber lesen will ist hier richtig!

Peter: Hallo und herzlich Willkommen zu einem neuen Sidepreneur Interview.

Heute habe ich wieder einen spannenden Gast und zwar Georg Horn. Er hat schon einige Dinge in seiner unternehmerischen Laufbahn erlebt!

Georg stell dich doch mal vor. Erzähl uns mehr zu deiner Person und davon, wie du zu dem geworden bist, der du heute bist.

Georg Horn, Co-Founder von Iconspeak und Varia

Georg: Hallo. Wie bin ich zu dem geworden, der ich heute bin? Ich komme ursprünglich aus der Schweiz, also fangen wir ganz am Anfang an. Ich wohne und arbeite jetzt in München, hab da zuletzt fest in einer Unternehmensberatung gearbeitet und da als Sidepreneur zusammen mit Co-Founders auch aus der Schweiz mein erstes Unternehmen gegründet, das heißt Iconspeak. Zwischenzeitlich ist es nicht mehr mein einziges Unternehmen, ich habe jetzt ein zweites Unternehmen gegründet, das heißt Varia, was aber komplett was anderes ist. So stehe ich jetzt als Sidepreneur mit 2, 3 Hüten auf und versuche das an einem Tag alles unter einen Hut zu bringen.

Zeitmanagement ist immer ein großes Thema

Peter: Zeitmanagement ist sicherlich auch ein großes Thema.

Georg: Ein sehr großes Thema.

Peter: Vielleicht können wir da am Schluss noch einmal drauf zu sprechen kommen, wie du das alles unter einen Hut kriegst. Vielleicht hast du da ein Geheimrezept für mich? Wir kennen das ja alle, die mehrere Dinge auf einmal machen, dass das nicht so einfach ist.

Lass‘ uns doch gleich mal einsteigen bei iconspeak. Du hast ja gerade schon gesagt, dass du das Startup gegründet hast, während du in der Unternehmensberatung tätig warst, wo wir wieder beim Zeitmanagement Thema wären. Ich kann mir vorstellen, dass du da auch nicht wenig zu tun hattest.

Was war deine Motivation zu gründen? Wolltest du schon immer Unternehmer sein oder bist du da reingestolpert oder wie kommt man auf die Idee, neben einer Beratertätigkeit auch noch ein Unternehmen zu gründen?


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Iconspeak war anfangs nur eine Schnapsidee mit einem Studienkollegen

Georg: Ich muss kurz erzählen was iconspeak ist. Das Unternehmen ist aus einer Schnapsidee entstanden, als ich mit einem sehr guten Freund und Studienkollegen in Vietnam auf Reisen war. Wir waren in Vietnam auch im Hinterland unterwegs, wo du keine Mobilfunkverbindung mehr hast, wo nichts mehr geht. Auch keine Fremdsprache, weil die Dialekte einfach so komplex sind, so das eine Übersetzungs-App auch nicht mehr funktioniert.  Google Translate kann einem ebenso nur noch bedingt helfen. Wir haben angefangen, für die Dinge, die wir brauchen Symbole und Icons auf Papier zu zeichnen.

Die notwendigsten Icons auf Papier gemalt

Mit Ersatzteilen oder dem Wetter, eben was wir jeden Tag brauchten, fing es an. An einem schönen Abend mit Reiswein haben wir darüber nachgedacht, was die einfachste Möglichkeit wäre, diese Symbole immer bei sich zu haben und nicht in der Tasche, sondern direkt bei sich. Damit man sie sofort verwenden kann.  Dann ist die Idee entstanden, ein T-Shirt mit allen Icons, die du brauchst, um auf der ganzen Welt zu reisen und dich verständigen zu können, zu machen. So ist iconspeak entstanden. Icons, mit denen du sprechen kannst, auch „I can speak“ und die Reise war 2013.

Lass uns die T-Shirts einfach machen.

Mein Kumpel und ich waren beide noch im Studium, der Abschluss stand auf dem Plan und wir haben beide gearbeitet, das Thema aber die ganze Zeit im Hinterkopf. Es war wenig Zeit dafür, da sind wir wieder beim Zeitmanagement. Zwischenzeitlich hatte ich eine neue Stelle bei einer Unternehmensberatung angetreten, als der Anruf von meinem Kumpel aus der Schweiz kam „Ey, diese T-Shirts mit Icons Idee, wollen wir es nicht einfach machen?“ und dann haben wir es einfach gemacht. Wohl aus dem Grund, dass es supereinfach ist. Man hat mittlerweile so viele Tools als startender Unternehmer zur Verfügung, die du umsonst nutzen kann. Sei es für Design, Speicherplatz (dropbox) Taskmanagement (trello ) und vieles mehr.  Das alles kannst du kostenfrei nutzen, es ist also sehr einfach zu starten.

Die vorhandenen Tools auf dem Markt nutzen

Peter: Also das, was wir im Podcast auch ganz oft sagen. Bei der Gründung darüber nachzudenken, welche Komponenten sind auf dem Markt schon vorhanden, welche kann man kombinieren, bevor man alles selber entwickelt. Man kann relativ einfach starten, wenn man sich ein bisschen umschaut und sich Hilfe und bestehende Lösungen zur Hand nimmt.

Dann erzähl doch mal von dem Moment, wo ihr gestartet habt. Du hast gesagt, du hast einen Anruf bekommen und ihr habt losgelegt. Wie habt ihr den Startpunkt gefunden?

