Hier kannst du dir das Interview von Juliane und Henrik anhören:
Wer lieber lesen statt hören möchte, hier entlang:
Juliane: Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Episode des Sidepreneur-Podcasts. Ich habe heute wieder einen Interviewgast. Er hat zusammen mit drei Geschäftspartnern ein Unternehmen gegründet und das anfangs alle als Sidepreneur. Darüber wir wollen wir sprechen: Über das Gründen im Team und wie es so funktioniert als Team sich zu organsieren, besonders auch wenn nicht alle an einem Standort leben und arbeiten. Dazu gleich mehr.
Herzlich Willkommen Henrik von BeWooden. Ich grüße dich. Du bist ja gerade in Amsterdam. Stelle dich bzw. euch und euer Unternehmen bitte gerne einmal vor. Was macht ihr? Wo ist euer Unternehmenssitz?
Was ist BeWooden?
Henrik: Danke für die Einladung und ja es stimmt, ich bin gerade in Amsterdam, mache hier gerade meinen Master. Ich bin 24 Jahre alt und habe ursprünglich in Frankfurt am Main studiert und habe dort meinen Bachelor gemacht. Ich habe WiWi studiert, Wirtschaftswissenschaften, also einen Mix aus BWL und VWL und habe damals im zweiten Semester ziemlich schnell festgelegt, dass ich irgend etwas gründen möchte. Vorher habe ich immer auch schon Dienstleistungen als Selbständiger im Bereich Online Marketing und Webdesign angeboten. Auf Dienstleistungen hatte ich dann irgendwann keine Lust mehr. Ich wollte unbedingt einmal ein eigenes Projekt durchziehen und so kam ich dann bei einer Startup Konferenz in der Schweiz. Ich war damals ziemlich aktiv in einer studentischen Startup Intitiative. Auf dieser Startup Konferenz habe ich dann Patrik kennen gelernt. Er hat mir dann von den Holz-Fliegen erzählt und ich fand dieses Projekt einfach supercool. Es ist ein Nischenprodukt. Es ist eine Fliege, die du dir umbinden kannst, aber eben komplett aus Holz mit Stoffteil in der Mitte. Da dachte ich mir, dass das doch mal ein cooles Produkt für den Einstieg wäre. Man benötigt nicht viel Budget für’s Marketing, weil es einfach ein Produkt ist, was sich rumspricht und man hat keine große Konkurrenz. Ja und so haben wir angefangen mit drei anderen: Patrick, Jakub, Ctirad und ich. Wir haben es praktisch ein bisschen parallel aufgezogen, ich in Deutschland und die anderen in Tschechien. Die anderen drei kommen aus Tschechien, sie wohnen dort in zwei unetrschiedlichen Städten. So konnten wir es direkt in zwei verschiedenen Märkten aufziehen.
Die BeWooden Vision
Unsere Vision mit bewooden ist eigentlich, dass wir Freude in die Mode bringen. Heutzutage sieht man einfach so viel Fast Fashion. Mode also, die sich nur ein paar Monaten tragen lässt und dann auch womöglich schon wieder aus dem Trend heraus ist. Wir möchten quasi Slow Fashion Produkte, also handwerklich und nachhaltig hergestellte Produkte und zeigen, dass man damit auch cool sein kann und als netten Nebeneffekt auch noch etwas für die Umwelt tun kann.
Juliane: Was sind eure Hauptprodukte?
Henrik: Mittlerweile haben wir 240 verschiedene Produkte, in 25 Produktkategorien. Unsere Hauptprodukte sind auf jeden Fall die Fliegen, Manschettenknöpfe, Broschen und Armbänder. Die Manschettenknöpfe sind aus Silber und Holz, die Armbänder aus Perlenstein und Holzperlen und die Broschen sind eigentlich komplett aus Holz. Diese Produkte verkaufen sind eigentlich am meisten.
