Dominic von Fairwindel über Businessplanwettbewerb und den Start als Sidepreneur

Businessplanwettbewerb-Dominic

Nach einer erfolgreichen Teilnahme an einem Businessplanwettbewerb startete Dominic mit seiner Startup-Idee Fairwindel in die Vollzeit-Selbstständigkeit und verließ seine leitende Angestelltenposition.

Dominic möchte mit Fairwindel den Windelmarkt revolutionieren und eine biologisch abbaubare Windel produzieren. Wie sein Start als Vollzeitunternehmer verlief, wie ihn Businessplanwettbewerbe unterstützten und warum er den Start als Sidepreneur empfiehlt, berichtet Dominic im Sidepreneur Interview.

Vielen Dank an Dominic, für das Teilen deiner Tipps und das sehr interessante Gespräch.

Ausnahmsweise ist die Soundqualität nicht ganz  perfekt, was ich hiermit entschuldigen möchte. Aber der Inhalt lohnt sich dafür umso mehr!

Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit dem Interview und freue mich auf dein Feedback!

Das Interview mit Dominic im Sidepreneur Podcast

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Shownotes zum Interview

Über Dominic

  • Dominic war Entwicklungsingenieur bei einem Medizintechnik-Unternehmen und hatte dort als Abteilungsleiter 13 Mitarbeiter
  • Nachdem er mit seiner Familie aufs Land gezogen war, entwickelte er zunächst als Sidepreneur eine biologisch abbaubare Windel, woraus dann sein Projekt Fairwindel wurde.
  • Heute ist Dominic mit diesem Projekt Vollzeitunternehmer und hat seinen Angestellten-Job gekündigt.

Erste Erfahrungen als Sidepreneur mit Gründerbook

  • Vor zwei Jahren startete Dominic nebenbei den Blog Gründerbook.
  • Er beschäftigte sich vor allem mit der jungen Berliner Startup-Szene.
  • Dominic gab sein Wissen und seine Erfahrungen aus seinem Beruf als leitender Angestellter weiter und erstellte z.B. ein Firmenhandbuch und gab Tipps zum Recruitung und zu Social Media.
  • Er begann, auch eigene Ideen zu entwickeln.
  • Als er in seinem Job aber auf Dienstreisen ins Ausland immer mehr eingespannt war, hatte er keine Zeit mehr, den Blog weiter zu betreiben.
  • Er veröffentlichte nur noch ein bis zwei Interviews pro Monat und der Traffic ging zurück.

Start von Fairwindel nach dem Businessplanwettbewerb

  • Das Projekt startete als Hobby, als Dominic mit seiner Familie aufs Land zog.
  • Um den Hausmüll musste man sich dort selber kümmern und er merkte: Windeln produzieren viel Müll!
  • Er fing an zu recherchieren, woraus Windeln eigentlich bestehen und ob man sie auch nachhaltiger produzieren kann.
  • Sein wissenschaftlicher Ehrgeiz wurde geweckt und er nahm an einem Businessplanwettbewerb teil, bei dem er den 3. Platz belegte.
  • Damit nahm das Projekt Form an.

Businessplan – ja oder nein? Dominics Erfahrungen

  • Dominic selber wurde durch einen Freund auf den Businessplan-Wettbewerb aufmerksam und schrieb ihn dafür.
  • Die Deadline hat ihn motiviert und gepusht.
  • Man sollte sich daher auch ohne Wettbewerb eine Deadline setzen und einen Anreiz schaffen.
  • Es ist wichtig, seine Ziele und sein Wissen auf Papier zu bringen
  • Aber: Man sollte dem Businessplan nicht zu 100 % trauen, sondern die Zahlen flexibel den Umständen und neuen Entwicklungen anpassen.
  • Tipp: Mit dem Tool Business Plan Canvas kannst du dein Business in komprimierter Form skizzieren, Kosten kalkulieren und Zielgruppen definieren, ohne viele Seiten zu schreiben.

Businessplan-Tools zum kostenlosen Download

Ich gebe dir gerne die Möglichkeit, 2 Businessplan Tools, die ich sehr empfehlen kann,  kostenlos herunterzuladen. Mit diesen Tools kannst du zwar an keinem Businessplanwettbewerb teilnehmen, aber sie helfen dir gerade in der Anfangsphase unheimlich, deine Idee zu strukturieren und auch kritisch zu hinterfragen.