Ein Anruf des Co-Founders hat den Startschuß ausgelöst

Georg: Der Anruf war von Florian, das ist mein Co-Founder.  Er hat auch gedacht, so jetzt haben wir das Thema genug auf die lange Bank geschoben und jetzt machen wir es mal oder vergessen es komplett. Das Machen fing schon mit dem Design an, also das T-Shirt und die Icons mussten ja gestaltet werden.

Welches Layout macht Sinn? Wo ist die „fashion meets functionality“? Wo ist da der gute Mix?  Wir haben die Produkte erst einmal erstellt und verschiedene Partnern gesucht, die das produzieren und international verschicken können.

Es gibt kein „low budget easy to use“ Produkt

Das war für uns ein Projekt, denn keiner von uns wollte jemals Textilunternehmer oder Design-/T-Shirtunternehmer werden. Wir dachten, das Produkt fehlt und es gibt so viele Backpackers.

Das Problem der Sprachgrenze hast du überall. Es gibt kein „low budget easy to use Produkt“, dass das löst. Es gibt unzählige komplizierte Sprach-Apps und elektronische Hilfen, aber kein wirkliches haptisches Produkt, dass mit Spaß zu gebrauchen und lustig ist. Deshalb haben wir es gemacht.

Wie war der Markteinstieg? Niemand kennt Dich.

Wie sind wir an den Markt herangegangen? Wir haben den Shop eröffnet und natürlich bist du am Anfang ein Niemand. Niemand interessiert sich für dich und deine erste Bestellung kommt von deiner Mutti. So sind wir auch gestartet, so startet jeder. Und du musst irgendwie versuchen, über diese Hürde von „Niemand kennt dich“ herauszukommen.

Durchbruch dank Feature auf einem australischen Blog

Das haben wir mit verschiedenen Blogs versucht und haben verschiedene angeschrieben: „Hey, wir haben ein cooles Produkt gemacht, wollt ihr nicht über uns schreiben?“ Der Durchbruch kam mit dem australischen Blog Lost at E Minor.  Dem folge ich selbst schon seit Jahren. Ich fand ihn immer sehr cool, weil die neue Produkte featuren und über gute Themen schreiben. Vor allem, weil sie eine aktive Community haben. Alles, was die irgendwo posten, sei es auf Facebook oder auf der eigenen Page, wird unglaublich oft kommentiert, geteilt und weitergeleitet. Die Activity von dieser Community ist eigentlich viel wichtiger, als die Größe.  Es gibt Plattformen, die haben unglaublich viel Größe, aber die User interessieren sich kaum für den Inhalt, der dort gepostet wird.

Reaktion auf die erste Absage: Doch, das ist etwas für Euch

Lost at E Minor haben wir auch Shirts hingeschickt. Sie haben uns geantwortet und gesagt „Nein, das ist eher weniger Inhalt für uns“ . Ich habe das nicht auf mir sitzen lassen und dachte „Doch, das ist Inhalt für euch“.  Ich habe eine E-Mail zurückgeschrieben und gesagt „Hey, doch das ist Inhalt für euch“.  Noch einmal der gleiche Text, ich habe ein Bild ausgetauscht und einen Paragrafen umgeschrieben.

You have been published

Wahrscheinlich ist es bei denen zu einem anderen Redakteur gekommen. Nach 10 Tagen Funkstille dachte ich, die haben uns jetzt abgeschrieben und dann kam auf einmal die E-Mail „You have been published“. Ich wusste sofort, wenn wir es schaffen, dort gepublisht zu werden, dann passiert etwas. Dann wissen wir, ob es komplett Flop ist, unsere Idee echt nichts ist oder ob es funktioniert. Dann kam im April 2016 der unglaublich krasse, virale Hype.

Peter: Es hat also alles bei diesem Blog angefangen?

Georg: Ja.

Peter: Dann haben das sekundär auch andere Medien genommen, oder? Du hast es ja schon angedeutet, dass es wirklich ein viraler Hype geworden ist und auch große Medienhäuser darüber berichtet haben. Wenn man sich ein bisschen auf eurer Webseite umschaut, kann man auch schnell feststellen, da sind auch die Icons und die Logos der Medienhäuser darauf. Die, die  über euch berichtet haben und da sind wirklich namhafte dabei. Das hat alles mit dem Blog angefangen.


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Alle schauen, was auf dem Blog veröffentlicht wird

Georg: Hat alles mit Lost at E Minor angefangen. Lost at E Minor scheint eine Quelle für andere Journalisten und andere Blogger zu sein. Die schauen sich dort immer an, über was schreiben die auf dem Blog. Was dort ist, ist irgendwie der Hot Shit. Wenn auf Lost at E Mindor etwas über Travelgear kommt, dann musst du das auch irgendwie in deinem Blog haben. Generell das Thema Journalismus, die Inhalte werden abgeschrieben und weitergereicht, ist auch sehr groß. Gerade bei wichtigen Interviews.

Ein Interview mit CNN als Abschreibebasis

Wir hatten ein Interview mit CNN und das hat so viele Nachfrüchte getragen, viele Zeitungen sei es New Zealand Herald, Boston GLobe oder andere Zeitungen sehen das Interview bei CNN und dann zitieren die aus dem CNN Interview. Es wird  wiederverwendet, was da schon gesagt wurde. Bei Lost at E Minor ist es gestartet und von dem haben viele kopiert, abgeschrieben und übernommen.  CNN war dann noch mal so eine Art Säule, die dann die Tragkraft war und für viele noch mal als Abschreibebasis diente.

Kann man Viralität planen?