Juliane: Als ihr dann Ende 2013 gegründet habt… wie war das so? Ich stelle es mir ziemlich kompliziert vor zu viert zu gründen. Wie habt ihr die Kompetenzen verteilt? Gab es auch Kompetenzgerangel?
Henrik: Diese Frage wird uns oft gestellt. Vier Gründer sind ja doch ein relativ großes Gründerteam. Ich muss sagen, dass ich es als sehr positiv empfinde. Wir haben den Vorteil, dass alle einen anderen Background haben. Jakub hat z.B. Engineering studiert. Er kümmert sich jetzt auch um die ganze Produktion und Logistik. Ctrirad ist eher der Kreative. Er war früher Fotograf. Er kümmert sich um die Produktentwicklung und das ganze Visuelle, Fotoshootings etc. Patrik und ich haben einen ähnlichen Background. Patrik studiert eigentlich Recht, ist aber auch sehr marketingaffin und interessiert sich sehr für Online Marketing. Das ist ja auch mein Gebiet. Mit Patrik arbeite ich auch sehr viel zusammen. Ich würde aber nicht sagen, dass unsere Kompetenzen da konkurrieren, sondern ein Miteinander.
Am Ende kommt meist etwas Besseres heraus
Auch sonst hatten wir nie groß verschiedene Ansichten. Es war bisher immer produktiv. Wir diskutieren viel und am Ende kommt dann eigentlich immer was Besseres als vorher heraus.
Juliane: Wie organisiert ihr euch generell, besonders auch weil ihr nicht an einem Standort seid?
Henrik: Wir haben feste Meetings. Alle 2 Wochen haben wir ein Management Meeting über Skype. Ansonsten haben wir auch noch verschiedene andere Meetings z.B. ein Marketing Meeting. Wir sind ja inzwischen 25 Leute und da müssen wir einfach ein bisschen Struktur reinbringen. Es kann nicht immer jeder an allen Meetings teilnehmen.
Ansonsten kommunizieren wir sehr viel über Basecamp. Das ist ein Tool so wie Trello, ein Team-Tool, das online funktioniert. Hier sind man schön die unterschiedlichen Projekte und To Do’s. Über das Tool können wir auch chatten. Darüber kommunizieren wir am meisten. So können wir ganz wunderbar orts- und zeitunabhängig arbeiten. Ich bin ja auch aufgrund meines Studiums und der Vorlesungen nicht immer tagsüber erreichbar. Mit dem Tool kann man flexibel arbeiten.
Dennoch wünschte ich mir manchmal, dass wir in einem Büro wären. Das hat schon auch seine Vorteile. Aber wiederum weil wir alle an unterschiedlichen Orten sind, bringt auch jeder ein anderes Netzwerk und andere Perspektiven mit und das hat uns bisher sehr geholfen.
Juliane: Es gibt immer zwei Seiten der Medaillen. Habe ich es richtig verstanden, dass ihr inzwischen ein Team von 25 Personen seid?
Henrik: Ja, genau. Wir produzieren ja vieles selbst und kooperieren mit lokalen Handwerksfirmen. Aber wir machen wirklich sehr viel selbst und haben auch eine eigene Produktionsstätte, wo wir die ganzen kleineren Arbeiten selbst machen und dort sind allein, ich glaube, 12 oder 15 Angestellte. Der Rest sitzt dann im Marketing und Sales oder im Kundensupport.
Juliane: Ich hatte ja eingangs gesagt, dass ihr euer Unternehmen als Sidepreneure gegründet habt. Ist das immer noch so? Du studierst ja grad noch, wie sieht es mit den anderen aus?