Kostenloser Download: Businessplan von Michael | Sidepreneur.de

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Jetzt herunterladen

oder:
Business Model Canvas von Alexander Osterwalder

business-model-canvas

hier gehts zum PDF-Download von Alexander Osterwalder (Klick für Download)

Die Idee hinter Fairwindel

  • Konventionelle Windeln bestehen aus Erdölerzeugnissen, produzieren viel Müll und sind nicht nachhaltig.
  • Dominics Vision: Eine biologisch abbaubare Windel zu entwickeln.
  • Es gibt bereits Ansätze von Biowindeln, die zu 50 % abbaubar sind.
  • Dominics Prototyp, der diese Woche erscheint, ist zu 80 % abbaubar.
  • Der Saugkern besteht aus Kartoffeln und die Windel wird in Deutschland produziert.
  • Langfristiges Ziel: Eine kompostierbare Windel, die in den Biomüll oder auf den hauseigenen Kompost geworfen werden kann.
  • Dazu wäre noch einige Lobbyarbeit nötig, denn laut aktueller Düngeverordnung dürfen Windeln nicht auf den Kompost geworfen werden.

Von der Idee zur Umsetzung

  • Produktion
    • Als „Produkttyp“ und mit seinen Erfahrungen als Entwicklungsingenieur wollte Dominic ein eigenes Produkt entwickeln.
    • Für die Produktion hat er gezielt nach kleinen Firmen gesucht, die mit ihm kooperieren.
    • Tipp: Immer einen second supplier suchen, falls der erste nicht mehr kann oder will.
  • Entwicklung und Tests
    • Bei Baby-Produkten steht Sicherheit an oberster Stelle.
    • Die Hersteller, mit denen Dominic zusammenarbeitet, sind daher zertifiziert.
    • Dominic geht mit vielen Texts in Vorleistung, z.B. auf Toxizität und chemische Rückstände.
    • Die Entwicklungskosten sind deshalb schwer einzuschätzen.
    • Aktueller Stand: Die Einzelteile für die Fairwindel sind zusammen, sie wird nun gebaut und getestet.
    • Die Tests dauern ca. 2 Monate und im nächsten Jahr wird es dann mit Vermarktung und Vertrieb losgehen.
  • Vermarktung
    • Das Projekt ist auf großes Interesse bei der Presse gestoßen, wodurch die Kosten für das Marketing gering geblieben sind.
    • Viele Unternehmer nehmen Kontakt zu Dominic auf und bieten ihm Hilfe an.
  • Vertrieb
    • Die Windeln werden online vertrieben um den Preis gering bei unter 1 Euro pro Windel halten zu können.
    • Ähnlich wie beim Konzept der Teekampagne von Prof. Faltin wird Dominic aus diesem Grund auf Zwischenhändler verzichten.
    • Bei der Finanzierung kommt auch Crowdfunding infrage.

Dominics Podcast „Let’s startup together“ begleitet seine Gründung

  • Um seine Gründung live zu begleiten, hat Dominic einen Podcast gestartet.
  • Er beleuchtet darin live alle Phasen, Stolpersteine und Erfolge in der Anfangsphase einer Gründung.
  • Der Podcast richtet sich vor allem an Familypreneure und zeigt auf, was man bei einer Gründung besonders beachten muss, wenn man nicht nur sich selbst, sondern auch seiner Familie gegenüber eine Verantwortung hat.

Dominics Weg vom Sidepreneur zum Vollzeit-Unternehmer

  • Der Prozess verlief über eine Dauer von zwei Jahren
  • Dominic kommt aus einer Familie, die eher konservativ und sicherheitsbewusst ist.
  • Vor seiner Entscheidung, seinen Job zu kündigen, hat er deshalb Rücklagen für ein halbes bis ein Jahr gespart, da gerade in der Anfangsphase der Gründung die Einnahmen noch nicht hoch und noch nicht sicher sind.
  • Durch den Businessplan-Wettbewerb wurde Dominics Vorhaben öffentlich und er hat seinen Chef informiert. Die Reaktion war positiv.
  • Als Vollzeitunternehmer musste Dominic sich erst einmal an die Freiheit gewöhnen, von zu Hause aus zu arbeiten und seinen Rhythmus finden.

Dominics Tipp, damit es im Home-Office klappt: Zieh dich an, als wenn du zur Arbeit gehst und richte dir feste Arbeitszeiten und Routinen ein.

Dominics Learnings aus seiner Zeit als Sidepreneur und Vollzeitunternehmer

  • Einfach machen!
  • So früh wie möglich an den Markt gehen und als Proof of concept: Landingpage für Interessierte
  • Rückblickend: Nicht gleich am Anfang mit dem schwierigsten Projekt starten.
  • Als Sidepreneur anzufangen ist ein Vorteil, weil man nebenbei am Konzept arbeitet und wenig Geld ausgibt.

Alle erwähnten Links:

Hast du Fragen an Dominic oder ob du an einem Businessplanwettbewerb teilnehmen sollst? Dann rein damit in die Kommentare oder auch in der Sidepreneur Community bei Facebook mitdiskutieren.

Redaktion

Michael Dohlen

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