Peter: War das eine strategische Entscheidung genau diesen Blog am Anfang auszusuchen? Oder war es zum gewissen Grad auch ein Lucky Shot? Kann man Viralität planen oder was würdest du zu dem Thema „Ich möchte einen Viraleffekt erzeugen“ sagen? Jetzt habt ihr das geschafft, aber kann man das reproduzieren oder ist es zu einem gewissen Grad auch ein bisschen Glück?

Georg: Das ist eine gute Frage. Und ich wehre mich immer. Wir waren in vielen Situationen unterwegs, wurden als Speaker für Unternehmensgigs gebucht.  Wir waren in Universitäten, in Schulen etc. und mussten über das Thema Viral erzählen. Du siehst viele Marketingagenturen, die das verkaufen und sagen dir, wie du viral wirst.

Ich sage, du kannst es nicht planen

Und ich sage, du kannst es nicht planen. Du kannst viral per Definition nicht planen, sonst ist es nicht viral. Was du machen kannst, ist die optimale Grundvoraussetzung dafür zu setzen. Ich hatte ein TEDx Talk,  wo ich das ein bisschen versucht habe.  Ich habe versucht, zu versieren, was du machen musst, damit das funktioniert. Für mich ist eines der wichtigsten Elemente, dass du authentisch bist und, dass du wirklich eine Story hast.

Ohne Story geht nichts viral

Also ohne Story geht nichts viral. Bei uns war die Backgroundstory Motorrad fahren in Vietnam. Das ist etwas, woran sich die Leute erinnern. Etwas,  mit dem sie sich vielleicht auch mit identifizieren können. Die Story ist das, was bei den Leuten hängen bleibt. Niemand kann sich an spezifische Icon Designs oder ähnliches erinnern. Aber sie erinnern sich an die Story „Hey, da waren 2 Jungs im Outback im Vietnam unterwegs und sind mit der Maschine liegen geblieben“.

Die Komponenten Glück und Timing

Und das ist sehr wichtig, natürlich ist auch Glück eine Riesenkomponente. Also Lost at E Minor war nicht der einzige Blog, den wir angeschrieben haben, sondern auch viele andere, die aber einfach abgesagt haben. Zum Glück gehört für mich auch Timing. Wenn du schaust, wie die Aufmerksamkeitsspanne der Leute heute ist: Es sind immer 2 Mal scrollen mit dem Daumen, wenn sie das Smartphone kurz hervornehmen. Dann stecken sie es wieder in die Tasche. Du musst deinem Inhalt in diese 2 Mal scrollen hineinbringen.

Eine Woche oder 2 Wochen, nachdem wir online waren, ist der Musiker Prince gestorben und hat alle NineGag, Word Panda und alle Socialmedia Plattformen dominiert. Es waren nur noch Inhalte mit Prince auf den ersten 2 Mal mit dem Daumen scrollen.  Dann gehen Inhalte wie unsere komplett unter. Das heißt, niemand sieht es mehr. Das ist eine Komponente, die kannst du nicht steuern, das ist einfach Glück.

Je einfacher das Produkt, umso mehr Menschen kannst Du erreichen

Was auch dazu beiträgt ist, du musst ein Produkt oder ein Thema haben das so einfach ist, dass es möglichst viele Leute erreichen kann. Unsere Produktion ist per Definition an keine Sprache gebunden, sondern es ist iconbasiert. Es ist am Ende ein T-Shirt mit einem intelligenten Design, was jetzt doch relativ viele Leute verstehen. Das hilft natürlich auch der Viralität.

Peter: Das heißt, ich versuche es noch mal zusammenzufassen und du ergänzt noch. Wir haben das Storytelling, eine gute Geschichte hilft der Viralität. Dann Medien, die auch von sich aus eine aktive Community hat, die das weiterteilt, anschreiben. Das Timing hattest du gesagt und habe ich noch einen Punkt vergessen?

Georg: Die Einfachheit, glaube ich.

Fazit: Storytelling, Medien mit einer aktiven Community, Einfachheit und die Möglichkeit, die im internationalen Kontext funktioniert

Peter: Die Einfachheit und die Möglichkeit, dass es in einem internationalen Kontext funktionieren kann, weil es nicht sprachgebunden ist. Wenn man jetzt in ganz großen viralen Maßstäben denkt, natürlich kann in Deutschland etwas viral gehen, aber dann ist es eben auf den deutschen Sprachraum begrenzt. Da hat es deiner Meinung nach auch gut funtioniert, weil es international funktioniert hat.

Der Grat zwischen Genialität und Banalität

Georg: Genau, das ist bei uns vom Produkt her schon gegeben. Aber auch für andere Produkte kannst du das anwenden, dass du genial bist. Aber du musst halt so genial und gleichzeitig banal sein. Du musst diesen schmalen Grad zwischen Genialität und Banalität treffen, damit die Leute denken „Ah, wieso habe ich selbst nicht dran gedacht“ oder „Ah, das hat doch was“ und gleichzeitig muss es banal genug sein, dass es jeder versteht.

Peter: Jetzt habe ich auf der Webseite auch schon nach euren Produkten geschaut und verschenkt. Ich kann von der Kollegin, der ich es geschenkt habe und die gerade in Japan unterwegs ist, berichten, dass sie das Produkt schon ein paar Mal nutzen konnte, weil man japanisch auch nicht sofort lernt, dass es tatsächlich sehr gut funktioniert.

Warum Outsourcing in den USA?