Henrik: Es ist teils teils. Am Anfang war es bei allen so, dass wir noch studiert hatten und es quasi neben dem Studium angefangen haben. Bei Jakub und Ctrirad ist es jetzt eigentlich so, dass sie Vollzeit an BeWooden arbeiten. Jakub hat noch ein anderes Startup, wobei er da nur sehr wenig Zeit reinsteckt. Er sagt auch, dass er Vollzeit für BeWooden arbeitet. Patrik und ich wir machen beide noch unser Studium fertig. Patrik hat aber zusätzlich auch noch ein anderes Startup und so war es bei mir eigentlich auch. Ich hatte nämlich nach dem Bachelor auch noch was neues gegründet, eine Agentur für außergewöhnliche Marken, wo ich quasi mein ganzes Knowhow und meine Kontakte, die ich über bewooden gesammelt habe, weitergeben wollte. Es war bei uns eigentlich immer so, dass es noch irgendetwas nebenher gab. Mittlerweile, wenn ich dann mein Masterstudium fertig habe, werde ich mich auch Vollzeit auf BeWooden stürzen, weil dieses Projekt einfach am weitesten ist und es sehr viel Spaß macht und man sehr viel lernen kann.
Es hat eigentlich immer alles gut zwischen uns geklappt. Vielleicht, weil wir schon immer unsere eigenen Chefs waren. Außerdem gab es viele Synergien. Wenn ich z.B. etwas für meine Agentur gemacht habe, konnte ich die Kontakte oder Kenntnisse auch für BeWooden nutzen.
Über die kleinen Diskussionen und Probleme
Aber wir hatten auch Probleme, z.B. weil 2 von uns ja momentan ihre volle Zeit und Arbeitskraft in BeWooden stecken. Man muss dazu aber sagen, dass Patrik und ich weniger Anteile halten. Ja, das war einfach so ein kleiner Diskussionspunkt, aber den haben wir jetzt auch gut gelöst, indem wir gesagt haben, dass wir uns zu Beginn des Jahres zusammensetzen und uns gemeinsam Ziele setzen. Wenn die Ziele dann erreicht sind, sind alle zufrieden und dann ist es quasi egal, wie viel Zeit wir reingesteckt haben. Seitdem ist auch wieder alles im Lot.
Wie viel Zeit steckst du in der Side-Business?
Juliane: Kannst du mal eine Hausnummer nennen, wie viel Zeit du pro Woche in BeWooden steckst?
Henrik: Bestimmt 35 bis 40 Stunden pro Woche neben dem Studium. Mir ist nie langweilig und es gibt viel zu tun. Da mir aber mein Studium und auch die Arbeit sehr viel Spaß macht, sehe ich es nicht als nervig oder ätzend an. Es gibt natürlich Tage, wo man Niederlagen erlebt und da fragt man sich schon auch mal, warum man das alles macht.
Aber an 90 Prozent der Tage passiert etwas Cooles. Beim Studium lernt man immer etwas Neues. Deshalb ist es immer motivierend und positive Energie.
Juliane: Gehst du deinem Side Business hauptsächlich am Wochenende nach oder vor und nach den Vorlesungen?
Henrik: Ich habe hier einige Tage, an denen ich gar keine Vorlesungen habe. An diesen Tagen versuche ich wirklich nur für bewooden zu arbeiten. Ich arbeite hier in Amsterdam im Coworking Space. 2 oder 3 Tage blocke ich mir dann für die Uni, wo ich morgens und abends nur meine Mails checke und die wichtigsten Sachen erledige.
Juliane: Was sind denn deiner Meinung nach wichtige Eigenschaften, die man mitbringen sollte, wenn man sich nebenbei ein Business aufbauen möchte?
Henrik: Ich war hier letztens auf einem Treffen von Entrepreneuren, die ihre Ideen gepitcht haben und da gab es eine Keynote von einer holländischen Unternehmerin. Ihren Spruch fand ich sehr gut. Hard working x Talent geteilt durch Ego ist gleich Erfolg. Gerade wenn man auch in einem größeren Gründerteam ist und auch sonst, finde ich die Formel sehr treffend. Es hilft dir nicht immer viel, wenn du hart arbeitest oder wenn man nur Talent hat, sondern es kommt auch ein bisschen darauf an, wie man mit anderen Menschen kooperiert … dass man nicht immer nur seinen eigenen Willen durchsetzen kann, sondern auch einmal zurückstecken muss und auf die anderen hören muss etc. Das ist, glaube ich, eine Sache, die macht braucht bzw. es muss ein Paket aus allem sein.
