Podcast Interview mit Christopher Bieri von seatti.co
In Kürze findet ihr hier das Podcast-Interview auch in ausführlicher Textform.
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Weitere InformationenDie Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren rasant verändert, und das klassische Büro verliert zunehmend an Bedeutung. In diesem Artikel tauchen wir ein in die inspirierende Gründungsgeschichte von Christopher Bieri und seinem Startup seatti.com. seatti hat es sich zur Aufgabe gemacht, flexible Arbeitsräume in bisher ungenutzten Gebäuden wie Hotels bereitzustellen. Erfahre, wie aus einer Idee ein innovatives Geschäftsmodell wurde, welche Herausforderungen dabei gemeistert wurden und welche Tipps Christopher für angehende Gründer hat.
Die Ausgangsidee – Wohnzimmer als Arbeitsplätze
Die Idee für seatti entstand, als Christopher Bieri während seiner Zeit bei einem Großunternehmen in Amsterdam wohnte. Trotz hoher Mieten nutzte er seine Wohnung tagsüber kaum, da er sich die meiste Zeit im Büro aufhielt. Gleichzeitig beobachtete er, dass immer mehr Menschen außerhalb traditioneller Büros arbeiteten, oft in Cafés oder von zu Hause aus.
„Die Idee war, ineffizient genutzte Räume – wie mein eigenes Wohnzimmer – als Arbeitsplätze anzubieten,“ erzählt Christopher. Doch schnell zeigte sich, dass diese Vision in Deutschland aus rechtlichen und steuerlichen Gründen schwer umzusetzen war.
Der Pivot – Von Wohnzimmern zu Hotels
Der Wendepunkt für seatti kam mit der COVID-19-Pandemie. Hotels weltweit standen leer, während viele Menschen dringend nach ruhigen Arbeitsplätzen suchten. Die Lösung: Home Office Hotel Rooms. Christopher und sein Team begannen, Hotelzimmer tagsüber als Arbeitsplätze anzubieten – ein Modell, das sowohl für Nutzer als auch für Hotels attraktiv war.
Vorteile für Nutzer und Hotels
- Für Nutzer: Hotelzimmer bieten eine ruhige Arbeitsumgebung, schnelles WLAN und professionelle Infrastruktur.
- Für Hotels: Anstatt leer zu stehen, generieren die Zimmer zusätzlichen Umsatz.
Die Einführung der Home Office Hotel Rooms war ein großer Erfolg, besonders während der Lockdowns. „Die Hotels haben uns mit offenen Armen empfangen,“ erinnert sich Christopher.
Marketingstrategien – Kreativität statt Budget
Eine der größten Herausforderungen für seatti war das begrenzte Marketingbudget. Doch Christopher und sein Team setzten auf kreative PR-Strategien, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.
„Wir haben uns bewusst als Corona-Hilfsinitiative positioniert,“ erklärt Christopher. Diese Ausrichtung öffnete Türen zu Medien wie der Süddeutschen Zeitung und brachte Aufmerksamkeit sowohl bei potenziellen Nutzern als auch bei Hotels.
Überraschender Erfolg mit Social Media
Während traditionelle Medien vor allem neue Hotelpartner anlockten, erzielte seatti mit Social-Media-Kanälen wie Instagram und Blogs enorme Erfolge bei der Akquise von Nutzern.
Herausforderungen beim Aufbau eines Startups
Wie bei jedem jungen Unternehmen gab es auch für seatti Hürden, die gemeistert werden mussten. Von rechtlichen Schwierigkeiten bis hin zu Priorisierungsproblemen – Christopher teilte im Podcast einige seiner wichtigsten Learnings:
Zeitmanagement ist entscheidend
Als Christopher seatti gründete, arbeitete er noch in Vollzeit. Die Doppelbelastung erforderte strikte Organisation und Disziplin:
„Ich habe mir jeden Morgen eine Liste geschrieben und priorisiert, was wirklich wichtig ist,“ sagt er.
Er betont, dass kontinuierliches Arbeiten – auch wenn es nur wenige Stunden pro Tag sind – langfristig zu großen Erfolgen führen kann.
Die richtigen Co-Founder finden
Ein starkes Team ist das Rückgrat jedes Startups. Christopher fand seine Mitgründer Johannes und Dima über persönliche Netzwerke und Plattformen.
„Die Zusammenarbeit mit Leuten, denen man vertrauen kann, ist entscheidend,“ betont er.
Finanzierung und Förderung – Der Weg zum Erfolg
Seatti begann als selbstfinanziertes Projekt, doch um das Wachstum voranzutreiben, setzte das Team auf Förderungen wie das EXIST-Gründerstipendium.
Christopher hebt hervor, wie wichtig es ist, sich über lokale und nationale Fördermöglichkeiten zu informieren: „Es gibt so viele Programme, die Startups unterstützen, von Stipendien bis hin zu Inkubatoren.“
Ein Beispiel ist das EXIST-Programm, das jungen Unternehmen finanzielle und beratende Unterstützung bietet. Außerdem nutzte seatti Startup-Pakete von Plattformen wie Amazon Web Services, um die Infrastruktur kostengünstig aufzubauen.
Zukunftsperspektiven – Flexibilität bleibt entscheidend
Die Pandemie hat gezeigt, wie flexibel sich seatti an neue Marktbedingungen anpassen kann. Auch in der Post-Corona-Zeit bleibt das Konzept relevant.
Langfristige Strategien für Hotels
- Doppelte Buchung: Ein Hotelzimmer kann tagsüber als Workspace und nachts für Übernachtungen genutzt werden.
- Meetingräume: seatti plant, auch Konferenz- und Tagungsräume in das Angebot zu integrieren.
- Co-Living Spaces: Eine Kombination aus Arbeits- und Wohnräumen für langfristige Aufenthalte.
„Die durchschnittliche Auslastung von Hotels liegt bei etwa 70 %, da gibt es viel Potenzial,“ erklärt Christopher.
Tipps für angehende Gründer
Abschließend gibt Christopher wertvolle Ratschläge für alle, die selbst ein Unternehmen gründen möchten:
1. Starte klein und teste deine Idee
Ein Pilotprojekt hilft, Feedback zu sammeln und dein Konzept anzupassen.
2. Nutze Förderprogramme und Netzwerke
Inkubatoren und Programme wie EXIST bieten wertvolle Unterstützung.
3. Setze auf kreative PR und Social Media
Auch mit wenig Budget kannst du durch gezielte Maßnahmen große Aufmerksamkeit erzielen.
4. Finde die richtigen Mitstreiter
Ein starkes Team ist entscheidend für den Erfolg deines Startups.
5. Priorisiere und bleib fokussiert
Lerne, was wirklich wichtig ist, und arbeite kontinuierlich daran.
Der Weg zum Erfolg führt über Flexibilität
Seatti ist ein Paradebeispiel dafür, wie Flexibilität und Kreativität ein Startup zum Erfolg führen können. Vom Wohnzimmer zur Plattform für flexible Arbeitsräume – Christophers Geschichte zeigt, dass es sich lohnt, eine Vision zu verfolgen, auch wenn der Weg nicht immer einfach ist.