Jetzt habe ich auch auf der Webseite gesehen, ihr habt den Shop zumindest das Outsourcing von der Lieferkette etc. irgendwann in die USA aufgesetzt. War das auch noch mal eine strategische Entscheidung für diesen internationalen Markt oder warum ist es kein deutschsprachiger Shop oder Schweizer Shop, wenn du sagt, du kommst aus der Schweiz, geworden? Was waren so die Hintergedanken und Vorteile, das so aufzusetzen?

Maximale Automatisierung aus Zeitmangel

Georg: Wir haben das von Anfang an so aufgesetzt, weil wir als Sidepreneurs gestartet sind und haben es maximal automatisiert. Ich war zu der Zeit Unternehmensberater, mein Kumpel war auf Reisen. Er war vorher noch in einem anderen Job und wir wollten das so automatisiert wie möglich laufen lassen. So haben wir auch Produktionspartner gesucht, die für uns das komplett abdecken können. Sie können also nicht nur bedrucken, sondern auch versenden und z. B. Retouren managen. Da gibt es einige Player, die das zwischenzeitlich machen.

Wenn es fliegt, fliegt es in den USA größer als in Europa

Wir haben von Anfang an wirklich gedacht, wenn das fliegt, dann fliegt das in den USA vielleicht größer als in Europa. Deshalb war es für uns wichtig einen Produktionspartner zu haben, der in den USA basiert ist und von dort aus verschicken kann.

Und es ist ja tatsächlich auch so gekommen. Als es losging hatten wir nicht mehr als eine Bestellung jede Woche, sondern 6-8 Bestellungen pro Minute. Das kannst du nicht mehr selbst abwickeln. Du kannst nicht 6 oder 7 T-Shirts in einer Minute in eine Kiste packen und verschicken.

6, 7 T-Shirts in einer Minute

Peter: Wahnsinn, 6, 7 T-Shirts in einer Minute

Georg: Genau, wenn du dir das in einem physischen Kleiderladen vorstellst, es kommen 6-7 Leute pro Minute rein und kaufen etwas. Es ist ein ordentlicher Turnover. Das kriegt du alleine überhaupt  nicht hin. Das war nicht die Urinspiration für uns, sondern die Idee war, so automatisiert wie möglich, damit es das Sideproject laufen kann. Dann war auch die hohe Automatisierung das, was uns überhaupt erlaubt hat, diesen viralen Hype mitzugehen, sonst wären wir da hilflos untergegangen.

Peter: Auch mit der Lieferkeit etc.

Die Automatisierung hat geholfen, den viralen Hype mitzumachen

Georg: Als es wirklich enorm abging im April/Mai 2016, da waren wir mit den Produzenten im telefonischen Kontakt und haben gesagt „Hey, morgen sind wir bei CNN, es könnte vielleicht das und das passieren. Schaut einfach, dass ihr das Lager im Griff habt und, dass es irgendwie funktionieren kann.“ Der Urgedanke war, dass die Automatisierung als Sideproject funktioniert, aber es war dann diese Automatisierung, die uns überhaupt erlaubt hat, den viral Hype mitzumachen.

Peter: Du hast jetzt mehrmals betont, dass war ein Business, das du, ich muss gerade an Tim Ferriss denken. In einer 4 Tage Woche möglichst automatisiert aufgesetzen, sodass es auch von alleine läuft. Wie viel Zeit musst/kannst/darfst du jetzt noch aktiv in dieses Thema stecken?

Wie viel Zeit steckst Du jetzt noch aktiv in Iconspeak?

Georg: Es war am Anfang sehr viel und ist es immer noch. Gerade als die Medienanfragen reinkamen, da war ich bisher immer zu 100 % anderweitig beschäftigt. Ich habe Iconspeak immer nebenher gemacht. Ich war auch zu 100 % Unternehmensberater und habe die Stunden für Iconspeak on top gemacht. Während der Hypephase war es so, Unternehmensberater ist per se jetzt nicht so 9 to 5 Job. Das heißt, ich bin meistens nach der Unternehmensberatertätigkeit nach Hause gefahren und habe ein paar Nächte komplett durchgearbeitet. Dann habe ich festgestellt, das geht nicht. Ich habe gemerkt, den Rhythmus den ich aufrechterhalten kann, ist dass ich bis 2 Uhr in der Früh arbeite und dann um 7 Uhr wieder aufstehe, um wieder Unternehmensberater zu sein.

5 h Schlaf und das Internet kennt kein Wochenende

Peter: Also mit sehr wenig Schlaf auszukommen. Was ich auch schon mal im Podcast erzählt habe, wo mich die Leute gefragt haben, wie machst du das. Es ist zumindest zuträglich mit weniger Schlaf als 9 Stunden auszukommen.

Georg: Genau, ich hab das über knapp 2Monate so gemacht mit 5 Stunden Schlaf.  Das „Schöne“ ist auch, dass das Internet kein Wochenende kennt. Du hast keinen Ladenschluss und kannst entspannen. Am Wochenende geht es gleich weiter. Wir hatten am Anfang noch niemanden angestellt, der unsere Customer E-Mails für uns beantwortet, da haben wir jetzt jemanden angestellt, der das macht und es ist super wichtig.

Am Anfang blieb alles an uns hängen

Aber am Anfang hatten wir es nicht, das heißt es blieb alles an uns hängen. Du hast, wenn du bei CNN oder Word Panda Nr. 1 bist, so viele Fragen. Egal wie gut du deine Internetseite machst und wie viele Fragen du versucht zu beantworten, mit Größentabellen usw. jemand fragt dann „Is the size S running large or small?“ Die Frage kommt irgendwann und die kommt nicht nur von einer Person sondern von 100 Personen. Dann musst du diese Frage beantworten und du hast am Anfang keine Bots, die das machen, sondern musst es selber machen.