Dann sollte man auf alle Fälle immer ein Vision vor Augen haben. Eine Vision oder auch Motivation, die einen dazu bringt, dass man jeden Morgen ins Büro geht. Man sollte Spaß an seiner Arbeit haben, denn dann opfert man auch mal gerne seine Freizeit, wenn es sein muss. Und gerade beim Side Business ist es ja so, dass die Freizeit dadurch reduziert wird.
Auch das Netzwerk spielt eine große Rolle. Das Netzwerk war bei mir, aber auch bei den anderen immer sehr hilfreich und es erleichtert einfach vieles. Wenn man einfach ein gutes Netzwerk hat, läuft vieles viel leichter und schneller.
Außerdem sollte man sich überlegen, wie man bei den zwei Arbeitsstellen Synergie-Effekte herstellen kann. Das ist z.B. auch mit meinem Studium so, denn vieles was ich hier lerne, kann ich gleich bei BeWooden anwenden und testen. Viele Projekte aus dem Studium kann ich einfach auf bewooden anwenden. Meine Masterarbeit schreibe ich jetzt z.B. auch über BeWooden. Und so bringt es mich sowohl beim Studium als auch bei BeWooden voran.
Außerdem finde ich die Eigenschaften authentisch und ehrlich sein sehr wichtig. Einmal um im geschäftlichen Sinne Erfolg zu haben, aber man sollte auch ehrlich mit sich selbst sein. Man sollte sich also auch nicht zu viel vornehmen, nur so viel, dass man auch weiß, dass man es schaffen kann. Man sollte einfach realistisch denken können und ein gutes Zeitmanagement haben.
Vielleicht noch eine Eigenschaft: Das Pareto-Prinzip liebe ich sehr. Was ja bedeutet, dass man mit 20 Prozent des Einsatzes 80 Prozent des Outputs generiert. Das ist eigentlich bei gutem Zeitmanagement und viel zu tun immer sehr hilfreich. Außerdem denke ich auch, dass man nicht immer alles zu 100 Prozent perfekt machen muss, weil man trotzdem relativ viel Output hat.
Juliane: Zeitmanagement ist wirklich so ein Faktor. Gerade auch bei Sidepreneuren, die ein noch begrenzteres Zeitbudget haben. Außerdem merke ich auch immer wieder, wie wichtig das Netzwerk ist.
Ihr als Fashion Brand habt ja das Glück gehabt, dass ihr eine Investitionssumme von 400.000 Euro gewonnen habt. Ich kenne mich jetzt in dem Bereich nicht so aus, aber die Summe ist doch für ein Fashion Brand sehr bemerkenswert. Kannst du uns von dem Prozess berichten? Wie lief das ab? Wie habt ihr euch vorbereitet und was würdet ihr anderen Startups empfehlen, die auch auf der Suche nach Investoren sind?
Investor investiert in BeWooden – wie kam es dazu?