Heute sind es pro Monat 5-10 Stunden

Aber heute, ich habe die Frage noch gar nicht beantwortet, wie viel Zeit stecke ich rein? Wenig, ich stecke pro Monat zwischen 5-10 Stunden rein.

Peter: Das ist jetzt überschaubar. Aber die Zeit brauchst du ja auch für andere Dinge, dazu kommen wir gleich. Wie groß kann ein Sideprojekt werden? Vielleicht kannst du auch Zahlen teilen? Wie war denn in den Phasen dieses Höhenflugs des viral Hypes der Traffic auf eurer Webseite? Kannst du irgendwelche Umsatzzahlen nennen? Kannst du irgendetwas teilen, damit die Leute eine Größenordnung kriegen, was auch möglich ist, wenn man nebenberuflich startet?

Absurde Tagesumsätze von 20-30 TUSD

Georg: Die Trafficzahlen kann ich dir leider nicht mehr auswendig sagen, weil ich sie nicht mehr weiß. Ich kann dir aber schon ein paar Zahlen nennen. Wir hatten in dieser wirklich verrückten Phase teilweise Tagesumsätze von 20.000 – 30.000 USD und das war schon absurd. Du bist im T-Shirt Business und hast es aus Jux gestartet und auf einmal hast du solche Tagesumsätze.

An dem Tag, als wir 20 TUSD geknackt haben, habe ich meinen Mentor bei der Unternehmensberatung angerufen

Das war für mich auch eine spannende Situation, denn ich war ja festangestellt und in meinem Arbeitsvertrag gab es gewisse Regelungen für Nebenerwerb. Ich hatte mir das nie angeschaut und nie Gedanken darüber gemacht und mich gefragt „Darf ich das?“, sondern habe es einfach gemacht. Als es komplett durch die Decke ging und der erste Tag kam, an dem wir die 20.000 USD/Tag geknackt hatten, habe ich meinen Mentor bei der Unternehmensberatung angerufen.

Es war Freitagabend um 20 Uhr, ich war noch im Office und hab gesagt „Wir müssen reden, es gibt da was“.  Kurz darauf rief er mich zurück, weil er zuerst nicht erreichbar war. Er hatte meine Sprachnachricht gehört und sich echte Sorgen gemacht. Ich hätte nervös geklungen, meinte er und bei den Worten „Es gibt da was“ dachte er schon, ich würde kündigen wollen oder ähnlich. Er hat dann gesagt, er wäre auch noch im Office. Mein Mentor ist Gründer und Vorstand von der Beratung. Wir haben uns dann bei ihm im Office getroffen und ich habe ihm gesagt, was Sache ist. Ich habe ihm vom Tagesumsatz von 20.000 USD erzählt und gefragt, ob ich das darf.

Mein Mentor hat einfach nur gelacht und sich mit mir gefreut

Peter: Und wie hat er reagiert?

Georg: Ja, die Szene werde ich nie vergessen. Er war sehr positiv und hat einfach nur gelacht. Dann haben wir bei ihm im Office etwas getrunken und uns gemeinsam gefreut. Da hatte ich auch Glück vom Arbeitgeber her, der war sehr flexibel und hat das Thema gut aufgefasst. Er versucht so tolerant wie möglich zu sein, damit ich auch mal ein Radiointerview während der Arbeitszeit problemlos unterkriege.

Peter: Das ist auch ein großes Thema, was uns immer gestellt wird. Wie erkläre ich das meinem Arbeitgeber? Und viele Leute haben auch vor der Reaktion Angst. Aber ich habe festgestellt, dass es in den ganz seltenen Fällen, zumindest was an uns herangetragen worden ist, richtig negatives Feedback vom Arbeitgeber gibt.

Auch in Georgs Fall ein positives Feedback vom Arbeitgeber

Das Gespräch kann dann nicht so schlecht gewesen sein. Aber vermutlich ist es auch positiv gewesen, dass du offen auf deinen Mentor zugegangen bist und ihm alles erzählst hast, als wenn er es hintenherum erfahren hätte. Dann wäre es vielleicht nicht so positiv gewesen oder wie schätzt du das ein?

Georg: Ich glaube es war schon wichtig, dass proaktiv zu kommunizieren. Ich glaube aber auch nicht, dass die mir das übel genommen hätten, wenn es andersherum gewesen wäre. Wir waren kurz darauf auch auf der Bild Zeitung abgebildet und sie haben es ohnehin herausbekommen. Aber es war schon gut, es proaktiv anzugehen. Ich würde es auf jeden Fall jedem empfehlen.

Wenn Dein Mitarbeiter nebenher noch etwas gründet, versuche als Unternehmen die Energie für Dich umzuwandeln

Das Unternehmen, das so einen Arbeitnehmer hat, würde es als positives Signal sehen, weil der Mitarbeiter von dir hat irgendwo Energie. Du als Unternehmen kannst die Energie nicht zwingend für dich nutzen. Du kannst versuchen sie umzuwandeln. Wenn der Mitarbeiter die Energie in eine Initiative stecken will, die nichts mit deinem Geschäftsgebaren zu tun hat, dann kannst du es ihm nicht verbieten. Sonst wird er die Energie komplett an dir vorbei lenken. Du musst es halt in einem Rahmen zulassen, so dass beide etwas davon haben.

Peter: Was man vielleicht auch nicht vergessen darf, der Mitarbeiter lernt unglaublich viel dabei, wenn er so ein Projekt wie ihr z. B. auch umgesetzt habt, startet. Das kann er vielleicht später, wenn das dann mal automatisiert läuft, theoretisch die Energie für sich nutzen, wenn er die Rahmenbedingungen für den Mitarbeiter schafft und wenn es möglich ist, sich da einbringen kann.

Die kleine Schnittmenge der Unternehmensberatung und des T-Shirt-Business

Georg: Ja genau. Ich finde, dass ich in der Unternehmensberatung das T-Shirt Business und mit dem icon Design Business nicht viel anfangen kann. Trotzdem wurde mir der Raum gegeben und es gab viele gute Synergien, dass wir Kundengeschenke gemacht haben. Oder das ich als Speaker irgendwo bei Corporates auftreten und denen sagen konnte, „Wie skaliert man ein digitales Business heutzutage?“ und „Wie funktioniert rapid prototyping?“. Wie haben wir es gemacht? Das ist so schon  spannend, die Story von iconspeak ist unterhaltsam und das funktioniert bei Vorträgen relativ gut. Du findest immer diese Synergien,  wo beide was davon haben. Die musst du auch finden.

TEDxTalk

Peter: Jetzt hattest du auch schon mal angesprochen, dass du einen TEDx Talk dazu gehalten hast. Was ich total spannend fand, du leitest das mit „Welches Potenzial habt ihr?“ ein. Ich möchte dem TEDx Talk nicht vorgreifen, den verlinken wir auch noch und die Leute sollen sich das selbst anschauen. Ich fand ihn selbst sehr inspirierend, aber lass es uns vielleicht auf eine ganz kleine Frage herunterbrechen.

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Weitere Informationen

Du hast jetzt die Erfahrung als Angestellter, als Sidepreneur und als Vollzeitunternehmer gemacht. Meinst du, man muss als Unternehmer geboren werden? Also braucht man ein bestimmtes Potenzial, eine bestimmte Voraussetzung um Unternehmer zu werden oder ist das alles erlernbar?

Zuviel Potentialbegrifflichkeit hemmt und Dinge zu tun

Georg: Ich will dem Talk jetzt auch nicht vorgreifen. Am Anfang mache ich mich ein bisschen lustig über andere TEDx Talks, in dem ich eben sage „What is your potential?“. Es gibt so viele knapp esoterische Talks, die so viel über Persönlichkeitsentwicklung und nie über Potenziale. Ich finde, wenn wir uns zu viel mit den Potenzialbegriff beschäftigen, dann hemmt uns das, Dinge zu tun.

Die westliche Kultur: Wieviel Potential bringt wieviel Umsatz?

Gerade in der westlichen Kultur denken wir immer zuerst über Potenziale nach, bevor wir überhaupt irgendwas tun. Wir denken Potenziale viel zu eindimensional, immer nur im Sinne von Umsatz. Wie viel Potenzial können wir da im Sinne von Umsatz erreichen? Und wir denken Potenzial nicht im Sinne von „Wie viel können wir daraus lernen?“ Wenn du etwas ausprobieren kannst, ohne viel Risiko, dann denkt nicht über das Potenzial nach, sondern mach es einfach. Wenn du etwas ausprobieren kannst ohne Risiko, dann kann ja nichts passieren, im schlimmsten Fall lernst du was.

Nein, ich glaube nicht, dass man als Unternehmer geboren sein muss

Auf die Frage, ist man als Unternehmer geboren oder nicht, nein glaube ich nicht. Ich glaube schon, dass du irgendwo eine Neigung hast, Dinge selber zu tun und ganzheitlich verstehen zu wollen und so ein Antrieb mehr als nur Anwender zu sein.  Vielleicht auch mal Produzent von irgendwas zu sein. Den Antrieb hast du schon. Ich glaube aber auch, jeder von uns sieht sich früher oder später im Leben mit einer Situation konfrontiert, wo er sagt „Das nervt“, „Das ist ein Problem und das nervt mich total“ und er findet nicht die passende Lösung dafür. Immer wenn du dich mit so einer Situation konfrontiert siehst, ist es eigentlich ein Einfallstor für eine neue Lösung. Und da ist die Frage, machst du die neue Lösung selbst oder wirst du Teil eines Teams, eines anderen Start Ups oder so, das bereits an einer Lösung in dieser Richtung arbeitet.

Unternehmertum beginnt mit einem Problem

Das ist übrigens für mich auch ein wichtiger Punkt. Ich höre oft von jungen Leuten, denn gerade im Moment ist es so ein Entrepreneurship Trend zu sagen „Ich will Unternehmer werden“. Und ich finde, das ist die falsche Motivation. Ich finde, du solltest nicht Unternehmer sein, weil du Unternehmer sein willst. Sondern Unternehmertum beginnt für mich immer mit einem Problem.

Das solltest du auch in deine Motivation hinzuziehen.  Wenn es dann ein anderes Start Up gibt, dass sich schon mit dem Problem beschäftigt und du denkst in einer guten Art und Weise, werde Teil dieses Teams. Anstatt selber zu starten, denn du wirst viel mehr Impact haben. Du wirst viel schneller effektiv arbeiten können, wenn du ein anderes Team joinen kannst. Alleine zu starten ist mit so viel Hürden verbunden. Auch administrativ und kostenseitig. Du verbringt meistens das erste halbe Jahr ohne irgendeinen Impact.