Henrik: Bei uns war so, dass der Investor quasi über unser Netzwerk auf uns aufmerksam geworden ist und tatsächlich dann auch von sich aus Interesse an uns gezeigt hat, in uns zu investieren. Bei ihm ist es so, dass er nicht in Tech-Startups investieren möchte, sondern eher in Sachen, die man anfassen kann. Sprich, er investiert auch viel in Brauereien und in anderen Unternehmen, die ähnliche Sachen machen wie wir. Demnach hat es von der Philosophie her von beiden Seiten gut gepasst. Es war dann aber trotzallem immer noch ein Prozess von ca. fünf/sechs Monaten, wo wir uns intern vorbereiten mussten. Wir mussten noch einmal einen neuen Businessplan schreiben und schauen, für was genau wir das Geld nutzen wollten. Was sind unsere Verkaufspläne? Natürlich lässt sich der Investor nicht nur von schönen Vsionen und Motivationen überreden. Er will ja natürlich auch davon profitieren und deshalb waren Zahlen natürlich auch immer sehr wichtig. Deshalb mussten wir uns plausible Zahlen überlegen und das hat schon eine zeitlang gedauert, weil es ja bei uns auch viele verschiedene Departments und Produkte gibt. Letztes Jahr haben wir allein sechs neue Produktkategorien gelauncht und da kann man vorher nie abschätzen, wie die Verkäufe laufen. Wir arbeiten schon immer viel mit Planning und Real Data und machen uns am Anfang vom Jahr einen Finanzplan und planen mit gewissen Verkäufen. Bisher lief das auch immer sehr gut. Trotzdem muss man da schon sehr viel Zeit in die Planerei reinstecken. Es gab dann auch drei Treffen mit dem Investoren. Dann gab es auch Checks, da wurden unsere Bücher überprüft. Aber im Endeffekt muss ich sagen, dass es relativ easy war. Wir hatten da wahrscheinlich auch viel Glück.
Als Tipp an andere Startups: Lasst euch auch immer in jedem Level beraten. Wir sind ja auch alle sehr jung und hatten damit auch nie Erfahrung. Da war es wichtig, sich auch mal beraten zu lassen z.B. von einem Anwalt. Aber auch ist es wichtig zu versuchen, andere Angebote von anderen Investoren an den Tisch zu bekommen, dass man ein Gefühl für das Angebot bekommt. Das hilft immens bei der Verhandlung.
Meine persönliche Einstellung zu den Investoren ist, dass man möglichst lange versuchen sollte, sich selbst zu finanzieren. Gerade im produzierende Gewerbe ist es ja schwierig diese Lücke im August und September zu füllen. Weihnachten ist eine unserer Hauptsaisons und dadurch, dass wir das alles selbst produzieren und nur eine gewisse Produktionskapazität haben, müssen wir im September und Oktober vorproduzieren für den November / Dezember. Weil wir einfach mit den Bestellungen, die wir im November / Dezember bekommen nicht hinterherkommen. Zugleich sind aber September und Oktober schlechte Monate vom Umsatz her. Wir haben also relativ viele Ausgaben aber wenige Einnahmen in den Monaten. Diese Differenz muss man dann meistens zwischenfinanzieren. Das haben wir davor immer mit Kurzzeitkrediten bei der Bank gemacht.
Deshalb mein Tipp: Versucht euer Unternehmen bootstrappmäßig aufzubauen, weil es einfach auch viele Dinge effizienter macht. Du musst dir einfach überlegen, ob du jetzt das Geld dafür hast oder was sind meine Top-Prioritäten, in die ich investieren möchte?
Bei uns war es jetzt schlussendlich die Entscheidung, dass wir viele neue Produkte machen wollen und ein größeres Team aufbauen wollen und in andere Länder gehen wollen und dementsprechend haben wir uns jetzt dafür entschieden. Aber auch bei uns hat es jetzt fast vier Jahre gedauert, bis wir einen Investor mit ins Boot geholt haben.
Bevor man sein Konzept nicht wirklich etabliert hat und es den Investoren vorzeigen kann, dass es klappt und das man schon soundsoviel Kunden/ Verkäufe hat und in den und den Ländern vertreten ist, sollte man versuchen es selbst zu finanzieren. Die Bewertung vom Unternehmen ist dann auch eine ganz andere.
Juliane: Spannend. Eure Entwicklung so zu hören. Ihr nutzt ja auch Social Media und Storytelling. Magst du uns hier gerne noch etwas mehr erzählen?
Unser Marketing ist eines unserer Stärken.
Henrik: Ja sehr gerne. Denn unser Marketing ist eines unserer Stärken. Gerade im Online-Bereich. Wir setzen hier ganz viel auf persönliche Kommunikation. Wir kommunizieren sehr nah mit und zu unserer Community. Wenn du mal bei Facebook oder Instagram schaust, haben wir hier sehr viele Bilder von unseren Kunden, unseren Fans, die wir nutzen. Auch unsere Texte sind sehr persönlich gehalten. Unsere Ursprungsphilosophie ist ja Freude zu vermitteln. Und das wollen wir nicht nur über unsere Produkte, sondern auch durch unseren Kundenservice und unser Marketing.