Probleme lösen: die neue Gründung Varia

Peter: Ein ganz guter Punkt. Lass uns mal ganz kurz bei dem Problem lösen bleiben oder ein bisschen länger. Du hast jetzt ein neues Problem, was auf dem Markt herrscht, gefunden und hast eine neue Gründung gemacht. Und zwar hast du Varia gegründet und bist damit auch Teil im Media Lab Bayern im Accelerator Programm, wo wir ja auch mit drin sind. Also du mir das erste Mal davon erzählst hast, was ihr da gemacht habt, konnte ich es nicht ganz greifen. Dann fand ich die Lösung für das bestehende Problem das ihr anbietet, extrem spannend. Aber ich möchte nicht vorgreifen. Bitte pitch doch mal Varia.

Varia: der Pitch

Georg: Varia ist die erste Nachrichtenplattform, die dir unterschiedliche Perspektiven an Service bietet und den Nutzer für das Verlassen seiner eine Filterblase belohnt. Die Idee ist 2016 entstanden, als am 23. Juni der Brexit Vote war und im Herbst noch die Trump Wahl. Während des Jahres haben 2 ehemalige Praktikanten, Freunde und ich festgestellt, dass der Medienkonsum unglaublich eindimensional wird. Die Leute haben immer mehr das Problem der Filterblasen und der Echokarmen, wo sie ihre Quellen und ihre Meinungsbilder haben und die Personifizierung der Onlinewelt verstärkt das Ganze.

„Perspectives as a service“

Das Problem ist schon eine Weile bekannt, der Eli Paris hat die Filterblase mal kreiert und geprägt. Das Problem ist bekannt und wird in vielen Kreisen diskutiert, aber uns fehlte die Lösung dafür. Es gibt einige redaktionelle Ansätze, die dann im Stile einer Presseschau im Wochenintervall oder so verschiedene Perspektiven zusammenstellen und dann an die Leser bzw. Nutzer rausschicken. Das ist gut, das braucht es und wir finden, dass das alles Lösungen sind. Aber es ist noch nicht skalierbar. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, Varia zu bauen, was eine komplett automatisierte Lösung für das Problem ist. Deshalb „Perspektives as a service“. Wir aggregieren verschiedene Inhalte zusammen und suchen unterschiedliche Perspektiven zu den gleichen Themen, die wir dann den Lesern präsentieren.

Ein konkretes Beispiel?

Peter: Das heißt ihr habt keinen großen Newsroom um euch herum, wo Hunderte von Redakteuren sitzen, die verschiedene Perspektiven einnehmen sondern ihr habt eine technische Lösung gebaut, die vielleicht unterstützend genau für die Leute dient. Kannst du uns vielleicht noch ein konkretes Beispiel nennen für diese Lösung?

Georg: Du siehst, dass die Leute sehr national geprägt sind. Es geht innerhalb von Deutschland um unterschiedliche Perspektiven, sei es jetzt Atomausstieg, Kohleausstieg. Unterschiedliche Perspektiven im Sinne von „Wie dringend und wie wichtig ist das und wann sollen wir es tun?“. Was für Lösungsansätze gibt es alternativ?

Nordkorea Krise als Beispiel

Viel spannender ist es, international zu schauen. Wie viele Perspektiven gibt es denn zu internationalen Themen. Ein Beispiel, das wir immer wieder bringen, ist das Thema Nordkorea Krise. Die führende Zeitung in Südkorea ist der Korean Harald. Der Korean Harald ist eine absolute Topzeitung mit seriösem Journalismus. Die haben bestimmt eine ganz spannende und relevante Perspektive zum Thema Nordkorea Krise. Nur liest das keiner.

Wieso liest das keiner? Weil wir keinen Zugang haben. Die meisten Zuhörer haben vermutlich bis gerade eben den Korean Harald noch gar nicht gekannt. Und die, die ihn kennen lesen ihn nicht, weil sie keine Lust haben, da auch noch Abonnent zu werden und sich dann irgendwo zu verlinken und auf 5 verschiedenen Plattformen zu bewegen. Und Varia ist eine übergeordnete Plattform, die diese Inhalte zusammenfügt, so dass du neben einem süddeutschen Artikel über die Nordkorea Krise auch den Korean Harald dazu lesen kannst.

Journalisten, Endnutzer und auch B2B Ansatz

Peter: Das heißt Journalisten und Endnutzer, die verschiedene Perspektiven haben wollen, können euch nutzen. Wie ich das im vorherigen Gespräch rausgehört habe, habt ihr noch ein B2B Ansatz, wodurch euch auch Firmen nutzen können. Vielleicht kannst du dazu noch kurz etwas sagen?

Georg: Das Gute an der vollautomatisierten und skalierbaren Technologie ist, das wir das verschieden einsetzen können. Das heißt neben dem B2C Produkt, das jetzt in der Alphaversion online zum Testen verfügbar ist, gibt es auch eine B2B Möglichkeit für uns. Das heißt wir sprechen mit verschiedenen Partnern, wo wir für Size Publisher oder auch für Industriekunden das Informationsverarbeiten an und für sich effizienter gestalten können.

Was kann unser Technologie?

Was kann unsere Technologie ganz grob? Die kann Inhalte zu den gleichen Themen aggregieren und dann in diesen Themen verschiedene Perspektiven herausfiltern. Das ist Teil von Aufgaben von ganz vielen Unternehmen. Unternehmen, die Trendradare bauen, die sich nach neuen Informationen in verschiedene Richtungen bemühen, die lesen sehr oft Duplikat Informationen.

Wir können für sie vorfiltern und sagen „Hey, das sind die Themen, das sind die wirklich anderen Perspektiven“. So können wir deren Informationsverarbeitungsprozess viel effizienter gestalten. Auch, wie du schon gesagt hast, für Journalisten ist es spannend. Wir arbeiten gerade an einem Produkt, wo sie ihre E-Texte bei uns hochladen können und schauen können, wer noch über das gleiche Thema geschrieben hat und, was es noch für andere Perspektiven gibt. Die kann ich vielleicht als Journalist in meinem Text verlinken und mein journalistisches Produkt noch hochwertiger machen.

Rapid Fire Fragen

Peter: Ein sehr spannender Ansatz und ich bin gespannt, wo die Reise bei euch hingeht. Wir bewegen uns auf das Ende des Interviews zu. Ich würde dir gerne noch ein paar Rapid Fire Fragen stellen. Das heißt, bitte auch nur mit 1-2 Sätzen maximal beantworten.

Georg: Ok, wie lange darf ich nachdenken?

Peter: Ich bin mir ziemlich sicher, dass du auch spontan Ideen zu hast. Wir hatten vorher über das Zeitmanagement gesprochen. Was ist dein wichtigster Tipp, um seine Zeit zu managen?

3 Minuten Regel

Georg: Ich glaub am wichtigsten ist… Ich versuche immer alles, was unter 3 Minuten dauert sofort zu machen. Das sind so kleine Tasks, die du im Alltag machen kannst z. B. beim Geschirr wegräumen oder so. Ich versuche alles nach der 3 Minuten Regel sofort zu tun. Das hilft enorm. Das hilft dir auch mit E-Mails z. B. einfache E-Mails, wo du nur mal den Ball zurückspielen kannst und nicht viel paragrafenweise E-Mail schreiben musst, mach sie daher sofort. Nimm dir dann für die wichtigen Dinge, die mehr Zeit brauchen dediziert Zeit. Aber wenn du die kleinen Dinge nicht wegschaffen kannst, dann hast du am Abend einen Riesenberg.

Peter:  Dein wichtigstes Tool am Arbeitstag? Das muss nicht digital sein, das kann auch ein analoges Tool sein.

Office Note

Georg: Ist aber schon digital glaube ich. Office Note. Also ohne Note wäre ich verloren, ich organisiere alles darüber, sei es geschäftlich oder auch privat wie z. B. Einkaufslisten oder ich sletch auch viel dort drüber. Office Note jeden Tag!

Peter: Du machst Urlaub auf einer einsamen Insel. Du bist da nicht gestrandet, sondern machst da nur Urlaub. Welche 3 Bücher würdest du dir mitnehmen?

Georg: Mhmm..

Peter: Kann auch andere … ein Audio oder ein Video. Mit was du dich wohlfühlst.

Bertrand Russell Sammlung all seiner Werke

Georg: Natürlich den Sidepreneur Podcast. Nein, ich habe tatsächlich als ich das letzte Mal eine lange Reise gemacht habe, eine Sammlung mitgenommen. Es gibt so eine Sammlung von Bertrand Russell*, dem Philosophen von all seinen Werken. Die habe ich bei der letzten Reise mitgenommen, bin aber natürlich nicht fertig geworden, weil das ist ein 800 Seiten Schinken. Würde ich aber wieder mitnehmen, weil ich es sehr inspirierend und sehr genial finde.

The innovative dilemma

Du wolltest 3 Bücher. Zweites Buch wäre glaube ich The Innovator´s Dilemma von Clayton Christenson*, weil ich das vor langer Zeit mal gelesen habe, aber seither glaube ich 2 oder 3 Mal. Es fasst so viele Themen gut zusammen und bringt die gut auf den Punkt, viel besser als viele andere Businessbücher, wo 2/3 Minimum nur bla bla ist. Eindrittes Buch, jetzt muss ich nachdenken!

Peter: Oder ein TEDxTalk oder vielleicht eine andere Ressource?

Georg: Ich würde glaube ich noch Musik mitnehmen, ist auch sehr wichtig.

Peter: Was wär da so ein Album, das du auf jeden Fall mitnehmen würdest?

Ich höre komische Dinge

Georg: Ich höre komische Dinge. Im Moment höre ich viel eine österreichische Jazzband die heißt Mario Rom´s Interzone*. Die höre ich im Moment auch beim Arbeiten hoch und runter. Die sind cool, die würde ich gerne mitnehmen.

Peter: Und die letzte Rapid Fire Frage ist, was ist dein größtes Learning aus deinen Gründungen?

Nicht über Potenziale nachdenken

Georg: Nicht über Potenziale nachzudenken.

Peter: Das ist doch ein schönes Schlusswort. Ich würde dich jetzt zum Schluss noch bitten, unseren Hörern zu sagen, wo sie dich online finden können, wenn sie Rückfragen haben. Und wo können sie Varia und iconspeak finden.

Georg: Mich am besten über Linkedin als Georg Horn. Varia gibt es über www.varia.media und Icon Speak über www.iconspeak.world weil du damit zur ganzen Welt sprechen kannst.

Peter: Georg, vielen Dank für das Gespräch heute. Es hat mir viel Spaß gemacht.

Georg: Danke dir.

Peter: Und wenn Rückfragen kommen, ich leite sie gerne nochmal weiter an dich. Ich denke, da sind viele spannende Punkte dabei gewesen heute.

Georg: Danke, vielen Dank.

Peter: Und euch Sidepreneuren wünsche ich eine gute Zeit und versucht auch mal viral zu gehen. Bis dann!

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Redaktion

Peter-Georg Lutsch

Als Gründer der Sidepreneur® Plattform unterstütze ich seit über 7 Jahren nebenberufliche Gründer*innen dabei, ihre Geschäftsideen umzusetzen und ihr Unternehmen erfolgreich aufzubauen.

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