Letztens hatten wir z.B. unseren Mrs. Und Mr. Bewooden Wettbewerb, wo wir allen belohnen wollten, die ein Bild mit unserem Produkt posten. Wir haben insgesamt 25 Bilder erhalten, die wir dann auf Facebook posten konnten. Das Bild mit den meisten Likes hat dann quasi gewonnen. Solche kleinen Kampagnen helfen einfach immens, den Community Gedanken dahinter aufrechtzuerhalten und nicht nur die Kommunikation zwischen Marke und Kunde sondern auch von Kunde zu Kunde zu fördern. Man hat dann auch sehr schön in den Kommentaren gesehen, wie sie sich gegenseitig gratuliert haben.
Wir machen aber auch Events z.B. in Tschechien, wo sich Kunden treffen und alle tragen eine Fliege. Ansonsten arbeiten wir seit kurzem auch mit den Instagram Stories und neben den organischen Sachen schalten wir auch Anzeigen in Facebook und Instagram und Google Adwords.
Juliane: Eure Social Media Kanäle schaue ich mir gleich nachher einmal an. … Noch eine andere Frage… welche Persönlichkeit aus der Unternehmerszene inspiriert dich? Und welche Bücher kannst du empfehlen?
Henrik: Also ich werde sehr oft durch Events inspiriert. Sowohl hier in Amsterdam aber auch in Frankfurt. Auch dort war ich auf Entrepreneur Events, wo sich Gründer getroffen und ausgetauscht haben. Gestern erst war ich hier in Amsterdam auf der Fuck up Night, ein Even auf dem Gründer von ihren Fuckups berichten und über ihre Learnings sprechen. Da war z.B. ein ganz junger Student, der eine App entwickelt hat mit der er einen Riesenerfolg hatte und doch im letzten Moment kein Geld dafür bekommen hat. Das war einfach toll zu sehen, was manche Leute so auf die Beine stellen.
Ansonsten habe ich natürlich Bücher wie Lean Startup von Eric Reis* oder Tim Ferriss 4 Hour Work Week* gelesen. Ich empfehle jedem viel zu lesen. Ich muss zugeben, ich lese nicht genug. Aber ich nehme es mir immer wieder vor. Und wenn ich dann ein Buch gelesen habe, dann bin ich immer so begeistert, was ich alles gelernt habe. Es gibt z.B. ein Buch, das heißt Scaling up* von Verne Harnish. Das habe ich vor 2 Jahren über Weihnachten gelesen und unser komplettes Management Meeting, was wir danach hatten, hat komplett auf dem Buch basiert. Da wurde in einem Step by Step Guide gezeigt, wie man sein Unternehmen aufbaut und größer macht. Das hat mir so viel geholfen und in dem Buch waren so viele Tipps.
Die selbständige Mutter als Vorbild
Der größte Grund, warum ich überhaupt Entrepreneur geworden bin, ist wahrscheinlich meine Mutter. Sie war auch selbständig und da habe ich als Kind einfach viel mitbekommen. Und auch heute muss ich immer wieder sagen, dass ich es erstaunlich finde, was sie alles auf die Beine gestellt hat und trotzdem eine Familie gegründet hat.
Events besuchen
Ich kann jedem nur empfehlen auf Events zu gehen und sich zu vernetzen.
Juliane: Vielen lieben Dank für deine Insights, Tipps und deine Learnings. Viel Erfolg weiterhin mit eurem Business und bei deinem Studium. Wenn du dann wieder in Frankfurt bist, dann lasse uns auf alle Fälle mal auf einem Event treffen.
Henrik: Vielen Dank für das Interview und ja sehr gerne.
Henrik und bewooden im Netz und Social Web